Einsatz von Risperidon

naseweiss126

Frage gestellt am
08.10.2013 um 21:37
  • Medikament: Risperidon, Ass, Blutdruchsenker , Aponal , diuretikum Krankheiten: hoher Blutdruck, nachts unruhig

Meine Mutter (90 Jahre) hatte einen Schlaganfall und hat nun eine Aphasie. Vor dem Schlaganfall bestand eine leichte Demenz, die lt. Ärzte durch den Schlaganfall verstärkt wurde. Dadurch dass sie bedingt durch die Aphasie sich nicht verständlich machen kann, kommt es manchmal zu Aggessionen (z.B. wenn sie gewaschen werden soll und sie das nicht will im Moment, oder wenn sie angezogen werden soll und sie möchte dies im Moment nicht.) Sie wehrt dann mit den Händen ab. Das wird schon als Aggression gewertet. Es gibt aber auch selten Situationen, da rastet sie aus und schmeisst z. B. mit Blumentöpfen um sich. Dies geht natürlich nicht.

Sie hat Risperidon bekommen, obwohl unter Kontraindikationen steht, dass Patienten, die einen Schlaganfall hatten und an Demenz leiden, dieses Medikament gar nicht erhalten sollen und vor allem in diesem Alter nicht.
Nun hat sie Wasseransammlungen im rechten Fuß und Unterschenkel bekommen. Wird als Nebenwirkung von Risperidon beschrieben. Sie hat nämlich organisch nichts (Herz , Nieren) alles o.k.
Nun wird das Risperidon nicht abgesetzt, sondern die Nebenwirkung mit sog, Wassertabletten bekämpft.
Das ist doch nicht zu akzeptieren. Anstatt Risperidon abzusetzen und etwas anderes zu versuchen, werden Nebenwirkungen mit weiteren Medikamenten bekämpft.
Bis jetzt konnte ich die Neurologin, die für das Pflegeheim zuständig ist, noch nicht sprechen.Ich finde die Ärzte machen es sich leicht.
Wer hat dazu Erfahrung?

Patientendaten

Geburtsjahr: 1923(90 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 54,0 kg
Größe: 147,0 cm
Eingetragen durch: Angehöriger
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1 Antworten:

Der.Gilb

08.10.2013 22:39

Meine Oma hatte das vor wenigen Monaten auch wegen wilder Träume, leichten Ängsten und ärgsten Problemen zeitliches Geschehen einzuordnen auch von der HA bekommen. Allerdings nur ein halbes mg - wurde zu meiner Überraschung bedeutend besser nachdem die genommen hatte und auch keine Probleme. Ist allerdings vllt. auch nur Zufall gewesen, da grundsätzlich recht variable Tagesformen herrschen. Nachdem sich kürzlich noch lustloser und müder als normal fühlte, hatten wir die weggelassen und jetzt mal sehen wie es so ist - wenns mit den Timejumps übertrieben schlecht wird vllt wieder die 0,5mg. Allerdings ist das eine Dosis, die verschwindend gering ist.
Wie es bei deiner M ist, weiß ich ja nicht, vermute aber mal, daß wegen der Schwere und weil offenbar ja im Heim ist, viel mehr verpaßt bekommt. Da ist man ja spendabler. Wenn das Herz in dem Alter echt noch zickenfrei Dienst tut und somit das Wasser mutmaßlich von dem Risp kommt, ist das schon ein gewichtiges Argument dagegen. Andererseits die Frage wie wär es ohne bzw. wären andere Mittel günstiger - Neuroleptika sind insgesamt ziemlich scheiße was die NW betrifft.
Versetzt man sich mal in deine M wird die Aggression und das alles natürlich durch Ängste ausgelöst, weil sicher nicht mehr so alles zusammenbekommt wo jetzt warum ist und wer denn da ständig irgendwie ihre Ruhe durch alles mögliche stört (wecken, waschen, anziehen etc.) Alles andere als angenehm möchte ich mal meinen - nur, was tun? Besser wäre sicher, wenn sie noch zuhause wär oder jemand Bekannten ständig da hat - aber sowas geht ja leider nicht immer.
Jetzt nochmal in die Pflege- und Ärzteschaft dort hineinversetzen: Grundsätzlich überlastet, unterbezahlt, woraus die Motivation resultiert. Ist natürlich schon bequemer da k.o. gesetzte Leute zu haben als denn verwirrte, widerspenstige Genossen. Und der Arzt spult meist ja auch sein Repertoire ab. Pille für Wirkung A und um Nebenwirkung B+C zu reduzieren noch ne Pille usw.
Nun was tun? Einzige Möglichkeit daß das Optimum für die M wäre: Nach Hause nehmen und sich da kümmern. Geht natürlich schwer, wenn man nicht alles an Zeit, Geld u. ggf. auch Nerven in die Schlacht werfen will. Also bleibt m. M. nach nur, daß so oft als möglich dort auftaucht und Beruhigend einzuwirken versucht. Falls Demenz bei Besuchen arg ist, m.M. nach bloß nicht korrigierend oder so sprechen - besser zuhören und mal was einbringen. Alles was vllt. in Gespräch geklärt wird (Ja Mutti, der Führer ist tot) kann oft leider nur kurz im Gedächtnis verbleiben. Und besser wird's ja sowieso nicht da - das ist ja das Übel.
Aber auch wichtig, daß man bzgl. bedenklicher Medikation (als Laie hat man auch schon ein Gespür, wenn irgendwas nicht optimal ist, wie zb. NW Pille A mit Pille B ausschalten statt Alternative A finden) dies auch anspricht und sich vor allem nicht abwimmeln läßt. Kommt ja immer gern mal der Weiße Halbgott von oben herab mit absolut nötig und Alternativlos usw. Und da dort 2. Meinung ja schwer beschaffbar ist, vllt. ihren alten HA mal fragen was er denn meint. Nur so ne Idee - schadet sicherlich nicht. Was ALternativen angeht, gibt's bestimmt so einiges. Ggf. auch Tranquillizer wie Valium - Abhängigkeit fällt in dem Alter ja nicht ins Gewicht, lediglich wie es dann da mit NW (Gangunsicherheit zb.) wird, muß sich dann zeigen. Neben möglichen Verbesserungen in der Medikation ist bei der Aktivität um das Wohlergehen natürlich auch, daß da niemand auf die Idee kommt, sie praktisch in Gemüse zu verwandeln, daß aus dem Fenster starrend rumsitzt, Geld bringt und völlig Mühelos zu versorgen ist - solls ja geben, diese Fälle...
Insgesamt natürlich eine total beschissene Sache, wie die Parameter auch wären, ist einfach Driss =(
Wünsch dir da auf jeden Fall viel Glück & Erfolg und der M auch alles Gute.

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