ADS, Dysthymie und 10 mg Medikinet
Frage gestellt am
23.06.2022 um 16:43
- Medikament: Medikinetet Krankheit: ADS / ADH-Syndrom
Hallo!
Ich bin 21, 48 kg und nehme seit ca. einer Woche jeden Morgen 10 mg Medikinet (Meine ADS Diagnose habe ich vor ein paar Wochen bekommen, die Dysthymie wurde schon im Grundschulalter festgestellt). Ich habe schon vor dieser Dosierung zwei Wochen Medikinet ausprobiert, meinen Einnahmeplan aber total falsch verstanden und schon nach weniger als einer Woche die Dosis auf 2* 10 mg am Tag erhöht. Ich hatte dadurch quasi nur Nebenwirkungen: Sehr starkes Herzklopfen/-rasen, Nervosität, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, starke depressive Verstimmung (mit Angststörungen, soziale Phobie, abschließen meiner Zimmertür), starke Reizbarkeit, verstärkter Zigaretten und Alkoholkonsum am Abend, und ich hatte eher das Gefühl, dass es meine ursprünglichen Symptome verstärkt (zb. starker Redefluss, nicht ausreden lassen, Zerstreutheit).
Jetzt (10mg pro Tag) ist es deutlich besser, habe aber Abends oft noch eine leicht verstärkte depressive Verstimmung bzw. fühle ich mich sehr verletzlich, auch wenn es mir für den Moment einigermaßen gut geht. Herzklopfen und Nervosität sind auch noch meistens während der Wirkung da, glücklicherweise aber nicht mehr so extrem. Trotzdem bin ich mir durch diese Nebenwirkungen nicht sicher, ob mir das Medikament überhaupt was bringt.
Ich hatte damit gerechnet, deutlich konzentrierter und ruhiger arbeiten zu können. Diese Nervosität zusammen mit dem Herzklopfen steigern eher meine ohnehin schon anstrengende innere Unruhe. Das einzig auffällige ist, dass ich bisher Tagsüber nicht mehr so sehr in Lethargie verfalle und dann den ganzen Tag im Bett verbringe, sondern mich an Aufgaben setze und mir, zumindest für den Anfang, einigermaßen klar eine Struktur aufbauen kann. Also ich prokrastiniere nicht mehr so extrem in diesen Momenten. Das geht aber super schnell wieder weg und (theoretische) Sachen, die ich mir für später vorgenommen habe, mache ich einfach nicht mehr.
Ich bin durch die Schlafstörungen außerdem meistens müde und insgesamt noch zerstreuter als sonst.
Warum wirkt Medikinet so schlecht bei mir? Ich habe Angst, dass wenn ich die Dosis wieder erhöhe, eher meine Nebenwirkungen wieder schlimmer werden.
Kann das auch mit der Dysthymie zusammenhängen? Ist die vielleicht “stärker” als das ADS? Was wäre eurer Meinung sonst die nächste Wahl? Absetzen? Anderes Medikament?
Danke schon im Voraus :)
PS: ich spreche natürlich auch mit meiner Psychiaterin darüber, falls ihr aber Erfahrungen habt, immer her damit.
Patientendaten
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 48,0 kg
Größe: 165,0 cm