Hilfe zum Absetzen/Ausschleichen von Clozapin/Leponex.

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
04.04.2014 um 13:57

Hallo zusammen - ich habe intererssante Neuigkeiten.
Ich habe einen Arzt gefunden, der endlich mal gewillt ist, das Ausschleichen mit dem Patienten zügig anzugehen.
Für das Ausschleichen von Clozapin gibt es folgende Ansätze und auch Probleme.
Die große Gemeinheit liegt darin, dass Clozapin unter 12,5 mg (Halbe 25er) sehr schlecht genau zu dosieren ist.
Mit einem Messer kann man einigermaßen vierteln.
Dann wird die niedriste Dosierung eines anderen atypischen Neuroleptikums vor dem schlafen gehen als Übergang zu einem einfacheren Ausschleichen ohne Reboundpsychose probiert. Zyprea, Abilfy, Seroquel. Nun gilt aber höchste Vorsicht. Innerhalb weniger Tage muss festgestellt werden, ob diese Medikamente für Wohlbefinden sorgen, oder ob sie gar wieder Unruhe und psychotische Symptome auslösen. Bei mir war das der Fall. Es kann nämlich gut sein, dass Clozapin-Konsumenten überhaupt keine Neuroleptika vertragen, denn Clozapin hat andere Schwerpunkte an Rezeptoren zu wirken. Möglicherweise ist es lediglich die Hypersensibilität und der mangelnde Schlaf, der das Absetzen gefährlich macht - daran ist nur das Clozapin selbst schuld (!)
Momentan nehme ich deshalb Atosil-Tropfen, bedarfsweise 25mg zu den 6mg Clozapin und eventuell ein paar Tropfen mehr. Bisweilen funktioniert das hervorragend und meinem Kopf geht es besser. Ich werde weiter berichten, wie es mit dem Ausschleichen weiter klappt. Das Atosil sediert und wirkt wie bei Clozapin an übereinstimmenden Rezeptoren.
Es ist natürlich bei jedem verschieden. Sucht euch den Arzt, der es mit euch macht. Es ist euer Leben - fühlt ihr euch bereit dazu, seid psychisch stabil, dann geht es an. Es ist ein langer Prozess, der nicht übereilt werden darf. Das Medikament verändert über Jahre die Zellen im Gehirn. Das muss sich erst alles wieder zurückbilden.

Patientendaten

Geburtsjahr: 1980(34 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 102,0 kg
Größe: 186,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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2 Antworten:

clz

14.04.2014 01:05

Zu früh gefreut.
Die begleitenden Neuroleptika musste ich alle absetzen, da diese mehr ungewünschte Nebenwirkungen hatten, als das Clozapin alleine. Ich und mein Arzt gehen nun einen neuen Weg. Ich werden mir Clozapin-Tropfen verschreiben lassen und die Dosierung über 1 Jahr immer weiter herabsetzen, bei 12,5mg beginnend.

Ich sage noch mal mit aller Deutlichkeit. Clozapin zu schnell auszuschleichen ist extrem gefährlich. Ich habe es zu schnell probiert und war kurz vor dem Rebound. Kurzzeitig musste ich 2-3 mal mehr nehmen wie all die Jahre vorher. Das ganze ist ähnlich zu sehen wie einen Ball der unterhalb einer Schwelle rollt. Er darf niemals über die Schwelle gerollt werden. Ein mehr oder weniger unumkehrbarer Mechanismus kann da in gang gesetzt werden und dann ist die Zukunft ungewiss. Langsam - ganz langsam - und immer Rücksprache mit dem Arzt. Ruhig auch dem Arzt sagen, "Ich vertrage das eine nicht" oder "Mir geht es schlechter als vorher". Mann muss auch Ruhe bewahren und sich nicht in eine Angst hineinsteigern.


Viel Erfolg! Ich werde wieder berichten.
Lasse gerade von meinem Vater das Buch "Psychopharmaka absetzen" lesen, damit ich davon unbefangen bin.

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Benutzer gelöscht?

04.04.2014 16:23

Bemerkenswert; Clozapin ist das einzige Mittel aus dieser Gruppe welches mit strengen Kontrollauflagen versehen ist. Deine/Eine Frage konnte ich hier aber nicht finden.

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