Wie vorgehen beim Wechsel eines Antidepressivums?

Espor13

Frage gestellt am
11.04.2014 um 11:32

Gleich zur Einleitung. Die Frage betrifft eine sehr gute Freundin, nicht mich selbst. Ich bin aber in alle Einzelheiten eingeweiht und kann sie auch zu weiteren Details fragen.

Situation: Sie hat seit langem starke Depressionen und auch Panikattacken sowie körperliche Schwäche und scheinbar zusätzlich ein stark ausgeprägtes prämenstruelles Syndrom (große Beschwerden psychisch und körperlich zeitlich zusammen mit Eisprung sowie Menstruation)

Sie nimmt bisher Venlafaxin. Dies scheint ihre Panikattacken zu mindern, nicht aber die Depression.
Dieses Antidepressivum nimmt sie schon sehr lange. In der verschriebenen Dosis 75 mg. Allerdings hat sie die Dosis ohne ärztliche Absprache auf 115 mg erhöht.

Der Arzt hat nun empfohlen, das Mittel zu wechseln. Auf Sertralin. Und zwar von heute auf morgen Venlafaxin abzusetzen und Sertralin zu nehmen.

Sie hat ihm nicht gesagt, dass sie eine höhere Dosis als verschrieben nimmt. Wegen sozialen Ängsten traut sie sich gar nicht, sich noch einmal mit dem Arzt abzusprechen.

Was sind die Risiken bei einem Wechsel und wie sollte man am besten vorgehen? Tatsächlich von einem Tag auf den nächsten wechseln oder Venlafaxin teilweise ausschleichen vorher? Und scheint das Medikament die richtige Wahl zu sein?

Bei Venlafaxin hatte sie in der Vergangenheit als sie es einmal absetzen wollte starke Panikattacken, Schwindel, Wuntanfälle (die treten aber mitunter auch so auf) und Herzstolpern.

Patientendaten

Geburtsjahr: 1989(25 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 65,0 kg
Größe: 165,0 cm
Eingetragen durch: Bester Freund
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5 Antworten:

1.Blackangel
Benutzerbild von 1.Blackangel
13.04.2014 17:22

Hi,
ich denke auch, das es besser ist auf ein anderes Medikament umzusteigen, weil bisher die entsprechende Wirkung ausgeblieben ist, Allerdings würde ich den behandeln Arzt auch informieren. Diese abrupte Wechseln werden nur im äußersten Notfall vorgenommen, wenn es erforderlich ist. Es fehlt jetzt wahrscheinlich nur die Zeit zum aus schleichen und einschleichen des neuen Medikamentes. Es gibt aber auch noch andere mögliche Medikamente. Aber eurer Arzt wird sich schon etwas dabei gedacht haben und kennt deine Freundin auch bedeutend besser!!!!
Wünsche Ihr gute Besserung und alles Gute.
LG

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frank44
Benutzerbild von frank44
11.04.2014 22:01

Hmmm ... nun nimmt sie schon eine höhere Dosis als vom Arzt vorgesehen ohne einen durchgreifenden Erfolg zu verspüren. Macht es da denn eigentlich Sinn, die Dosis weiter nach oben zu schrauben? Mir würde sich diese Frage schon stellen. Auch wenn eine Dosiserhöhung beim Venlafaxin möglich wäre im Gegensatz zu den SSRI – bei denen ein positiver Effekt wohl nicht nachgewiesen werden kann. Weshalb es dem Arzt sagen, daß die eigenmächtig eingenommene höhere Dosis keine Besserung bringt, wenn er eh umstellt?

Ich kann das Verhalten des Arztes schon verstehen, daß er ein anderes AD verschreibt. Ich weiß nicht, wie es sich mit der Umstellung verhält, aber es soll schon „ordentliche“ Absetzsymptome geben können. Vielleicht doch beim behandelnden Arzt nachfragen wegen eines Ausschleichens und einer eventuellen Einnahme von beiden AD’s in einer Übergangsphase. Weiß nicht ob machbar und sich beide „vertragen“.

Also ich wäre für ein nochmaliges Gespräch mit dem Arzt.

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Hubsimaus
Benutzerbild von Hubsimaus
11.04.2014 21:27

Ich bin eine Gegnerin von eigenmächtigem Medikamentengebrauch und somit entsetzt über das Verhalten Deiner Freundin. Außerdem verstehe auch ich nicht, wieso der Arzt die Dosis nicht erst erhöht. Ich nehme das Medikament auch schon eine ganze Weile und kann sagen, dass meine Ängste sehr zurückgegangen sind. GANZ verschwinden werden die Symptome nie, besonders nicht, wenn man keine begleitende Therapie macht.

Wenn sie es wegen ihrer sozialen Ängste nicht schafft, ihrem Arzt die eigenmächtige Erhöhung zu beichten, dann nimm sie an die Hand und begleite sie. Sie wird das tun müssen, denn wie schon Scorpion59 sagt: Antidepressiva sind KEINE Bonbons.

NUR Medikamente werden ihr niemals helfen, ihre Ängste und Depressionen zu überwinden. Früher oder später wird sie sich einer Therapie stellen müssen, wenn sie ein Leben möchte. Ich wünsche Euch alles Gute dafür.

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Basti59425
Benutzerbild von Basti59425
11.04.2014 11:46

Zuerst einmal ist ein Wechsel von Venlafaxin auf Sertralin bei einer so geringen Dosis (auch wenn es 115mg sind) eigentlich unproblematisch. Schleierhaft ist mir allerdings, warum die Dosis nicht deutlich erhöht wurde anstatt direkt ein anderes Mittel einzusetzen. Venlafaxin hat die Eigenschaft, bei hoher Dosis (ab ca. 225mg) noch zusätzlich auf andere Rezeptoren zu wirken, als in solch niedriger Dosis.
Ungeachtet dessen ist Sertralin bei dem beschriebenen Krankheitsbild ebenfalls ein Mittel der ersten Wahl und es ist meist deutlich besser verträglich.

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Scorpion59
Benutzerbild von Scorpion59
11.04.2014 11:40

Ich nehme auch Trevilor,,,,,,nur würde ich in ihrer Situation nicht ohne ärztliche Rücksprache agieren,,,AD sind nun mal keine Bonbons,,,,LG

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Weitere Fragen zu

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Krankheiten:  Depression
Themen:  Psychiatrische Erkrankungen

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