Ich gebe auf ..... Oder kennt jemand noch einen Facharzt/Klinik mit Mut?

Schnecke14

Frage gestellt am
26.08.2013 um 22:24
  • Medikament: Alprazolam Krankheit: Angstzustände

Ich hatte schon als Kind Angstzustände oder zumindest war ich sehr schnell aufgeregt (bei positiven alsauch negativen Dingen). Am 12.9.1982 kam der totale Zusammenbruch. Habe nur noch gezittert und konnte nichts mehr essen (starke Übelkeit). Ich wurde von der Haarwurzel bis zu den Zehnägeln untersucht. Nichts Körperliches war zu finden. Ich magerte auf 39 kg ab. Der damalige Internist gab mir als letzten Versuch Tavil. Es schlug sofort an. Ich schaffte es innerhalb von 4 Jahren wieder 10 kg zuzunehmen, allein wieder Bus zu fahren, usw. Seitdem nehme ich täglich ein Benzo. Von 1982-1995 Tavil, glaube 2mg am Tag, von 1995-2005 ca. 16 mg Diazepam, ab 2005 Alprazolam 3 mg pro Tag. Habe 3 Klinikaufenthalte hinter mir, die aber nicht voll durchgezogen werden konnten, da ich jedes Mal schon in der ersten Woche bis zu 6 kg verlor und nichts essen konnte.
Ich bin es satt um "mein" Benzo bei Fachärzten zu betteln. Ich bin sogar von Ärzten schon beschimpft worden. Einer hat mich aus seiner Praxis heraus komplementiert.

Ich denke, daß meine Zeit die mir noch bleibt sehr begrenzt ist.
Die Ängste tauchen immer wieder auf, mal heftig, mal weniger heftig.
Ich kann mich aber nicht auf mich und meinen Körper verlassen. Deshalb fühle ich mich verlassen , ratlos, kraftlos, frustriert, ja ... einfach ausgepowered.
Im Sept. werden es 31 Jahre mit Benzos. Da trauen sich selbst Fachleute nicht mehr ran, weil fast keiner Erfahrungen mit langjährig Abhängigen hat.

Patientendaten

Geburtsjahr: 1960(53 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 55,0 kg
Größe: 160,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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4 Antworten:

Schnecke14

27.08.2013 21:59

Vom Frage-Steller selbst

@ icabella

Ich danke Dir vielmals für Deinen Beitrag.
Ich habe ein Wort oder einen Satz das/den ich immer wieder denke, wenn ich merke, daß die Angst/Panik kommt. Ich zwinge damit meine Angstgedanken durch die Konzentration auf das Wort oder den Satz zu ignorieren. Naja, das klappt nicht immer.
Aber Du hast recht. Ich bin auch ein Mensch, der schlecht NEIN sagen kann. Ich möchte es am liebsten allen recht machen, aber weiß auch genau, das dies nie klappen wird. Trotzdem reibe ich mich dadurch sehr auf.

Ich kann schon lange nicht mehr kräftig Weinen oder Schreien. Ich spüre nur einen starken Druck in der Brust, aber keine Träne oder ein Schrei kommt raus.
Ich wurde als Kind und Jugentliche von meinem Vater "Memme" gerufen, wenn ich geweint habe. Er war derjenige, der Schreien durfte, ich nicht. Anscheinend habe ich mir das antrainiert.

Ich werde aber an Deine Worte denken, wenn es mir (wie heute mal wieder) so richtig mies geht.
Ich freue mich für Dich, daß Du aus dieser Gefangenschaft ausgebrochen bist. Finde ich wirklich ganz ganz toll und mutig.

Nur eine Frage habe ich an Dich. Hattest Du während des Absetzens Deines Mittels psychologische/therapeutische Hilfe oder Unterstützung?

Ich suche nun schon einige Monate einen Psychologen für Gespräche, aber keiner nimmt mich wegen dem Benzo was ich nehme.

Nochmals vielen Dank und einen schönen Abend für Dich und Deinen Mann,
Tina


@ Vox

Ich denke es ist alles ein Durcheinander von beiden Seiten. Fachkliniken haben Ihren Entzugsplan ... entweder klappt es oder nicht. In ca. 4 Wochen muß alles ablaufen. Dann muß man wieder raus. Das macht mir große Angst. Habe ja schon 3 Erfahrungen gemacht - wie beschrieben.

Sicherlich habe ich Angst .... speziell was oder besser .... wer ich dann eigentlich bin. Werde ich mich dann freier, selbstbewußter, ja einfach gesünder fühlen?
Oder .... kann ich wieder nicht richtig essen, kommen die Ängste dann noch öfter, stopft man mich dann mit sedierenden Mitteln voll, sodaß ich wie ein Grufty in der Ecke sitze und nichts vom Leben habe?

Ich habe hier in Berlin schon etliche Neurologen/Psychiater durch, aber keiner will mir auf ambulante Weise helfen. Alle ...das stimmt wirklich ... geben mir eher eine Einweisung zum Entzug für eine Klinik. Ich habe den Eindruck bekommen, daß ich für die eine zu große "Belastung" bin, wenn ich draußen rumlaufe und ausschleiche.

Ich bin auch schon zu einer Suchtberatungsstelle gegangen. Nach dem 2ten Gespräch war ich so geschockt, daß ich erst mal nicht wieder hin bin. Die Dame sprach von monatelangen Entzugsschüben noch nach dem Entzug. Als ich sie fragte, ob diese ohne jede Vorwarnung kommen, sagte sie ja. Ich meinte ... also z. B. auf der Strasse auf dem Weg zum Einkaufen ... sie: ja, natürlich. Dann müssen sie 112 anrufen, damit man ihnen im KKrhs. etwas gegen die Symptome des Entzugs gibt. Das hat mich wirklich erschreckt. Ich dachte mit einem erfolgreichen Entzug in der Klinik ist das Übel "Benzo" beseitigt. Da war ich wohl nicht richtig informiert.

Heute habe ich das Ergebnis meiner letzten Blutentnahme bekommen( in Kopie). Der Leberwert ist 3x höher (101) als er eigentlich sein sollte. Hatte ich noch nie. Bin wie benommen heute durch die Wohnung. Mein Arzt hatte keine Zeit mit mir zu reden. Kalium und Glucose sind wesentlich zu niedrig. Mein Körper fängt wohl an zu reagieren.

Deinen Vorschlag mit dem Dia finde ich nicht schlecht. Ich muß es halt nur schaffen einen Arzt zu finden, der das ganze mit mir durchzieht. Ansonsten bleibt das Benzo wohl mein ständiger Begleiter :(. Das würde mich sehr belasten.

Ach ja ... Was hast Du für eine Meinung bezüglich einer Anthropologischen Klinik?

GlG und einen schönen Abend auch für Dich,
Tina

@ lisabeta

Vielen Dank. Ich werde gleich mal googeln.

LG,
Tina

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voxlenis

27.08.2013 16:08

Es gibt für Dich keinen realistischen Grund, anzunehmen, dass Deine verbleibende Lebenszeit aufgrund der vorliegenden Abhängigkeit von Benzos sehr begrenzt wäre. Es ist auch nicht Fakt, dass keine Fachklinik sich an das Problem herantrauen würde, sondern die Problematik liegt bei Dir selbst. Du bist davon überzeugt, dass niemand Dir helfen kann. Da liegt der Hund begraben. Da es aber nun einmal so ist, bleibt Dir nur der Weg des extrem langsamen Ausschleichens, was sich vorzugsweise mit Diazepam in Tropfenform bewerkstelligen liesse. Dazu musst Du also zurück zum Diazepam, Deine Erhaltungsdosis berechnen und dann Tag für Tag einen einzigen Tropfen reduzieren. Klar, es wird ewig dauern, aber es ist machbar auf diese Weise, weil die gefürchtete Entzugssymptomatik dann ausbleibt. Erst ganz gegen Ende kann es noch einmal etwas problematisch werden. Gruss, Vox

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Benutzer gelöscht?

27.08.2013 00:07

Hallo Schnecke,
ich will dir mal ein bisschen Mut machen
auch ich habe seit 30 Jahren Angstzustände und bin seit Januar Beschwerde frei

Habe das Insidon letztes Jahr im August abgesetzt ,und dann ging es los
an mir selber zu Arbeiten endlich nein zu meiner Angst zu sagen

Immer und immer wieder habe ich mit meiner Angst gesprochen, mal war es meine Mutter die mich geärgert hat , mal mein Chef mal der und mal der
aber immer wenn die Panik kam habe ich nein gesagt

Und so ist die Panik langsam Verschwunden
i
Angst denke ich persönlich ist anerzogen und die man sich auch wieder aberziehen kann

Immer wieder den Mut aufbringen ...zu sagen Angst Verschwinde ich brauche dich nicht mehr

ich bin jetzt Erwachsen und kann tun und lassen was ich will ,

Schrei Weine pder Schimpfe wenn die Panik kommt, habe ich auch gemacht

und es hat mir sehr gut geholfen

Und nun Wünsche ich Dir ganz viel Mut das Umzusetzten

Lieben Gruss icabela

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lisabeta

26.08.2013 23:15

12-schritte-klinik, bitte googlen. mfg

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