Alkoholsucht

Hallo, es hängt von der Schwere Deiner Sucht ab, Deiner Vorgeschichte.
Grundsätzlich gab es bis Anfang September kein Medikament dagegen.

Alle bekannten Medikamente sind im Grunde Anti Craving Mittel, die nach einer Entgiftung eingesetzt werden. Leider nur zu 50 % wirken, bei Nebenwirkungen.

Das Medikament Baclofen, testweise in Frankreich freigegeben, bekommst Du in Deutschland nur bei off label use von wenigen Ärzten (ca. 100)
Die Dosierung ist schwierig, Rückfälle bekannt, Nebenwirkungen, z.T große
Müdigkeit.

Vielleicht informierst Du Dich einmal zu Selincro / Nalmefen und sprichst mit Deinem
Arzt darüber. Es erfordert einige Voraussetzungen, kann aber bei Abhängigkeit über
Monate die Lust zum Trinken nehmen. Dein Leben ändern. Es wird von den
Krankenkassen bezahlt und ist einfach in der Dosierung.

gruss R. Schneider

Hallo unbekannter Benutzer,

ich bin noch nicht lange hier und habe Deine Frage erst eben entdeckt. Die ersten beiden Antworten finde ich am besten.Statt Alkohol zu trinken, Pillen zu schlucken, bedeutet im Endeffekt nichts anderes als von der einen Sucht in eine andere Sucht zu verfallen.

Elf Tage vor Beginn meines Alkoholentzuges in der Klinik habe ich trotz Warnung von dem Arzt, der Suchtberaterin (vom Gesundheitsamt) und Bekannten, zu Hause einen "kalten" Entzug gemacht. Das ich diesen überlebt habe ist ein Wunder. Vielleicht habe es nur geschafft, weil ich mir anstelle von Alkohol Literweise Pfefferminz-, Fenchel- und Kamillentee getrunken habe. Ein kalter Entzug kann tödlich enden oder wie bei einem Mitpatienten mit bleiben Folgen (Lähmungen).

Von einem Bekannten hatte ich ein paar "Campral" erhalten. Diese aus überwiegend Acamprosat / Calciumsalz bestehenden Tabletten eignen sich nach dem Entzug als Mittel gegen den Saufdruck.

Schon elf Tage trocken, kam ich in die Klinik zum geplanten stationären Entzug. Dort durfte ich Campral in einer sehr geringen Dosis nehmen. Vom Entzug bis zur Therapie dauerte es einige Wochen. In der Zeit, vom Hausarzt verschrieben, hat mir dieses Medikament geholfen nicht vor der Therapie rückfällig zu werden. In der Therapie habe ich das Campral abgesetzt.

Viele liebe Grüße sendet

Der Asperger

Ich habe vor 15 Minuten dein Profil durchgelesen und es waren einige Übereinstimmungen mit dem was du geschrieben hast.Es klang fast so wie mein Spiegelbild.Deine Ehrlichkeit macht mich neugierig und Sympatisch.Du hast auf ein Kern getroffen bei mir wo ich nicht mit gerechnet hab das es so wie ich ähnlich gibt.Aber gut,schreib bitte !!!.Jo draku11

Mir hat Baclofen geholfen, aber die Laboratorien sperren sich dagegen und ich weiß nicht, wie die Lage in Deutschland ist. In Frankreich wird es seit Juni 2013 problemlos verschrieben. Ich nehme es seit 7 Monaten und bin geheilt. Ich muss dazu aber auch sagen, dass ich seit 15 Jahren nach dem Grund für meine Alkholol- und Benzodiazepinsucht suche und viele Therapien und Aufenthalte in der Psychiatrie hinter mir habe- der Grund wurde nicht gefunden. Den Grund habe ich dann zufällig voriges Jahr auch gefunden.
Das war aber sehr schmerzhaft und ohne das Medikament Baclofen hätte ich es bestimmt nicht geschafft.
Ich bin durch Baclofen auch meine Sucht nach Benzodiazepinen und Opiaten losgeworden!!!
Ich kenne ganz viele Leute in Frankreich, die durch das Baclofen den Alkohol, aber auch viele andere Probleme losgeworden sind. Es hilft sogar bei Drogen, bei Rauchen, bei Spielsucht, und wie ich selbst feststellen konnte bei Tablettensucht! Dieses Medikament ist einfach der Überhammer.
Ich kann dir nur wünschen, dass du es inzwischen schon bekommen hast.

Bianca

Früher wurde Distraneurin, gegeben beginnend bei 1 nem Stationären Aufenthalt! Ob das heute noch üblich ist, weiß ich nicht!Nur so einfach wie @draku das schildert, mal schnell 16 Wochen Therapie, voher 4 Tage Entzug ist mit Sicherheit nicht mehr machbar! LG und viel Erfolg 0110

Ja die Susanne hat recht.Geh zur Diakonie oder Caritas und beantrage eine Therapie 16 Wochen.Vorher gehst du in einem Krankenhaus zum entgiften 4 Tage und dann ab in die Therapie.Dort wird man dich auffangen in all deinen Gedanken,alles vertrauensvoll.Ich wünsch dir gutes gelingen.Du kannst es bei der Rentenversicherer. beantragen oder wie gesagt Caritas oder Diakonie was am besten ist.Gruß JO draku11

Das kann man nicht in der Apotheke kaufen, da musst du schon zum Arzt und eine Therapie machen. Mit einem Medikament allein ist es da nicht getan.