Gefühlskalt, leer durch Sertralin?

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
17.09.2009 um 11:51

Mein Mann nimmt seit 2 Jahren gegen eine endogene Depression Sertralin. Nach vielen Jahren Ehe ist er vor 3 Monaten auf Probe ausgezogen. Wieder zusammenzufinden, ist trotz meiner Liebe zu ihm fast unmöglich, weil er eine innere Leere empfindet, nicht entscheiden kann, nicht weiß, was er will. Die Kinder und ich leiden, es ist für mich kein Zugang. Was ist schuld-die kriselige Ehe, die unterdrückte Depression, das Sertralin? Er sagt, es gehe ihm gut und vergnügt sich sehr in der Freizeit. Ein Krankheitsgefühl hat er nicht. Liebt er mich nicht mehr oder kann er nicht? Sein Neurologe und er selbst sind vom Sertralin nicht abzubringen, er wird den Arzt wechseln, weil er mit mir gesprochen hat. Schweigepflichtsverletzung. Habe extrem abgenommen.
Was meint Ihr?

Patientendaten

Geburtsjahr: 1964(45 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 99,0 kg
Eingetragen durch: Angehöriger
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3 Antworten:

Benutzer gelöscht?

17.09.2009 23:55

Tja, hart, aber wohl wahr. Ich habe jetzt angefangen,einen Tanzkurs zu machen und habe einen sehr lieben Tanzpartner. Er hat auch eine Trennung hinter sich, wir sitzen im gleichen Boot. Es ist zwar harmlos, aber es gibt mir sehr viel. Ob mein Mann da überhaupt ein Fünkchen eifersüchtig werden kann, weiß ich nicht. Er ist ja ganz leer. Als einziges Gutes bin ich nach 13 Kilo in 2 Monaten nun so schlank, daß ich mich in die Tanzschule traue. Allerdings hat die harte Zeit nervlich an mir genagt. Das muß ich jetzt ganz langsam wieder aufbauen, wohl ohne meinen Mann. Obwohl ich ihn im Innersten noch liebe. Ich mag nur dieses Hinterm Rücken, was er immer macht, nicht mehr. 22 Jahre kann man schlecht wegstecken.
Ich danke Euch für Eure ehrlichen Meinungen. Ehrlichkeit tut manchmal weh, ist mir aber viel lieber. Danke!
Kann es nicht aber sein, daß bei zu hoher Dosierung des Sertralins die Depression in eine leichte Manie steigt?
Woran würde mein Mann eigentlich merken, daß er das Medikament immer noch braucht? Von einer Depression merkt er nichts, gegenüber dem Neurologen schiebt er seine Probleme auf seine Frau. Könnte man nicht versuchen, die Dosis etwas zu senken und seine teilweise ungewöhnlich harte Gefühlskälte wäre weniger? Weiß da jemand etwas? Dank Euch!

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Anonymer Benutzer

17.09.2009 16:24

Ich denke dass hängt ehr mit den Gefühlen zu dir zusammen so hart es klingen mag.
Da er in seiner Freizeit aktiv ist und sich gut fühlt,wird es wohl auf zwischenmenschliche Probleme hinweisen.

Möglich dass ihr euch erst wieder aneinander gewöhnen müsst,du solltest ihm keine Vorwürfe oder Vorhaltungen machen da du ihn dann in seiner Situation nur noch weiter von dir distanzierst.Allerdings solltest du diesen Zustand auch nicht ewig hinnehmen,denn das belastet doch auch schon ganz schön.

Vielleicht könnt ihr mal zusammen essen gehen oder ein Spaziergang machen wo du vorsichtig deine Ängste und Befürchtungen ansprichst und in fragst wie er sich das weiter vorstellt.Wenn noch Liebe vorhanden ist,wenn auch unterdrückt oder verschüttet,wäre eine Partnerberatung sinnvoll.

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Benutzer gelöscht?

17.09.2009 15:59

Welche Gefühle Dein Mann jetzt noch für Dich hat, das wirst Du nur von ihm selbst erfahren können. Möglicherweise wechseln sie auch ständig.
Da Du hier fragst, aus der Ferne betrachtet, sieht es für mich so aus:
Dein Mann tut alles, um sich von Dir abzugrenzen, er ist ausgezogen, unzugänglich und sogar bereit, den Arzt zu wechseln, weil er sein Innenleben von Dir fernhalten möchte.
Ohne Dich geht es ihm gut, er ist putzmunter und geniesst seine Freizeit, was immer das bedeutet. Und diese positiven Veränderungen hat er dem Psychiater und Sertralin zu verdanken.
Warum sollte er also wieder in sein altes Leben mit Dir zurückwollen oder das Medikament absetzen? Um dann erneut depressiv zu werden?
So schmerzhaft das für Dich und die Kinder auch ist - Dein Mann hat nicht nur Funktionen, als Ehemann oder Vater, sondern auch ein Recht auf sein eigenes, möglichst glückliches Leben. Auch wenn Du ihn noch liebst und nicht weisst, ob Du sein Verhalten jetzt "egoistisch" oder "krank" nennen willst: er selbst möchte jetzt anders leben, erst einmal ohne Dich.
Habt Ihr sehr jung geheiratet, früh Kinder bekommen?
Hat sich in Deinem Mann irgendwann ab 40 das nagende Gefühl breit gemacht, das Leben geht an ihm vorbei, der Alltagstrott erstickt ihn, er hat etwas Wichtiges verpasst?
Das kann genügen, um scheinbar grundlos eine "endogene Depression" zu bekommen.
Erst mit der Krankheit hat er sich die Erlaubnis geben können, trotz Schuldgefühlen wegen Dir und der Kinder ENDLICH etwas verändern zu dürfen...
Vielleicht braucht er bloss etwas Freiheit, um Versäumtes nachzuholen und mal an sich selbst zu denken; dann könntet Ihr irgendwann wieder zusammenkommen.
Vielleicht entdeckt er aber auch, er möchte ein ganz neues Leben und eine andere Art von Partnerin...
Das wird allein die Zeit weisen, und Dir leider jetzt niemand sagen können.

Ich wünsche Dir viel Kraft, gute Freunde und Glück für DEIN Leben.

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Weitere Fragen zu

Medikamenten:  Sertralin
Krankheiten:  Depression
Themen:  Psychiatrische Erkrankungen

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