clozapin absetzten

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
27.06.2012 um 21:48

hallo ich hatte im jahr 2004 eine paranoide schizophrenie.
jetzt nehme ich seit gut 7 oder 8 jahren clozapin z.z noch 400mg am tag.
ich bin die ganzen jahre sympthomfrei meine frage, ist es okay wenn ich das clozapin absetzte?
ich will nicht weiter dieses medikament einnehmen da es schädlich ist und nicht ungefährlich ist!
wie setzt man dieses medikament ab ohne irgendwelche nebenwirkungen o.ä zu kriegen?

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Eingetragen durch: Patient
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8 Antworten:

clz

15.02.2014 14:42

Hallo, ohne neurologisch gelehrt zu sein, kann ich dir sagen dass es absolut keine gute Idee ist eine Dosierung von 400mg einfach abzusetzen. Ich kann dir sogar versprechen, dass du selbst merken würdest, dass das nicht funktioniert. Aus tiefster Überzeugung sage ich, dass Clozapin definiv abhängig macht - alles andere ist gelogen. Punkt!
Nach über 6 Jahren habe ich das Medikament gegen Empfehlung auf 12,5 mg ganz ganz langsam runterreduziert. Zum einen gibt es keine geringere Dosierung als 12,5 mg (geteilte 25er) was ich schon mal unfassbar finde, zum anderen beginnen bei mir unterhalbt von 12,5 mg unerträgliche Schlafstörungen. Nach einer Info aus dem Netz habe ich beim Versuch weniger zu nehmen einmal Fieber gemessen. Es reichte von erhöhter Temperatur bis hin zu tatsächlich Fieber. Dies deckte sich mit meinem Empfinden; mein Schädel wird zu einem Stromkasten der immer mehr zur Überspannung tendiert. Die Beschreibung von Clozapin, die belegt, dass Clozapin an sehr vielen Rezeptoren blockiert, erklärt auch, dass beim Weglassen sehr viele Rezeptoren beschossen werden - der Schädel kann nicht mehr zur Ruhe kommen. Und ich sehe da auch einen doppelten Effekt. Es ist ja nicht so, dass die Rezeptoren blockiert werden und das Gehirn gleich viel Botenstoffe schickt - es werden ja automatisch mehr produziert, weil ja blockiert wird. Fällt die Blockade weg, kommen also mehr Botenstoffe durch, da das Gehirn sich an die Blockade gewöhnt hat.
Meine klare Empfehlung ist, sich unbedingt an einen erfahrenen Neurologen zu wenden - nach Möglichkeit jemand, der außer "Pillen rein, Türe zu" noch ein wenig weiterdenken kann. Leider gibt es viel zu viele Ärzte, die nicht verantwortlich für "Experimente" sein wollen. Im Übrigen ist klar, dass Clozapin Absetzpsychosen nicht deshalb verursacht, weil das alte Krankheitsbild hervortritt, sondern Weil Clozapin selbst Spuren im Hirn hinterlässt, die Psychosen im Allgemeinen auslösen. Fand man heraus als man Patienten Clozapin bei Schlafstörungen verschrieb. Der Antipsychiatrieverlag schreibt ganz schlimme Dinge über Clozapin (irreversible Veränderungen), wobei ich finde, dass man sich durch solch beängstigende Nachrichten AUCH in den Wahnsinn treiben kann.
Ich schlage vor ruhig zu bleiben und das Thema mit einem Arzt anzugehen. Medikamente ohne Arzt abzusetzen, dass halte auch ich mittlerweile für keine gute Idee - was nicht heißen soll, dass man sich einen anderen Arzt suchen kann, wenn der eine keinen Bock hat. Wenn der Arzt alternativ denkt, aber keine schulmedizinische Ausbildung hat - könnte das auch schwierig werden. Da Neuroleptika Produkte der Schulmedizin sind, müssen auch Kenntnisse darüber vorhanden sein - meine Meinung.
Und wie gesagt - 12,5 mg reichen aus für eine Abhängigkeit. Clozapin ist für mich wie eine Hassliebe. Es hat mir wahrscheinlich sehr geholfen vor 10 Jahren, doch nun bringt es meinen körperlichen Rythmus völlig durcheinander. Mein Tagesrythmus ist von der regelmäßigen Einnahme am Abend abhängig; es sorgt nicht nur für schnelle Müdigkeit sondern auch für unkontrollierbares Verlangen nach Kohlenhydraten und Fett. Es macht mit Eintreten der Wirkung etwas willenlos und gleichgültig. Durch das herunterfahren des Stoffwechsels in der Nacht plus Fressattacken wird nimmt hat man einen weiteren Doppeleffekt, der das Fettansetzen sehr begünstig. Dagegen mache ich mir abends oft eine Dose Tomaten auf und esse sie mit Salz und Olivenöl; Avocados kann ich ebenfalls empfehlen um wenigstens an gutes Fett zu kommen. Viel Obst und Gemüse um den Magen zu füllen, wenig Fleisch und Brot! Viel Sport, joggen, joggen, joggen!! Ganz wichtig - denn durch das ständige Herunterfahren des Stoffwechsels, ist Ausdauersport sehr zu empfahlen um bei guter Laune zu bleiben. Clozapin + Fressen + Schlafen sorgt nämlich schnell auch für depressive Zustände.
Viele Grüße - und bitte - ich bin auch dankbar für Hinweise, wie es jemand geschafft hat von Clozapin loszukommen und wieder "von alleine" zu Leben.
Ich habe von einer Studie gehört, wie durch Olanzapin ein Ausschleichen von Clozapin ohne Absetzpsychosen möglich gemacht wurde. Bitte, liebe "Clozapinschlucker" scheut euch nicht zu berichten!
;-)

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clz

23.04.2013 12:52

Das Medikament ist, wenn man nicht zum Teil der mit Blutbildschäden behafteten Patienten gehört, super wirksam, aber tut dem Körper definitiv nicht auf lange Zeit gut. Bei meinen eigenen Ausschleichversuchen scheiterte ich am dritten Tag, da mein Kopf fast explodierte. Mir war heiß und das Hirn fühlte sich an wie ein Starkstromkasten. Der Körper ist nicht mehr in der Lage sich selbt in den Ruhezustand zu fahren. Und wer nicht schläft, der wird selbstverständlich wahnsinnig, aber nicht weil er psychotisch veranlagt ist, sondern weil das Gehirn verlernt hat sich selbst zu versorgen!
Ich bin dankbar für jeden Hinweis von Personen, die es geschafft haben Clozapin nach längerer Einnahme abzusetzen.
Jedenfalls werde ich mir einen guten Neurologen suchen und das Thema jetzt dringend angehen. Fakt ist, dass die Lebenserwartung bei Dauerkonsum von Neuroleptika sinkt. Und ich habe keinen Bock, Sklave von Gift zu sein.
Hallo? Ich nehme 12,5 mg - das wirkt nicht mehr gegen eine akkute Psychose. Seit meinem einzigen Schub den ich hatte, gab es bei mir nie wieder Symptome. Seit 10 Jahren nehm ich das Zeug nur um Schlafen zu können. Das kann doch nicht sein!

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clz

23.04.2013 12:44

Hallo zusammen,

nehme Clozapin seit 2000, wegen einer damals cannabis-induzierten Psychose, also insgesamt 13 Jahre (!) Das Haldol, welches ich damals noch bekommen hatte, hat mir überhaupt nicht gut getan. Unruhe-Attacken waren auch auf dieses Medikament zurückzuführen. Das Clozapin konnte ich aber bereits seit 2004 sehr stark reduzieren. Seit dieser Zeit nahm ich nur noch 25mg und aktuell 12,5mg - selten 25, wenn ich es mit dem Kaffee übertrieben habe. Leider musste ich mehrmals den Neurologen wechseln, da ich oft umgezogen bin. Daher traute sich keiner mich beim Absetzen zu begleiten. Es gibt etwas, was man hier mal ganz deutlich sagen muss. Clozapin erzeugt Absetzpsychosen, nicht wegen der eigenen Krankheit, sondern aufgrund des Wirkstoffs selbt. Untersuchungen haben ergeben, dass Patienten, die das Medikament als Schlafmittel bekamen, beim Absetzen einen psychotischen Schub bekamen. Daher leuten bei mir die Alarmglocken, wenn ich Empfehlungen höre, das Medikament unbedingt weiter zu nehmen. Laut meiner Ärztin die ich zuletzt hatte, hat die Wirkstoff-Menge in meinem Körper überhaupt keine antipsychotische Wirkungung mehr. Er dient lediglich dazu mir das Schlafen zu ermöglichen. Und das gelingt mir nicht ohne das Medikament.

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paulsheyietoo

01.04.2013 22:01

Ich habe vor 2 Jahren 300 mg Clozapin genommen, jetzt nehme ich 50 mg und empfehle dir diesen Schritt zu gehen. Desto länger du die Tabetten nimmst desto mehr gewöhnt sich der Körper daran und umso schwerer ist das Absetzen. Außerdem gibt es keine Langzeitstudien. Wenn du es weiter nimmst wirst du dein Leben mit dem Handicap bestreiten und es können auch bei der hohen Dosis Dinge im Gehirn kaputtgehen. So habe ich damals argumentiert und so argumentiere ich heute. Meine Absetzreaktionen waren Gewichtsverlust, schlechter Schlaf in der Anfangszeit und mehr Belastbarkeit im Nachhinein, wie eine Last, die von dir fällt. Ich habe in dem genannten Zeitraum erfolgreich meine Ausbildung zum Fremdsprachensekretär absolviert und in Punkto Selbstvertrauen und Sozialverhalten große Fortschritte gemacht. Lass dir von niemanden einreden, dass du die Medikamente unbedingt brauchst und du sonst krank wirst. Mein Eindruck von Psychatrie und Psychopharmaka ist, dass Ärzte in diesem Bereich ziemlich hilflos sind. Die Medizin ist noch sehr jung und das richtige Medikament zu finden ist wie Lotterie, stark gehandicapt von den Nebenwirkungen der Mediakmente bist du aber garantiert.

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Schatten
Benutzerbild von Schatten
27.06.2012 23:33

Also ich würde das auf jeden Fall mit Deinem Psychiater genauestens besprechen.
Ansonsten kannst Du einen erneuten Psychose Rückfall erleiden. Schade wenn Du wieder ganz von vorne anfangen müsstest? Hattest Du denn überhaupt schon einmal einen Auslassversuch darin unternommen? Ich meine es versucht dieses Medikament ganz wegzulassen? Wenn nicht, könnest Du dies wie gesagt mit Anleitung Deines Arztes machen? Wie man das Leponex ausschleichen kann, weiß ich schon. Das Ausschleichen dieses Medikamentes musst Du ganz besonders langsam machen!
Eine Verminderung der Dosis bitte nur in ganz kleinen Schritten von 12,5 mg, über mindestens eins oder besser zwei Wochen machen. Achte darauf, dass die Krankheitssymptome beim Absetzen nicht wieder von neuen auftreten!

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DocFreitag
Benutzerbild von DocFreitag
27.06.2012 23:00

Nana Leute, ob die symptomfreien Jahre allein dem Medikament zu verdanken sind, kann hier überhaupt niemand beurteilen - statistisch liegt die Wahrscheinlichkeit bei 50:50. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger. Und von 400 mg Leponex, was ja nicht gerade wenig ist, einfach so absetzen, davon kann man natürlich nur abraten.

Scheint an der Zeit zu sein, mal wieder die guten alten Ratgeber zu verlinken:
http://psychiatrie.de/fileadmin/redakteure/pnetz/PDF/Zeitschriften/psu_3_2005_21.pdf

Klären Sie also vorab erstmal, ob Sie gute Chancen für das Absetzen haben. Dazu gehört, sich klar zu machen, was Ihnen sonst noch hilft, wo Ihre Risiken sind und wie Sie mit möglichen Krisen umgehen. Ich halte einen persönlichen Vorsorge- und Krisenplan für eine Pflicht, wenn man auf die Schutzwirkung des Neuroleptikums verzichten will. Denn einfach nur zu sagen, ich will das Medikament nicht mehr, das reicht nicht, das kann verdammt schief gehen.
http://psychiatrie.de/fileadmin/redakteure/pnetz/PDF/vorsorgebogen.pdf
http://www.balance-verlag.de/buecher/detail/book-detail/bevor-die-stimmen-wiederkommen.html

Weitere Hilfen, Wissen und somit auch mehr Sicherheit im Umgang mit Psychosen finden Sie vielleicht in Selbsthilfegruppen und in Psychose-Seminaren, gibts vielleicht auch in Ihrer Nähe.
http://de.wikipedia.org/wiki/Psychoseseminar
http://www.bpe-online.de/

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ich wills wis…
Benutzerbild von ich wills wissen
27.06.2012 22:27

Eigenmächtiges Handeln ohne den Arzt einzuschalten, das geht ganz bestimmt nach hinten los!
Sei mit Deinem derzeitigen Zustand zufrieden und geniesse ihn, denn diesen verdankst Du mit Sicherheit allein deiner medizin!

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Alpha10
Benutzerbild von Alpha10
27.06.2012 21:55

Diese Frage(n) solltest Du Deinem Arzt stellen.
Die symptomfreien Jahre hast Du aller Wahrscheinlichkeit nach dem Medikament zu verdanken - ein eigenmächtiges Absetzen kann - nicht nur im Bezug auf etwaige Absetzsymptome - nach hinten los gehen.

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