Was soll nun noch gehen?

Psychogoth
Benutzerbild von Psychogoth
Frage gestellt am
07.11.2013 um 22:32
  • Medikament: Elontril, Opipramol Krankheit: Depression

Nachdem ich, beginnend im Nov. letzten Jahres, wiedermal wegen Depression und Anpassungsstörung zum Facharzt mußte habe ich nun der Reihe nach Aponal, Citalopram, Moclobemid und nun Elontril auf meiner Speisekarte. Mein Arzt ist froh daß ich Elontril ohne Nebenwirkung vertrage und hat die Dosis von 150 auf 300 erhöht. Dies obwohl ich schon bei 150 mg keine Verbesserung meines Zustandes spürte. Als Einschlafhilfe bekomme ich seit der Erhöhung Opipramol je nach Bedarf zwischen 50 und 15o mg am Abend.
Nichts von beiden wirkt, die körperliche Leistungsunfähigkeit schwindet immer mehr, der Schlaf wird auch nicht besser, nur unregelmäßiger. Muß ich mich damit abfinden? Was ist noch möglich...?

Patientendaten

Geburtsjahr: 1962(51 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 75,0 kg
Größe: 170,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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9 Antworten:

bermibs
Benutzerbild von bermibs
14.11.2013 21:06

Hallo Mark, Depressionen können schwerlich direkt Mikronährstoffmangel verursachen. Eher durch die Depressionen bedingte falsche Essgewohnheiten und Meidung der Sonne. Andererseits begünstigen auch AD derartigen Mangel.
Es wird immer noch verkannt, dass ein Mangel an bestimmten Mikronährstoffen durchaus Depressionen verursachen bzw. begünstigen kann.

Hier einige Interaktionen AD-Mikronährstoffe:

selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI, z.B. Fluoxetin):
Folsäure: Folsäure wichtig für Neurotransmitterstoffwechsel (Serotonin etc.)
ausreichender Folsäurestatus wichtig für gute Ansprechrate auf SSRIs

Lithium:
Jod: Jodaufnahme in Schilddrüse gehemmt reduzierte Synthese der Schilddrüsenhormone
erhöhtes Risiko für Schilddrüsenhormonmangel, Kropfentwicklung

trizyklische Antidepressiva (z.B. Imipramin), Neuroleptika (z.B. Chlorpromazin):
Vitamin B2: Absorption vermindert, reduzierte Synthese des Flavinmononukleotids (FMN, Riboflavin-5-Phosphat) und des Flavin-Adenin-Dinukleotids (FAD)
Vitamin-B2-Bedarf während der Therapie erhöht
LG bermibs

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Mark

13.11.2013 22:53

Ein Mangel an Mikronährstoffen - wie hier bereits erwähnt - kann sich bestimmt negativ auf das Gesamtbefinden auswirken, ist aber eher die Folge und nicht die Ursache einer Depression.
Du hast einen Weg von 51 Jahren zurückgelegt, irgendwo auf diesem Weg ist etwas verloren gegangen, was dich zweifeln und nicht mehr glauben und hoffen lässt, dass dein Leben funktioniert.
Medikamente können nur helfen, die Zeit der Suche zu überbrücken oder dass man überhaupt aktiv wird, und aktiv werden heißt, auf sich selbst achten, wie man mit sich selbst umgeht, wie man mit anderen umgeht, wie die mit dir umgehen.
Ich litt über 20 Jahre an Depressionen. Den Weg aus der Depression findet man für gewöhnlich nicht über Nacht. Es erfordert eine (neue) Haltung der Lernbereitschaft. Diese wiederum Offenheit gegenüber sich selbst, gegenüber anderen und neuen Lebensmodellen.
Mit 51 geht noch was, und es gibt immer gute Lebenskonzepte, man muss sie sich nur erarbeiten, was Kraft, Zeit, Geduld und Willen verlangt. Medikamente sind zuweilen notwendig aber wichtiger ist, dass du wieder neu lernst zu leben.

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frank44
Benutzerbild von frank44
10.11.2013 20:28

Es gibt vermutlich aber auch das Problem, daß es häufiger als gedacht "das" Medikament eben doch nicht gibt. Bei allem verständlichen Versuchen, man sollte dann doch nicht zum Versuchskaninchen mutieren wollen und auch das in Betracht ziehen.

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Benutzer gelöscht?

10.11.2013 18:33

Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen, es kann oft sehr lange dauern, bis das passende Medikament gefunden ist, aber auch für dich gibt es etwas, das hilft, man muss es nur finden! Das geht eben leider nur über ausprobieren. Was das Schlafproblem betrifft, habe ich sehr gute Wirkung bei Insidon, Promethazin und Saroten gemacht.
Von einer Behandlung von Depression (außer bei sehr leichten Formen) mit Vitaminen, Johanniskraut und ähnl. halte ich nichts, das kann zwar unterstützend wirken, aber nicht als alleinige Behandlung zu empfehlen.

LG
Susi

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Mopsi62
Benutzerbild von Mopsi62
09.11.2013 06:16

Guten Morgen,

das mit dem am Tage schlafen zu können, braucht Dich nicht zu beunruhigen. Sei froh, dass es so ist. Ich lege mich auch tagsüber manchmal hin und schlafe auch sofort ein. Nur ich schlafe max. 1,5 Stunden und dann bin ich wieder wach. Und so ergeht es mir auch teilweise nachts. Alle 2 -3 Stunden werde ich wach. Das ist zwar nervig, aber ich habe mich daran gewöhnt.

Trotz Elontril 300 mg habe ich auch antriebsschwache Tage. Aber meine Depressionen sind absolut weg zum Glück.

Bist Du eigentlich zuhause oder gehst Du einer Tätigkeit nach? Ich bin berufsunfähig, weil ich chronische Psychosen habe. Bin aber seit 2010 beschwerdefrei, was Psychosen betrifft, dank gut eingestellter Medikation.

Also lass den Kopf nicht hängen, allet wird jut, grins.

LG Manuela

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bermibs
Benutzerbild von bermibs
08.11.2013 18:13

Hallo Psychogoth, du fragst, was ist noch möglich? Neben den vielen AD mit mehr oder weniger Wirkungen und Nebenwirkungen gibt es auch natürliche Alternativen.
Depressionen gehen oft auf einen starken Mikronährstoffmangel zurück. Dazu gehören insbesondere die B-Vitamine, Vitamin D, Omega 3, einige Aminosäuren u.a.
Was ich dir empfehlen würde, wäre die Überprüfung deines Vitamin-D-Spiegels (25D) im Blut. Vermutlich liegt er weit unter 20. Gesund beginnt aber erst bei 40 und geht bis 90 ng/ml.
Unbeschadet von einer Überprüfung kannst du eine Woche 20.000 IE D3 und anschließend täglich 5.000 - 10.000 IE nehmen. Bei den B-Vitaminen würde ich dir den Komplex 100 vorschlagen.
Omega 3 ist als kaltgepresstes Leinöl oder Fischölkapseln (4 - 6 Gramm) möglich.

Hier noch eine orthomolekulare Indikation:
http://www.files.bermibs.de/privat/pdf/bhn12/depressionen.pdf
LG bermibs

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Psychogoth
Benutzerbild von Psychogoth
08.11.2013 14:37

Vom Frage-Steller selbst

Danke @Mopsi62 für die ausführliche Antwort. Ich nehm das Elontril 150 seit 3 Monaten, merkte schon nach der ersten Einnahme eine kurzzeitige Antriebssteigerung welche aber nach ca 1 Woche völlig verpufft war. Danach fiel ich auf mein vorheriges, antriebsloses Level zurück. Darauf erhöhte mein Psychiater die das Elontril auf 300 seit nunmehr 2 Wochen. Die Einschlafstörung wurden nicht schlimmer. Das Opipramol ist gedacht wenn es schlimmer wird mit dem Schlafen. Da ich ohnehin paar Kilo zuviel hab, verwarf mein Arzt den Gedanken an Mitrazipin...
Ich könnte trotz Elontril aber problemlos am Tage schlafen, das beunruhigt mich auch.

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Mopsi62
Benutzerbild von Mopsi62
08.11.2013 13:19

Hallo,

ich nehme Elontril seit Oktober 2012 und es hat mir die ersten 4 Monate gut geholfen. Mein Antrieb war super, so dass ich schon fast hyperaktiv war und meine Depressionen war nach kurzer Zeit auch verschwunden. Nach 5 Monaten wurde meine Dosis Elontril von 150 mg auf 300 mg erhöht und mir geht es ganz gut.

Das Einzige, was ich durch Elontril habe, sind Schlafstörungen. Aber die nehme ich in kauf, wenn ich dafür keine Depressionen mehr bekomme.

Wie lange nimmst Du jetzt Elontril? Wenn Du nach 4-6 Monaten keine Besserung in Sicht ist, dann würde ich über ein anderes Antidepressiva nachdenken.

Bei mir fing Elontril schon nach 3 Tagen an zu wirken, ich war total erstaunt. Aber es lässt irgendwann doch ein wenig von der Wirkung nach, deshalb jetzt Elontril 300 mg.

Falls Du noch Fragen haben solltest, dann melde Dich.

Was gut zum einschlafen ist, ist das Antidepressiva Mirtazipin. Das habe ich über 2 Jahre genommen und ich habe wie ein Stein geschlafen. Der Nachteil von Mirtazipin sind Fressattacken und enorme Gewichtszunahme, deshalb hat meine Neurologin dieses Medikament wieder abgesetzt.

Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag.

LG Manuela

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new-life
Benutzerbild von new-life
08.11.2013 01:22

es dauert manchmal sehr lange, bis man für sich das richtige AD gefunden hat... da müßte dein Arzt weiter mit dir "ausprobieren" es gibt noch ne menge mehr Antidepressiva! lass' den kopf nicht hängen....

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