Verlust des Urvertrauens nach Herzinfarkt

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
28.06.2015 um 18:38
  • Medikament: ASS, Atorvastatin 10mg, Brillique 90mg, Metoprololsuccinat47,5, Euthyrox 25 mg Krankheit: Herzinfarkt

Ich habe vor ein paar Monaten völlig überraschend (war wenige Monate vorher beim Kardiologen, welcher meinte , dass ich ihn als Facharzt nicht benötigen würde) morgens in der Frühe einen Herzinfarkt bekommen. Trotz der Symptome wollte ich deshalb eigentlich lieber weiterschlafen und habe mich insofern aber selbst gerettet, indem ich selbst zum Arzt ging, weil die Anzeichen fremd und neu und besorgniserregend waren. Das Herzkranzgefäß war zur 92 % verstopft. Ich habe nun zwar ein repariertes Herzkranzgefäß (Stent), aber damit auch das Urvertrauen in meinen Körper und auch in meine Ärzte verloren. Durch die vielen , neuen Medikamente geht es mir inzwischen schlechter als kurz danach und auch als vorher. Bis auf den notwendigen Blutverdünner für ein Jahr könnte man eigentlich auf alle Medikamente verzichten, meinte nun mein Arzt. Was soll ich machen? Ich schlafe viel, bin ständig müde, habe stechende Schmerzen in der Herzgegend, Schwächegefühle, schnell erschöpft, Atemnot nach Anstrengung. Medizinisch wurde versucht, alles abzuklären und die Herzschmerzen wurden daraufhin der orthopädischen Richtung zugeordnet. Aber diese treten nach psychischen Problemen (z. B. Streit oder starker Konzentration) auf, nicht nach körperlichen Anstrengungen oder Belastungen. Mir wurde bei der Reha erklärt, dass man so etwas nur mit dem Herzkatheter untersuchen könnte. Davor habe ich allerdings Respekt. Mit Betablocker ist mein Blutdruck immer noch 150 / 85. Das finde ich persönlich nicht gut und möchte eigentlich lieber meinen vorherigen Blutdrucksenker nehmen. Aber das wird wohl jetzt schwierig werden. Vorher und am Tag des Herzinfarkts war mein Blutdruck nur 116 / 80. Das hatte ich gerade mit freudigem Erstaunen festgestellt. Wer kann mir raten oder einen Tipp geben? Eure Butterfly43

Patientendaten

Geburtsjahr: 1943(72 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 58,0 kg
Größe: 162,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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7 Antworten:

Benutzer gelöscht?

19.10.2015 13:52

@Joachim,

man kann und sollte jede Diagnose gut überleben !
Ich meine es nicht böse:
Aber bitte: Überleg mal, ob du nicht zu stark hier deine eigene Verletztheit und
Resignation weitergibst ?
Die Fragestellerin kann nichts für das, was dir passiert ist oder dafür wie alles bei
dir abgelaufen ist. Das ist deine Geschichte !
Vielleicht solltest du die Frage stellen: Wie kann ich besser damit umgehen, dass
ich diese schlimmen "Herzsachen" hatte und habe ?
Das wäre konstruktiv !

Alles Liebe dir

dinner4two

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joachim999

19.10.2015 12:55

Immmer, wenn ich einen Infekt hatte und minimale Herzschmerzen auftraten, spielten die Kardiologen verrückt.

Immer dann, wenn ich ohne Infekt heftigstes Herzbeklemmen hatte, dann wurde ich mit "ist nervös" heimgeschickt.

Somit wurden meine beiden Infarkte posthum (Jahre bis Jahrzehnte später) ganz akkut behandelt. Ich glaube, beim EKG ist's wie beim Lotto: Mal sieht ein Arzt aus einem EKG einen Infarkt, mal nicht.

Warum sollst Du nochmal mit einem Herzkatheter untersucht werden? Du hattest doch gerade eine Herzkather-OP mit Stent-Einsatz? Letztlich gilt man mit Stent als geheilt. Ein paar Monate nehme ich noch das Duzend Infarkt-Pillen und wenn ich dann kränker werde, dann nehme ich die Infarkt-Pillen nicht mehr.

Letztlich ist es dumm von den Ärzten, dem Patienten die Diagnose "Herzinfarkt" oder gar "Vorderwandinfarkt" zu geben. Die Lust am Leben ist mit so einer dummen Diagnose genauso dahin wie mit der Diagnose "stark metastasierender Krebs".

Letztlich hilft aus der Situation nur die völlige Ignoranz: "es war eine Fehldiagnose und der Stent ist für die Katz' ". Anders kann man mit der Diagnose Herzinfarkt nicht überleben. Die Gedanken bringen einen sonst um.

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elaine_44

08.07.2015 05:10

Liebe Butterfly,

erstmal wünsche ich dir alles Gute und dass du das Vetrauen in deinen Körper wieder findest. Ich leide schon lange (seit 20 Jahren) unter hohem Blutdruck und heftigem Herzrasen mit nächtlichen Pulsattacken aus dem Schlaf heraus, die sich niemand erklären kann. Will damit sagen, dass ich deine Angst sehr gut verstehen kann. Obwohl ich um einiges jünger bin als du (fast 46) begleitet mich schon lange diese Angst vor einem Infarkt. Gott sei dank bist du morgens zum Arzt gegangen! Was mich nur wundert ist, dass dein Blutdruck am Tag vom Infarkt so niedrig war. Das ist ja beängstigend. Ich denke auch, du solltest es mal mit einem Osteopathen versuchen. Das ist ja sehr schonend und wir mindestens neurdings einmal halbjährlich von der Kasse bezahlt. Habe selbst starke Probleme mit Hals- und Lendenwirbelsäule und bin ständig bei der Physiotherapie und beim Rehasport. Den kannst du vielleicht auch mal versuchen, egal ob du vorher Sport gemacht hast oder nciht. In meiner Gruppe sind auch zwei ältere Damen eine 77 und die andere über 80!!! Find ich klasse. In diesem Sinne alles Liebe und viel Glück für deine Zukunft. LG Elaine

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Benutzer gelöscht?

05.07.2015 12:11

Ein Blutdruck von 150/85 mmHg ist nicht besorgniseregend.

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Benutzer gelöscht?

29.06.2015 08:35

Hallo,

es ist ganz normal, dass der Herzinfakt dein Urvertrauen in Deinen Körper er-
schüttert hat, denn dieser war für deinen Körper und deine Psyche ein großer
Schock. Das lässt sich aber alles wieder aufbauen. Hab keine Sorge und nimm
dies als völlig normal an. Sprich darüber in einer Selbsthilfegruppe oder mit
einem Therapeuten.
"Für die Medikamentenseite" würde ich dir das empfehlen, was auch bermibs
empfiehlt.
"Für die orthopädische Seite" würde ich dir die Osteopathie und die Cranio-
Sakral-Therapie empfehlen. Beides sind keine Hauruck-Methoden ( du hattest
einen Herzinfakt), sondern arbeiten ganzheitlich, so dass sich auch auf dieser
Ebene das Urvertrauen wieder aufbauen lässt. Manche Krankenkassen zahlen
diese Therapien auch.
....Und sieh es so, die Ärzte haben dein Leben gerettet. Das ist sehr viel wert.
Ärzte sind für Krankheit da ! Für deine "Gesundheit",
dies ist ja die andere Seite, sorge nun selbst. Tu
dies in Selbstverantwortung und Zusammenarbeit
mit Ärzten und Therapeuten, denen deine Gesund-
heit wichtig ist und nicht die Syptome der Krankheit.

Alles Liebe und Gute Dir

dinner4two

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bermibs
Benutzerbild von bermibs
28.06.2015 22:59

Hallo Butterfly, wenn du es dir leisten kannst, so suche dir einen ganzheitlichen Therapeuten. Diese Therapien werden leider nur in (geringen) Teilen von der KK übernommen.
Am besten scheint mir die Zellsymbiosetherapie (CST) nach Dr. Heinrich Kremer geeignet. Hier eine Liste mit Therapeuten (Ärzte/Heilpraktiker):
http://www.files.bermibs.de/fileadmin/pdf/mitochondrien-kraftwerke_des_lebens/_therapeuten_fuer_zellsymbiosetherapie.pdf
 
ASS, Statine (Atorvastatin) und wahrscheinlich auch andere Medi's sind in der Langzeittherapie nicht ohne.
LG bermibs

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Snowchen
Benutzerbild von Snowchen
28.06.2015 21:47

Hallöchen,

ich kann gut verstehen, dass dein Vertrauen verloren gegangen ist. Du darfst aber nicht vergessen, dass Ärzte nur den momentanen Zustand beurteilen können. Als du vor deinem Infarkt beim Kardiologen warst, schien alles in Ordnung zu sein. Das bedeutet aber nicht, dass es so bleibt. Es kann sich immer akut etwas entwickeln, was vorher nicht vorhersehbar war.
Aber dein Denken kann ich echt verstehen, mir würden die gleichen Gedanken durch den Kopf gehen. Aber ich würde mir an deiner Stelle auch sagen, dass die Ärzte durch eine schnelle Behandlung im Akutfall dein Leben gerettet haben.

"und die Herzschmerzen wurden daraufhin der orthopädischen Richtung zugeordnet. "

Diese Art von Schmerzen kenne ich auch. Lange Zeit dachte ich, dass ich Herzprobleme haben muss, weil ich immer wieder diese Schmerzen habe. Bei mir war die Ursache auch im orthopädischen Bereich zu finden. Immer nach Stress, Anspannung usw traten die Symptome auf. Ich war total verspannt und meine BWS-Wirbel saßen nicht mehr an Ort und Stelle. Ich wurde eingerenkt und alles war wieder gut und die Schmerzen waren weg. Diese Blockierungen habe ich mir nie nach körperlicher Anstrengung zugezogen, sie tauchte nur auf, wenn ich Stress hatte, angespannt war usw.

Du scheinst Nebenwirkungen der Medikamente zu haben und ich an deiner Stelle würde auf den Rat deines Arztes hören.

Vielleicht täte dir eine psychologische Beratung auch gut. Ich habe das Gefühl, dass du durch deine Erkrankung unter Ängsten leidest, die dich gesundheitlich auch belasten. Die Psyche wirkt ziemlich auf den Körper.

Ich wünsche dir alles Gute:))

GLG
Snowchen

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