Paroxetin 4ever?

Linusline

Frage gestellt am
16.01.2013 um 18:50

Hallo ihr Lieben.
Hab mich eben hier angemeldet, deshalb bin ich nicht sicher, ob ich das richtige Fenster ausgewählt habe um was reinzuschreiben :)

Eigentlich möchte ich nur mal ein paar Bestätigungen darüber bekommen, dass auch andere Leute gut mit dem Paroxetin zurecht kommen. Man liest ja immer nur schlechtes (bin gerade wieder im google-wahn) und ich denke mir, das kann doch nicht sein.

Mal "kurz" zu mir. Ich bin 28, und habe mit 21 das erste mal diese komische Geschichte bekommen. Hatte einen leichten Tinnitus. Auf den ich mich allerdings so konzentriert hab, dass es mich quasi verrückt gemacht hat. Konnte nicht mehr essen, nicht mehr schlafen, hatte nur noch Angst, Tränen ohne Ende, schiere Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung usw. Habe eine Psycho-Therapie begonnen, 2mal die Woche für insgesamt etwa 8 Monate. Komplett sinnlos. Habe mich von Termin zu Termin geschleppt und geholfen hat nichts.
Bis dann eine Neurologin bei der ich zufällig war wegen den Ohrgeräuschen, sich mal meine Geschichte angehört hat. Sie hat mir Paroxetin verschrieben. Erst 10mg, dann 20mg.
Was soll ich sagen. ich hatte ja mit nichts dergleichen gerechnet! Scheiße gings mir auf einmal wieder gut. Sogar besser als vor der ganzen Geschichte! Ich war auf einmal der Mensch, der ich eigebltich in mir drin schon immer sein wollte, aber zu schüchtern/unsicher war ihn rauszulassen. Plötzlich war ich mutiger, positiver, hatte nur noch Blödsinn im Kopf, habe gesungen und getanzt im Klassenzimmer. Sprich, dass was ich mich vorher nicht getraut hatte ging plötzlich. Insofern muss ich sagen, hat mich dass Medikament nicht verändert, aber es hat einen cooleren, witzigeren, mutigeren und selbstsicheren Menschen aus mir gemacht.
Und wie das so ist, wurde ich übermütig. Nach nem halben Jahr hab ich die Tabletten von 20 auf 0 abgesetzt. Aber außer bisschen Schwindel und Kribbeln in den Fingern, ab und an bisschen flau, war gar nichts. Und nach ner Woche war auch das letzte Kribbeln vorbei. Was dummerweise noch nicht vorbei war, war meine Angst vor dem Tinnitus. Und nach 4 oder 5 Monaten, gings wieder los. Selbe Symptomatik. Also, wieder zum Arzt, Paroxetin 20 mg olé.
Dann hatte ich tatsächlich 5 Jahre komplett Ruhe! Klar, Liebeskummer und das übliche, aber nichts ernstes. Ich hatte sogar schon vergessen, was eigentlich mein Problem war. Ich wusste nur dass ich irgendwie aus Gewohnheit meine guten-morgen-pille schluckte.
Dazu muss ich sagen, ich hatte quasi null Nebenwirkung. Kein gramm zugenommen. Klar ca 3-5 Kilo, je nach Laune. Aber nachdem man ein halbes Jahr keinen Bissen runterkriegt ist es relativ normal, dass man das was man abgenommen hat wieder zunimmt, sobald der Appetit zuück kehrt.

Also, durch "drängen" von meinem Freund dachte ich, runter auf die 10. Ist doch alles gut. Das blieb es auch. 3-4 Monate lang. Dann erzählt mir plötzlich eine Bekannte, dass sie seit Monaten ganz krasse Ängste hat, Zwangsgedanken, und welche Zwangsgedanken da in ihr lauern. Bäm. Hats mich zerlegt. Panik, Angst, Angst vor ihrer Angst. Könnte ich das auch kriegen? Das volle Programm. 5 Kilo abgenommen in 2 Wochen, nur noch geheult, durchgehend Panik, usw.
Also auf Raten meines Arztes, Paroxetin auf 40mg hochdosieren, um den Spiegel wieder grade zu rücken, dazu Abends 50mg Opipramol, zum Einschlafen. Und wie üblich, nach 4 Wochen gings besser. Und nach 2-3 Monaten hab ich beschlossen, 40 mg, PFT, 20 habens bisher auch getan. Also wieder runter.
Ging auch gut, ne weile. Nach ca 3 Monaten lag ich dann nach Weihnachten im Bett. Und hab mir nochmal alles durch den Kopf gehen lassen. Die Bekannte mit ihren Problemen, ich mit meinen Problemen. Und zack. Verkrampft sich der Magen und HEY - es geht wieder los! Paar Tage so lala, dann wieder der komplette Absturz. Depression mit allem drum und dran. also bin ich vor ner guten Woche mit dem Paroxetin (nach Absprache) wieder auf 40mg hoch. Dazu wieder Opipramol. Tja, und da bin ich nun. Das Bedürfnis zu heulen hab ich immerhin seit zwei Tagen nicht mehr. Und ich denke nicht mehr stundenlang drüber nach, wie ich mich am besten umbringen könnte. Dann irgendwann mal, wenn das so bleibt. Trotzdem ist da dieses unübersehbare Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Grübeleien. Angst vor der Angst der Bekannten. Angst Zwangsgedanken zu entwickeln. Komischer Magen usw.
Ich hoffe einfach mal, dass das Paroxetin bald seine Wirkung entfaltet. Denn so kann und will ich ja nicht leben. Mache Seit September zusätzlich einmal die Woche VT. Obs was bringt? Weiß ich nicht. Vielleicht insofern, wenns mir gut geht, dass ich Beziehungsprobleme anders angehe, man drüber spricht wie man mit Konflikten umgeht. Aber in schlimmen Zeiten, bringt mir das gar nichts. Da ist mir überhaupt alles egal. Scheiß auf Sport, scheiß auf Sonne, auf alles einfach. Nichts lenkt mich ab und ich denke ich kann das eh nicht.

Mein Psychiater 1 und 2 haben beide gemeint, dass ich vemutlich jemand bin, der auf eine Lebenslange Medikation angweisen ist. Möglicherweise könnte Lithium mir helfen, meinen Zustand zu stabil zu halten. Aber vermutlich immer mit der Zugabe eines ADs.
Mein Psychiater hat auch meine Vermutung bestätigt. Die VT wird mir zwar helfen, bisschen Ordnung in mein Leben zu bringen, aber das AHA-Jetzt-ist-alles-gut-nach-dieser-erkenntnis-erlebnis wird wohl nicht eintreten. Leider bin ich selbst relativ ... naja ... pfiffig nenn ichs mal. Heißt, ich kann mir ja selber verargumentieren dass meine ganze Angst etc keinen Sinn macht, aber das machts auch nicht besser.

Natürlich schwingt da meinerseits jetzt schon eine massive Angst mit. Paroxetin für immer? Geht das? Macht das irgendwann aus meinem Hirn Matsch? Muss ich jetzt die Dosis nur noch steigern?
Wenns überhaupt mal wirkt. Was ich hoffen will. Denn ich hasse hasse hasse hasse hasse diesen Zustand. Der soll verschwinden. Sofort. Für immer.

Wie sind denn eure Erfahrungen? Mit der langzeiteinnahme? Wie steht ihr dazu, solltet ihr ne ähnliche Diagnose bekommen haben? Musstet ihr bei Langzeiteinnahme die Dossis immer wieder steigern oder waren auch mal 10 Jahre auf dem selben Level dabei, wo man auch zwischenzeitlich mal wieder runter konnte?

Absetzerscheinungen machen mir keine Sorge. Wenns denn mal soweit kommen sollte. Nach 5 Jahren 20mg auf 10, war kein Problem. Glaube auch nicht dass nach den 10 auf 5 und 0 viel bei rumgekommen wäre. Und mein gott, dass bisschen schwindel, zittern, übelkeit und kribbeln werd ich schon überleben. gibt schlimmeres. DIESE VERDAMMTE ANGST, zum Beispiel. Ich habe eher Bedenken dass die wieder kommt, immer und immer wieder. Von einer Sekunde auf die nächste.

Also, IRGENDJEMAND?!? :)
Würde mich sehr über Antworten freuen.

Achso. Und sowas wie "hast dus mal mit langen Waldspaziergängen versucht" oder ähnliche super hilfreichen Kommentare möchte ich nicht hören/lesen ;)
Denn wer sowas sagt, der hatte wohl noch nie eine schwere Depression. Das einzige was dir dann nämlich zum Wald einfällt ist, an welchem Baum man sich am besten aufhängen kann.

Patientendaten

Geburtsjahr: 1984(29 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 62,0 kg
Größe: 177,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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12 Antworten:

Melam

23.01.2013 09:32

Wer diese Medikamente verteufelt oder diese als harte Drogen bezeichnet, hat weder Erfahrung mit harten Drogen noch mit schweren Depressionen. Denn wenn man in einer Depression steckt, kann man sich die Selbstheilungskräfte sonstwohin stecken. Paroxetin ist bei mir der Grund warum ich überhaupt noch lebe und nicht irgendwo an einem Baum hange!

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Platon
Benutzerbild von Platon
22.01.2013 21:33

@sukki

Es freut mich, wenn es bei dir kein Problem ist. Das gibt es auch, das weiß ich, weil Menschen sehr unterschiedlich reagieren können auf chemische Substanzen. Die SSRI's sind aber nun mal zu Recht sehr umstritten. Das stammt ja jetzt auch nicht nur von mir als Behauptung. Und das sind zweifelsohne weit härtere Drogen als z. B. die altbekannten AD's wie Opipramol, die ja relativ unbedenklich sind. Zumal sich um die Opfer, die sie eben gar nicht gut vertragen haben, die davon erst gar nicht mehr herunter kommen, ohne schweres zusätzliches Leid zu erfahren, und das ja nur, weil sie zumeist der Kompetenz ihres Arztes vertraut haben, oft leider kaum jemand kümmert. Dann greift man eben zur Selbsthilfe. Und es ist gut, dass es diese heute auch verstärkt gibt, wie auch die Zweifel an einer Dauermedikation begründet sind. Geschweige denn, dass sich jemand postum für das verantwortlich zeigen würde, was das angerichtet hat, indem er die Erfahrungen der Patienten in seine Praxis der Verschreibung mit einfließen läßt. Zum Beispiel durch den Hinweis auf die Gefahren und auf ein mögliches Suchtpotential. Dass dies viel zu selten erfolgt, davon höre ich leider immer wieder.

Drogen, das sind ohnehin alle Substanzen, die in irgendeiner Art und Weise eine nachweisbare Wirkung auf die Körperchemie zeigen. Deswegen hieß die Drogerie ja auch Drogerie, weil dort schon immer ganz legal, früher ja zumeist mit natürlichen Drogen in Form von Pflanzenextrakten, gehandelt wurde. Es liegt schon in der Natur der Sache, dass besonders stark stimmungsbeeinflussende Wirkstoffe auch mehr Nebenwirkungen zeigen. Was heute erlaubt ist und was nicht, das wird ja auch nicht unbedingt nur nach der Art der Wirkung oder nur nach deren effektiver Nützlichkeit entschieden. Die Zulassungsverfahren für die Medikamente sind in der Vergangenheit auf Betreiben der Pharmalobby durchaus stark vereinfacht und verkürzt worden, diese Tendenz gibt es durch den harten Wettbewerb leider, da darf man sich heute auch hier mitunter durchaus als eine Art Beta-Tester fühlen.

Und gleichzeitig ist die Zahl der unterschiedlichen Medikamente, als auch die Anzahl der heute verfügbaren Diagnosen im DSM immer weiter angestiegen. Was ja nicht unbedingt für die Wirkstoffe gleichermaßen gilt, denn da passiert längst nicht so viel, wie die Vielfalt der Medikamente es einen glauben machen könnte. Aber von dem Glauben, dass die Ärzte schon wissen, was sie tun, dass sie in der Lage sind, heute noch eine völlige Übersicht über den Pharmamarkt zu haben, davon würde ich persönlich jedenfall nicht (mehr) ausgehen. Zumal ich eine Selbstverantwortung für meinen Körper auch beanspruche, wenn es letztendlich um meine eigene Gesundheit geht. Wobei auch klar sein sollte, dass gerade die psychische Leiden ohnehin immer noch als alles andere als gründlich erforscht betrachtet werden sollten.

Gerade hier besteht ohnehin gegenüber der Anatomie immer noch ein erheblicher Forschungsbedarf. Der momentan aber wegen der meines Erachtens viel zu großen Gewichtung auf die Psychopharmaka, als erstes Mittel der Wahl in der Psychiatrie, etwas ins Stocken bzw. viel zu einseitig geraten ist. Man beachte z. B. die ganz andere Herangehensweise der Psychosomatik an psychische Leiden, was heute leider etwas ins Hintertreffen geraten ist zugunsten der Psychiatrie. Ich hatte ja das Glück, gerade hier zuerst zu landen. Und das, im Verbund mit meinen eigenen schlechten Erfahrungen mit Medikamenten, hat mich vor allem auch sehr nachdrücklich von dem Glauben an die Unfehlbarkeit der heutigen Pychiatrie und der Verschreibungspraxis der Ärzte bekehrt. Bevor ich etwas nehme, informiere ich mich selbst, das bin ich mir selbst auch absolut schuldig.

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frank44
Benutzerbild von frank44
22.01.2013 14:32

Als Droge gilt nach Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jeder Wirkstoff, der in einem lebenden Organismus Funktionen zu verändern vermag.

Kann ich so nicht bestätigen. Weder das Abhängigkeitspotential, noch das Gefühl der Fremdsteuerung. Desgleichen empfand ich das Absetzen als nicht so problematisch. Und man liest verdammt viel im Net. Für jedes Argument die passende Seite. Erst tolle Wirkung und dann ein Nachlassen der selbigen, mir auch nicht aufgefallen. Wer sich rein auf Medikamente verläßt, der wird natürlich sein böses Erwachen erleben. Das liegt dann aber nicht so sehr am Medi, als vielmehr an jedem selbst. Wenn die Auslöser nicht abgestellt werden, kann man Medis zu Hauf einschmeißen ohne einen dauerhaften Erfolg verbuchen zu können.
Pauschalverurteilungen helfen niemandem.
Aber von der Fragestellerin würde ich schon gerne wissen wollen, was ZG für eine Krankheit ist.
Es geht nicht um stetige Dosissteigerung oder eine lebenslange Einnahme, sondern darum, etwas zu ändern. Meist bestehen da ja doch kognitive Probleme. Bringe ich da etwas durchenander oder meint dein Psychiater ernsthaft, Verhaltenstherapie mache keinen Sinn bei dir?
Im übrigen wirst du mit dem Risiko leben lernen müssen. Die Gefahr besteht.Aber je mehr du deinen Fokus darauf lenkst, desto eher bist du da auch wieder drin. Denn du wirst genau das machen, was du nicht tun solltest, und erhälst somit deine "Bestätigung". Erinnert mich an selbsterfüllende Prophezeiungen das ganze.

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sukki

22.01.2013 13:59

@Platon: du magst in vielen Punkten Recht haben, aber du kannst die SSris nicht mit Drogen vergleichen. Ich war sehr lange drogenabhängig. Und die Droge hat bei Gott ihre Wirkung gezeigt. Keine Angst, keine Depris, kaum Sorgen (ausser denen die um die Droge kreisen). Da bei mir eindeutig eine psych. Störung zugrunde lag hab ich mich von der Drogenberatung überreden lassen einen Entzug zu machen, mit der Hoffnung auf legale Medikamente, die mir helfen. Es war eine Odyssee von fünf Jahren nach der Entgiftung quer durch die Psychopharmakas. Und auch ich bin am Ende bei Paroxetin gelandet. Kein Vergleich von der Wirkung her zum Heroin, aber was die Lebensqualität angeht zehn mal besser. Keine Dosissteigerung, keine Abhängigkeit von Substitutionsärzten, keine Kriminalisierung, keine gesellschaftlichen Vorurteile. Mag man sehen wie man will, im Grunde genommen sind die 'Psychopharmaka wirklich "legale Drogen". Aber so lange das BTmG greift immer noch ein gesundheitspolitisches Problem und somit eine gute Alternative.

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Platon
Benutzerbild von Platon
22.01.2013 13:29

SSRI's werden heute beinahe als Wundermittel angesehen, vielleicht sogar schon als die Glückspillen schlechthin. Ich kann mich des schalen Eindrucks einer Abhängigkeit, die gerade durch diesen enormen Anspruch entsteht, nicht erwehren. Das nützt aber vor allem der Pharmaindustrie, die damit inzwischen ganz enorme Summen verdient. Und natürlich nützt es ja auch den Ärzten, denn das sichert ihnen vor allem, dass der Patient ihnen damit auch erhalten bleibt. Aber das Gefühl der Abhängigkeit und der permanenten Fremdsteuerung durch diese chemische Keulen, das bleibt. Und damit bleibt auch das Gefühl, auf ewig krank und abhängig zu bleiben und diese chemische Krücke permanent zu brauchen. Wo liegt da der Unterschied zu anderen Drogen? Die eigentlichen Probleme werden aber meines Erachtens gerade durch eine permanente Medikation allenfalls zugedeckt. Zumal es auch vorkommt, was ich oft lesen musste, dass die anfangs noch so tolle Wirkung irgendwann auch wieder sehr stark nachläßt. So dass die, eigentlich immer noch unbehandelte Depression, dann auch wieder sehr schnell durchbricht.

Dass ein Abhängigkeitspotential besteht, gerade bei Paroxetin, das ist ja inzwischen auch hinlänglich bekannt geworden. Das kann man selbst bei Wikipedia nachlesen... Über diese Gefahr bekommt man in der Regel leider auch keinerlei Information von dem behandelnden Arzt. Ganz im Gegenteil, ich habe vor einiger Zeit auch selbst diese Erfahrung gemacht. Bei einer Nachfrage zu dem Paroxetin bezüglich der Gefahr einer Abhängigkeit habe ich gesagt bekommen, dass keinerlei Absetzerscheinungen bekannt sind. Was aber einfach so nicht stimmt, denn das konnte ich sehr leicht in sehr kurzer Zeit herausfinden, dank des Internets. Ich kann hierzu auch auf ein gut frequentiertes Hilfeforum verweisen, das sich dieser schlimmen Problematik, den teilweise sehr schweren Absetzerscheinungen, bereits angenommen hat:

http://www.adfd.org/forum/

Der Mensch ist für mich keine Maschine, die sich über diese äußere Eingriffe auf die Körperchemie einfach so steuern ließe. Ich persönlich vertraue heute vor allem den Selbstheilungskräften, die jeder Mensch eigentlich in sich trägt. Diese werden aber ganz bestimmt nicht durch eine dauerhafte Medikamente unterstützt, denn durch solche Eingriffe verliert der Körper auf Dauer sogar noch die Autonomie, sich selbst wieder gesund zu regulieren. Selbstverantwortung übernehmen, das heißt für mich auch, mit dem eigenen Körper gut umzugehen. Also auch selbst zu hinterfragen, was man sich selbst mit permanenten Eingriffen auf die Körperchemie langfristig zumutet und eben auch nicht nur der Gesundheitsindustrie zu glauben. Dass es auch bei allen Psychopharmaka immer auch langfristige Nebenwirkungen geben kann, bis hin zu Organschädigungen, das ist außerdem ein Risiko, dass man auch nicht unterschätzen sollte.

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Schlange

20.01.2013 00:34

Hatte von einem Orhopäden durch Einrenken beiseitigen Tinnitus (sehr lautes Brummen) . Mein Hausarzt und drei HNO-Mediziner/in (auch Uni) sagten, der wäre unheilbar. Habe ihn aber durch Einrenken! Die Ärzte haben mich in Panik und Schrecken versetzt. Mein Hausarzt war der Meinung, der sei psychisch bedingt (nicht zugehört: Orthopäde).
Mein Hausarzt hat mir 1/4 Bromazanil zum Schlafen verschrieben. Ich brauchte vorher noch nie Tabletten. Ein Jahr habe ich wie ein Tier gelitten; geschlafen nur mal ne halbe Stunde tags oder nachts. Das Brummen in den Ohren hätte mich fast in den Wahnsinn getrieben.
Fazit:
Der Arzt hat mich tablettensüchtig gemacht (von einer 1/4 Tablette). Arzt gewechselt, Entzug in einer Klinik. Den unheilbaren Tinnitus habe ich mit Osteopathie wegbekommen.
Wenn ich schwer trage, tritt der Tinnitus ab und zu wieder auf und verschwindet, wenn ich Sport treibe (Trampolin usw.). Ursächlich für den Tinnitus ist bei mir ein Zusammenspiel Kiefer/Halswirbelsäule. Ist das bei dir schon mal kontrolliert worden?
Auf diese Idee ist kein HNO-Arzt gekommen!
Und wenn er abends doch mal am Einschlafen hindert, dann nehme ich ein paar Tropfen Stangyl (machen nicht süchtig); denn diese machen den Tinnituston leise und lassen mich gut schlafen.

Ich habe meinen Weg gefunden. Gute Ärzte sind das A und O und die sollten nicht nur Tabletten verschreiben und sich an ihrer knallharten Schulmedizin festhalten.

Und du findest auch deinen Weg.

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Benutzer gelöscht?

19.01.2013 18:20

Hallo noch ne Antwort,
ich habe eben Deinen Text gelesen...Ich bin echt baff...

Anscheinend hast Du echt das große Glück und hast etwas gefunden das Dir hilft, aber was machst Du??? Setzt es ab und spielst damit wie es Dir eben einfällt...Anscheinend ist Dir immer noch nicht so ganz klar geworden was die Angst mit einem Menschen anstellen kann...

Denn was Du berichtest ist Leichtsinn und nicht mal zu begründen , weil dus ja gut verträgst...Also lass die Spiele und danke Deinem Doc das er so was mit einem Patienten mitmacht.

Wenn es 4erver sein sollte..

Wo ist das Problem wenn Du es ja nicht mal bemerkst und keine NW dadurch hast...Du jammerst , weil Du Deine eigenen, selbst verschuldeten Angstschübe, nicht so gut wegstecken kannst...Diese wären ja vermeidbar gewesen.Du weist was Dir hilft, also sei Gott-froh und nimm Dein Zeug ein!

@derGilb:

Zitat:

In deinem Falle ist es sicher angebracht langfristig die Dosis weiterzunehmen. Wer ein lahmes Bein hat braucht die Krücke auch zum gehen - und deine Krücke hat weil sie gut zu passen scheint noch den Vorteil zu andern Krücken wie Heroin, Speed oder Koks, noch den Vorteil, daß das Hirn sich nicht dran gewöhnt (oder seeeeeeehr langsam) und Dosiserhöhungen deshalb ausbleiben (oder seeehr gering und nach Jahren nötig sind).

Zitat Ende.

Schreib hier nicht über Dinge von denen Du keine Ahnung und keine Vorstellung hast....Bitte!

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Linusline

18.01.2013 00:21

Vom Frage-Steller selbst

Danke euch bisher für eure Antworten!

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Der.Gilb

17.01.2013 22:34

Ich sag zuerst mal, daß ich diese ganze Palette von Wiederaufnahmehemmern für wenig segensreich halte (außer man ist Pharmeraktionär). Umso mehr muß ich sagen, freut es mich, wenns dann doch mal wen gibt dem es hilft - und dann auch noch so phänomenal wie dir. Ganz offensichtlich blockt es genau das in der richtigen Menge was dein Hirn nur suboptimal allein schaffte - primär Noradrenalin würd ich sagen.
Drum verstand ich auch nicht, weshalb es abgesetzt bzw reduziert wurde - sollte ja klar sein, daß das nix zurechtmacht und eben nur wirkt wenns im Körper ist. Ein Aspirin "heilt" das Kopfweh ja auch nicht. Da gibts wer weiß wieviele die durch das Zeug oder auh anderes ständig zur schlechten Stimmung noch die NW abbekommen und die trotzdem weiternehmen ohne daß was besser wird.
In deinem Falle ist es sicher angebracht langfristig die Dosis weiterzunehmen. Wer ein lahmes Bein hat braucht die Krücke auch zum gehen - und deine Krücke hat weil sie gut zu passen scheint noch den Vorteil zu andern Krücken wie Heroin, Speed oder Koks, noch den Vorteil, daß das Hirn sich nicht dran gewöhnt (oder seeeeeeehr langsam) und Dosiserhöhungen deshalb ausbleiben (oder seeehr gering und nach Jahren nötig sind).
Also, mach dir keine Sorgen, daß Hirn wird ja nich geröstet, bei dir wird es ja optimiert oder normalisiert wohl eher... Wer alles kritisch sehen will kann auch nur einwenden, daß es deine Persönlichkeit verändert. Aber da die dich nicht wirklich zufrieden macht ist es ja wünschenswert - vor allem, da ja ALLES die persönlichkeit modifiziert, das ist ja das Leben an sich.
So, nun mal freuen, auh darüber daß einer Person nachweislich sehr gut dadurch geholfen scheint \o/

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Melli68

17.01.2013 09:35

Auch ich kenne diese Ängste nur zu gut.Schlage mich seit 20 Jahren damit herum.Habe schon einige Medis ausprobiert,so wirklich geholfen hat keins.Aber ich bin auch eine Dauer-Medi-Kandidatin.Nehme seit ca. 10 Jahren Doxepin,ansonsten habe ich mit SSRI´S keine guten erfahrungen gemacht,hatte sehr viele NW.

Man muß sich immer vor Augen führen das die Medis alleine nicht den Grund deiner Ängste behandeln,sondern nur die Symptome.D.h. es kann jederzeit wiederkommen,auch mit Medis und wenn du dich zuviel auf dein Medikament verlässt und es mal absetzten möchtest oder mußt kommt automatisch die Angst vor der Angst.
An sich arbeiten,gemeinsam mit einem Therapeuten ist eins der wichtigsten Dinge.

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Benutzer gelöscht?

16.01.2013 20:02

Naja ... hier im Fragenforum bist du zum Teil richtig :-)

Paroxetin wird hier: http://www.sanego.de/Medikamente/Paroxetin/ z.b. relativ gut bewertet. Dort kannst du auch einen Erfahrungsbericht zum Medikament schreiben.

Zu deinen konkreten Fragen kann ich mich nicht äußern. Bis weitere Antworten folgen kannst ja schonmal stöbern.

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Melam

16.01.2013 19:59

Hi. Deine ganze Geschichte kommt mir ja sooo bekannt vor. Ich habe ebenfalls schon einige Jahre Erfahrung mit paroxetin. Mehrere misslungene absetzversuche und wahrscheinlich bin ich auch eine lebenslängliche paroxetin Kandidatin. Aber ich schmeiss mir lieber lebenslang diese Dinger ein als wieder in diese Depression zu kommen. Es war die absolute Hölle letztes Jahr. Leider bringe ich die Angst vor einem Rückfall nicht weg. Auch die Angst dass das AD nicht mehr wirkt ist immer da. Gerne können wir uns auch via privat Nachricht austauschen.

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Weitere Fragen zu

Medikamenten:  Paroxetin
Krankheiten:  Depression
Themen:  Psychiatrische Erkrankungen

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