Angst und Sucht

Benutzer gelöscht?

Frage gestellt am
06.10.2010 um 03:15
  • Medikament: Alprazolam Krankheit: Angststörungen

Hallo, ich bin neu hier und deshalb erst einmal ein Gruß an die Forums Gemeinde. Nachdem ich mir zahlreiche Beiträge durchgelesen habe, würde ich gern einige eigene Gedanken anführen: Meine Krankengeschichte mit Angst und Panik ist über 30 Jahre lang. Daraus kann auch jeder errechnen, ganz jung bin ich nicht mehr. Nach längerer Dauereinnahme von 50mG Tavor die Woche, wurde ich in den achtziger Jahren kalt entzogen. 3 sehr harte Wochen waren das und dann ging es langsam aufwärts.
Danach hatte ich über 12 Jahre Ruhe. Ruhe vor meiner Psyche, nahm keine Medikamente. Gründete eine Familie.
Mitte der neunziger Jahre begannen langsam und sich stetig steigernd, wieder diffuse Ängste. Ich versuchte sie zu verdrängen. 1998 eskalierte die Situation. Mit extremen Panik Attacken. Alle Versuche, echte und wirksame Hilfe zu erreichen, bei Psychiatern, Kliniken, Psychologen, scheiterten. Ich wurde mit Sprüchen und Phrasen vertröstet. Eines wusste ich noch, es gibt eine Gruppe Psychopharmaka, die helfen. Monatelang sperrte ich mich. Aber als ich nicht einmal mehr allein vor die Tür konnte, brach mein Widerstand. Prozac halfen nicht.
Also nehme ich seit nunmehr 10 Jahren jeden Tag 3.5mG Alprazolam. Immer die gleiche Dosis. Nicht steigernd, aber auch nicht reduzierend. Mir geht es damit einigermaßen. Ich kann fast alles unternehmen. Aber bin natürlich hochgradig abhängig!
Manchmal denke ich über einen Versuch des Absetzens nach. Zur Zeit mal wieder. Deshalb meine Anmeldung hier. Mit 5X Jahren ist das nicht mehr ganz unproblematisch. Auch fehlt mir der richtige Glaube, wenn ich wirklich ohne Benzos leben würde, wäre ich dann auch angstfrei? Ach übrigens, 2 Versuche von Verhaltenstherapien brachten mich kein Stück weiter.
Jetzt merke ich seit einigen Monaten ein starkes Nachlassen der Wirkung und das Auftreten "alter" Probleme.Ich überlege ein Ausschleichen. Den in eine Klinik möchte ich nicht.Dort hat man mir wieder etwas von 3- 4 Wochen erzählt. Das halte ich nie durch!
Vielleicht habe einige Menschen hier neue Erkenntnisse und Ratschläge für mich.
Danke im voraus....

Patientendaten

Geburtsjahr: 1950(60 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 70,0 kg
Größe: 180,0 cm
Eingetragen durch: Patient
Bewerten:0xNegative Bewertungen4x Positive Bewertungen
Missbrauch melden

Antworten

Sie müssen angemeldet sein um selbst eine Antwort zu verfassen.
Loggen Sie sich ein, oder registrieren Sie sich hier schnell und kostenlos.

Mitglied werden…

  • Gleichgesinnte kennen lernen
  • Antworten erhalten
  • Unterstützung finden
  • Anderen helfen
  • Wissen weiter geben
  • Umarmt werden und Mut machen
Anmelden

7 Antworten:

OlliSH
Benutzerbild von OlliSH
08.10.2010 23:50

Hallo Rainer,
ich nehme seit über zehn Jahren Paroxetin. Absetzungsversuche scheiterten. Ich gehe auch auf die Fünfzig zu und denke mir, ich nehme lieber die Medikamente und es geht mir auf den "älteren Tagen " noch gut als mich mit erneuter, schwersten Panikattacken auseinander setzen zu müssen.
Vielleicht nicht die vernüftigste Einstellung aber ich habe über zwanzig schlimme Panik gehabt und das will ich nicht noch einmal durchmachen müssen.

Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
andersrum
Benutzerbild von andersrum
07.10.2010 14:08

Professionelle Hilfe zu finden ist nicht so einfach. Die meisten Psychotherapeuten sind nicht sonderlich engagiert. Es braucht schon Glück oder eine lange Suche bis man jemand passendes findet. Trotzdem sollte man dranbleiben. Auch Selbsthilfegruppen sind gut.

Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
Benutzer gelöscht?

07.10.2010 01:46

Vom Frage-Steller selbst

Hallo,
danke für die Antworten. Sie machen zwar nicht unbedingt Hoffnung, aber zeigen, es ist ein harter Weg und den gehen viele.
Mir fehlt zur Zeit jede Perspektive
Rainer

Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
Benutzer gelöscht?

06.10.2010 22:53

Guten Abend Rainer,

wenn Du magst, können wir uns damit auseinandersetzen, aber nur über private Nachrichten schreiben, nicht öffentlich, das bringt nichts.Liebe Grüsse, ich kann Dein Problem gut nachvollziehen.

Bewerten:0xNegative Bewertungen1x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
mimose

06.10.2010 21:59

Lieber Rainer!

Ich weiss nicht, ob es mit 50+ ein Muss ist, auszuschleichen (ich gehöre auch zu dieser Gruppe). Sinnvoll halte ich ein Gespräch mit einem kompetenten und einfühlsamen Arzt, der eventuell mit einem Antidepressivum unterstützt, ergänzend oder ersetzend, und eine Therapie. Und ich wurde angst- und panikkrank vor über 30 Jahren nach einer Traumatisierung, die bis jetzt nicht aufgelöst ist.

Ich redete mit meinem Arzt, wir begann auszuschleichen, es endete mit einem Desaster. Jetzt versuchen wir es langsamer und vorsichtiger, und vor allem habe ich mir herausgenommen, mehr mitreden zu dürfen, ich weiss, wie elendig es mir über viele, viele Jahre ging. Und das soll nicht mehr so werden, so will ich nicht mehr leben. So kann ich nicht mehr leben.

Ein herzlicher Gruß fürs Erste, ich hoffe, wir werden noch voneinander hören.
Mimose

Bewerten:0xNegative Bewertungen1x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
Benutzer gelöscht?

06.10.2010 12:15

Hallo Rainer, auch ich nehme seit 3 Jahren 2,5 mg täglich ein, ohne höher zu dosieren oder niedriger zu werden. Ich möchte auch sogerne wenigstens auf 1 mg pro tag kommen, aber das ist so festgefahren. Ich weiß, daß jetzt viele sagen werden, was hast du für einen hausarzt, aber er steht hinter dieser Dosis, solange ich nicht steigere, Angstzustände habe ich nicht mehr so oft und es geht mir dadurch echt besser. Ich nehme aber auch noch Antidepressiva. Ich bin auch abhängig, aber auch nicht besonders frustriert dadurch. Ohne diese Medikamente war ich vorher so schlecht drauf, daß ich nciht mal mehr wie du aus dem Haus ging, nicht mal mehr aus dem Bett, man wollte mich schon in ein Heim stecken. Dann bekam ich Trevilor 225 mg täglich und Zeldox abends 40 mg und mittags nehme ich 1 mg, nachmittags 0,5 mg und abends 1 mg. Und komme super damit aus. Ich hatte auch noch nie das Gefühl, daß ich erhöhen muss. Komme gut damit klar. Du kannst dich auch gern bei mir melden. Meine Krankengeschichte geht auch schon auf 20 Jahre zurück. LG tine

Bewerten:0xNegative Bewertungen2x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
erdbeermund 65
Benutzerbild von erdbeermund 65
06.10.2010 09:38

hallo..du sprichst mir aus der seele..siehe mein profil..nehme auch seit über 10 jahren tavor(lorazepam) ein 3mal tägl.1,25mg..ich hatte auch 3 entzüge gemacht und als alternative antidepresasiva genommen,ohne erfolg,im gegenteil,meine ängste und zwänge wurde eher schlimmer..ich nahm an gewicht zu und war noch fertiger!
ich habe auch seitz 5 jahren die gleiche dosierung...nahm vorher mehr...ich hatte mal einen entzug, in einer klinik,der war so schlimm..ich konnte NICHTS mehr alleine machen..ich dachte,das wars,ich werde zum pflegegfall!
ich denke auch darüber nach noch mehr zu red... aber der alltag ist hart, und wenn ich red, dann nur in mini schritten!
wenn du möchtest,kannst du mir auch eine pn schreiben..lg,babs

Bewerten:1xNegative Bewertungen3x Positive Bewertungen
Missbrauch melden

Weitere Fragen zu

Medikamenten:  Alprazolam

Verwandte Fragen

[]