Hallo Leute, ich war heute bei meinen Therapeuten der meinte ich müßte meine Ängste akzeptieren und versuchen mit ihnen zu leben .Bis jetz habe ich immer dagegen angekämpft.Nun meine Frage wie soll das gehen ?
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15 Antworten:
sukki
11.05.2013 18:11
Bitte geben Sie Ihre Antwort ein.
ich hatte vor 30 Jahren den selben Ratgeber; mit der Angst zu leben. Ich hab mich dann auch jahrelang damit arrangiert. Es ging. Ich hatte damals Angst vorm Bahnfahren, Autofahren und Menschenmengen - alles im Rahmen- ich konnte mit der Angst leben und sie teilweise sehr gut überwinden. Vor einem Jahr hatte ich aber extreme Ängste, ich konnte nicht mehr aus dem Haus, nicht duschen etc, Mit dieser Angst hätte ich niemals können weiterleben geschweige denn mich arrangieren. Die Strategie von damals hat mir gar nichts mehr gebracht. Deshalb finde ich einen grossen Unterschied darin, wie stark die Angst ausgeprägt ist. Die eine kann man ins normale Leben integrieren, die andere macht ein normales Leben unmöglich.
Hallo, die Aussage, mit der Angst leben zu müssen, ist so nicht richtig.
Ich denke, es fehlen dir da noch jede Menge Hintergrundinformationen über die Entstehungs,- Wirkungs,- und Funktionsweise von Ängsten. - Diese wichtigen Informationen waren Ausgangsbasis für meine (Trauma)Therapie.
- Erst dadurch konnte ich Werkzeuge an die Hand kriegen, die ich nun eigenständig überall anwenden kann.
Diese grundlegende und ausführliche "Aufklärung" braucht ein Angstpatient dringend! Man nennt das "Psychoedukation" - hierzu müßte der Therapeut allerdings selber über fundiertes Fachwissen verfügen.
Dinge, die nachweislich Ängste verringern sind u.a. Die sogenannte Konfrontationstherapie (machen Verhaltenstherapeuten) oder, besser: Traumatherapeuten - die verfügen in den meisten Fällen über fundiertes Wissen und Kompetenzen in Bezug auf Ängste.
Kassenärztlich werden nur Trauma- oder Systemische Therapeuten abgerechnet, die über eine tiefenpsychologisch fundierte Therapieausbildung mit Zertifikat verfügen. Ebenso Psychoanalytiker (eher weniger geeignet, es sei denn, sie haben sich weitergebildet) oder Verhaltenstherapeuten, die sich hoffentlich auch in Traumatherapie weitergebildet haben.
Das Problem ist, Traumatherapeutische Ausbildung kann ein Therapeut überall in 2,5 - 3 Jahren erwerben - er muss aber seine eigene Zeit dafür opfern und die Ausbildung - viele tausend Euro - aus eigener Tasche bezahlen - und warum soll ein Tiefenpsychologe diese zusätzliche "Last" noch auf sich nehmen, wenn er mit seiner (Grund) Ausbildung bereits kassenärztlich abrechnen kann?
Suche also in deiner Nähe nach Therapeuten, die PTBS, bzw. Trauma bearbeiten können - die kennen sich am besten mit der Behandlung von Ängsten aus.
Und nicht zuletzt: Auch angstreduzierende Medikamente können eine Therapie viel besser begleiten. Ich nehme z.B. Opipramol. Das senkt meine "Erregung". Medikamente wirken aber bei jedem anders. Manchmal muss man mehrere ausprobieren, bis man das Richtige findet.
Die Ängstlichen waren es aber, die aus evolutionärer Sicht überlebt haben. ;-)
Den "Mutigen" wurde aufgezeigt, weshalb Angst sinnvoll ist. Und das waren jene, die nicht warten konnten ... denen hat sie nämlich gefehlt, die Angst.
ein Fallschirmspringer hat vor jedem neuen Sprung Angst
ob sich der Schirm öffnet oder nicht,
obwohl die Springer ihre Schirme selbst zusammenfalten müssen.
Richtig Angst bekommt er,
wenn er im Flugzeug vor dem springen merkt,
er hat den Schirm vergessen
& die Kameraden würden ihn, ohne Schirm, aus dem Flugzeug werfen.
Begib Dich in die Nähe der Angst &
Du wirst merken,
die Angst hat Angst vor Dir
ihre Macht in Deinem Leben über Dich zu verlieren.
Zitat:
"Was ist,
wenn es ist
wie es ist? "
Angst beginnt nach der Geburt & endet mit dem Tod.
Die Zwischenzeit müssen wir mit ihr leben.
Ungeduldige & Egoisten haben am meisten Angst,
weil sie nicht warten wollen......
"Wenn man einen Feind nicht besiegen kann, freundet man sich mit ihm an... " ist mit "der klügere gibt nach" und "mit allem zufrieden sein" einerseits ja schön und gut, auf der anderen seite aber eigentlich Bullshit, weil es dazu führt auf dem status quo zu verharren. Ist eine Sache der Einstellung wohin man tendiert bzw. der Weltanschauung was man für gut hält. Sind die Metropolen mit den zivilisatorischen Errungenschaften erstrebenswert oder doch das Leben der Pygmäen besser die in Lehmhütten wohnen und mit Speeren statt Gewehren jagen?
So steht es damit ja auch mit der Akzeptanz von Erkrankungen. Ich schwanke je nach Großstimmungszyklen ja auch. Nur, wenn ich zb. eine tödliche Erkrankung wie zb. Krebs als Ausgangslage nehme, und mir A vorstelle der Akzeptiert und auf der andern Seite Z, der ZumVerrecken nicht aufgeben will... A machts sicher nicht solange, wobei Z vllt. leidet -
der dritte Weg ist oft der Beste, akzeptieren sofern es noch nicht anders ist, aber an sich tun was geht um Änderung herbeizuführen.
Wir müssen alle mit unseren Ängsten leben, sie gehören zu uns wie viele andere positive oder negative Aspekte.
Ich denke wenn du das akzeptierst anstatt zu kämpfen, dann hast du mehr Kraft um damit umgehen zu können und dann wird sich auch deine psychische Situation bessern. Doch das wird alles nur in kleinen Schritten gehen und immer wieder wirst du das Gefühl haben, dass es wieder schlechter wird. Aus Erfahrung weiß ich, dass es aber mit der Zeit wirklich besser wird.
Wichtig ist, dass du Vertrauen in deine Kraft, in dich und in deinen Therapeuten hast! Ich spreche aus Erfahrung! Ich habe auch heute noch vor vielen Situationen Angst, jedoch habe ich auch Rituale und Vorgehensweisen gelernt und geübt um damit umgehen zu können. An manchen Tagen geht es super und an anderen Tagen nicht so gut. Aber ich lebe mein Leben wieder und bin froh darüber!
lg Klaudia
Meine Schwägerin Marion ist auch bei einer Psychotherapeutin.
Die sagt auch :Angst nicht bekämpfen,sondern mit ihr umgehen.
Sie muss gewisse Atemübungen und Ablenkungsmanöver lernen....
Da gibt es ganz viele Möglichkeiten und manchmal kommt man dann besser damit klar.Den Situationen der Angst ,muss man anders begegnen.
Das muss man lernen und das ist nicht einfach,aber es geht.
Nur mit Tabletten geht es auf Dauer nicht.Zusätzlich mit Medis >>JA !
Viel Glück und Erfolg!
LG Tinchen
Hm ... die Ängste als solche erkennen, und das Vermeidungsverhalten bekämpfen. Das heißt durch Konfrontation mit angstauslösenden Situationen (Überwindung) positive Erfahrungen sammeln und lernen, dass die Angst unbegründet ist.
Früher litt ich unter Panikattacken, mied Menschenmengen, Partys waren mir ein Graus, und wenn Familienfeste, wie Geburtstage, Hochzeiten und ähnliche Feierlichkeiten sich näherten, schlief ich wochenlang vorher schon schlecht. Meine Panikattacken besiegte ich weitestgehend, indem ich einfach an die Orte ging, die ich fürchtete. Vor einem Ereignis oder Treffen malte ich mir nicht mehr aus, wie es ablaufen könnte, denn dadurch hätte ich die Ängste in mir erst so richtig geschürt. Wenn nun etwas Bedrohliches oder sehr Unangenehmes vor mir liegt, dann versuche ich, mir keine Vorstellung davon zu machen, sondern zu denken: "Schauen wir mal, dann sehen wir schon!" Meine Beobachtung ist, dass die Angst vor einem Ereignis, einer Situation, davon abhängt, mit welcher Intensität wir im Vorfeld um das Problem kreisen. Ich denke, jeder Mensch hat Angst, auch der Mutigste, und wer mit Tieren arbeitet, der sieht, dass jedes Tier Angst hat, wenn es angegriffen oder verfolgt wird, selbst wenn es ein Wolf oder gar ein Löwe ist. Unser ganzes Leben besteht im Grunde aus Ängsten, die Versicherungen leben gut davon. Ich empfinde jeden Tag meines Lebens als eine Herausforderung, mich meinen Ängsten zu stellen und ihnen Herr zu werden. Wichtig ist, unsere inneren Angstauslöser zu kennen, denn wenn man weiß, was Angst in uns hervorruft, dann erst können wir sie besiegen.
@ voxlenis, deine Aussage,
"Wenn man einen Feind nicht besiegen kann, freundet man sich mit ihm an... Gruss, Vox", gefällt mir sehr gut.
Und ich füge noch hinzu:
"Wenn man seine Feinde, in diesem Fall die Ängste, umarmt, dann macht man sie bewegungsunfähig!"
Ganz recht. Wie @Frank44 schon mit anderen Worten sagt, bedeutet das Akzeptieren ja nicht, dass Du Dich Deinen Ängsten auslieferst. Es führt aber zu einer anderen Perspektive Deinerseits, und vor allem verschwendest Du nicht Deine Energie in einem sinnlosen Kampf, den Du nicht gewinnen kannst. Wenn man einen Feind nicht besiegen kann, freundet man sich mit ihm an... Gruss, Vox
„Leid sollte man besser akzeptieren, denn es verschwindet nicht einfach, wenn man es ignoriert. Auch Freude sollte man lieber akzeptieren, selbst wenn man fürchtet, sie könne eines Tages enden.“
Paulo Coelho
So stelle ich mir das auch mit den Ängsten ein wenig vor. Die Ängste zu akzeptieren und mit ihnen leben zu lernen, ist ja nicht gleichbedeutend, sich ihnen auszuliefern und ihnen zu fröhnen bzw. die auslösenden Situationen zu meiden. Aber es macht es, für mich zumindest, schon einfacher mir zu sagen, sie sind da, aber ich bin dennoch. Gegen etwas kämpfen bedeutet ja auch, sich darauf zu fokussieren. Und das macht einem ja die Angst nur bewußter.
Mal 'ne Frage: Hat das dagegen kämpfen dir geholfen? Wenn nein wäre es doch auf jeden Fall einen Versuch wert. ;-)
Das einzig richtige ist, meiner Meinung nach, diesen unfähigen und überhaupt nicht einfühlsamen Therapeuten sofort zu wechseln und solange zu suchen, bis sich der richtige Therapeut findet.
Oft hört man ja im Bekanntenkreis oder bei Freunden, evtl, auch von der Krankenkasse, wer ein wirklich guter Therapeut ist.
naja so unrecht hat er ja nicht wenn du deine erkrankung akzeptierst wird es leichter für dich dennoch sollte mann versuchen sie aufzulösen wenn so was geht :-) aber sie annehmen ist schon gut
Wie geil =D
Scheint eher auf Depris spezialisiert zu sein, wenn er solche Gags raushaut isser da vllt erfolgreicher...
Mal ernsthaft, sowas geht doch mal gar nicht klar. Finde ich, aber ich hab mich ja auch in x Semestern nicht vom gesunden Nachdenken und Wahrnehmen entfernt.
Natürlich, wenn man (auch das allerschlimmste) akzeptieren UND ertragen kann, ja dann kann einem wirklich nichts mehr passieren. Arm gebrochen, höllische Schmerzen und er wächst schief zusammen: Müssen sie mit leben.
Ein Vorteil aber: Wenn du die Ansage beherzigen solltest, kannste dir ja auf jeden Fall weitere Konsultationen dort sparen, ist dann ja sinnlos geworden.