ich möchte gerne etwas wissen: der Sohn meiner Schwägerin ( lebt in Ägypten) bekommt seit einigen Monaten (nach einer Einnahmepause) wieder Depakine verordnet. Er ist 14 Jahre und wirkt irgendwie immer apathisch und abwesend Der Grund der Verordnung: er hat angeblich durch Computerspielen und Fernsehen zu viel Strom im Körper (oder im Gehirn). Gibt es das überhaupt?
Patientendaten
Geburtsjahr: 1995(14 Jahre) Geschlecht: männlich Gewicht: 80,0 kg Größe: 165,0 cm
Schaust Du hier die Nebenwirkungen von Depaxine an, siehst Du, dieses Mittel gegen Epilepsie kann seine Symptome (apathisch und abwesend) noch verstärken.
Während des Computerspielens und Fernsehens kann er tatsächlich "unter Strom stehen", das ist aber kein elektrisches Phänomen, sondern das Ergebnis einer Stimulation der Dopamin-Ausschüttung, deshalb kann beides auch süchtig machen.
Wenn er nicht spielt, ist er danach auf Entzug, weil der Dopamin-Spiegel dann zu niedrig ist.
Wenn überhaupt könnte ihm also ein Dopa-Medikament eher helfen.
Wie Du schreibst, hat er Depakine bereits früher erhalten. Es setzt die Erregbarkeit der Gehirnnerven herab, vielleicht hat es ihm ja dann den Spass am spielen verdorben...
Hatte es denn eine positive Wirkung auf ihn?
Bei Symptomen einer Bipolaren Störung hätte es vielleicht auch einen Sinn, zur Phasen- Prophylaxe. Aber in diesem Fall erinnert es mich an die Verordnung von Normabrain wegen Lernstörungen und sonstigem Quatsch, der Kindern auch hierzulande zugemutet wird.
Dass ist ein Antiepileptikum!!Hatte er denn Anfälle?Wenn nicht ist es ja Quatsch dieses Medikament zu verordnen.
Klar stand der Junge unter Strom wenn er den ganzen Tag vor PC und TV sitzt.Aber nicht in dem Sinne dass in seinem Körper zuviel Strom ist.
Vielleicht melden sie sci nochmal mit genaueren Angaben.Jedenfalls ist dieses Medikament nicht geeignet um reizüberflutete Kinder ruhigzustellen.Da hätte der Arzt mal lieber Sport und Bewegung an der frischen Luft und gesunde Ernährung verordnet.
Die Nebenwirkungen sind ja auch nicht ohne
Depakine
Wirkstoff : Valproinsäure
Wirkung auf Organismus als: Anti-Epileptikum, Psychopharmakon
Medikament zugelassen und verkauft in Österreich und der Schweiz.
Mögliche Nebenwirkungen: Störung Blutsystems und Lymphsystems bei Depakine: Hemmung sekundäre Phase der Thrombozytenaggregation, dadurch Verlängerung der Blutungszeit und häufig Thrombozytopenie. Gewöhnlich bei Überschreiten der empfohlener Dosis - reversibel. Häufig: reversible Knochenmarkssupressionen, Agranulocytose und gelegentlich Lymphocytose. Selten: Erythrozytenhypoplasien, Leukopenien, Panzytopenien. Störung Immunsystem bei Depakine: Gelegentlich: Vaskulitis, Allergische Reaktionen. Selten: syst. Lupus erythematodes. Endokrine Störung: Dysmenorrhoe, Amenorrhoe. Sehr selt: Gynäkomastie. Stoffwechsel- und Ernährungsstörung: Hyperammonämie. Isolierte, mittelgradige Hyperammonämien sind häufig, üblicherweise vorübergehend. Therapieabbruch wenn verbungden mit: Erbrechen, Ataxie und zunehmender Bewusstseinstrübung. Selten: Auftreten von Ödemen. Psychische Störung bei Depakine: Depressive Störung Nervensystem: Ataxie, Schwindel, Tremor. Gelegentlich: Sedierung. Selten: Lethargie und Verwirrtheit, Stupor, Halluzinationen, Krampfanfälle. Sehr selten bei Depakine: Enzephalopathien und Koma, Aggression, Hyperaktivität, Verhaltensauffälligkeiten, reversible extrapyramidale Symptome einschließlich Parkinsonismus oder reversible Demenz gemeinsam mit reversibler zerebraler Dysfunktion, Steigerung der Aufmerksamkeitsschwelle, Gehörverlust. Selten: Kopfschmerzen, Nystagmus. Gastrointestinale Beschwerden bei Depakine: Sehr selten: Pankreatitis, Appetitsteigerung, Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Verstopfung. Funktionsstörung der Leber und Galle: Erhöhung Transaminasen. Selten: schwere Leberschäden, Porphyrie. Funktionsstörung der Haut und Unterhautzellgewebes bei Depakine: Haarausfall, Porphyrie, Hautreaktionen z.B. Exanthem. Sehr selten: Hirsutismus, Akne. Einzelfälle: Lyell-Syndrom, Stevens-Johnson-Syndrom und Erythema multif. Funktionsstörung Niere und ableitende Harnwege bei Depakine: Einzelfälle: reversibles Fanconi-Syndrom (proximale Tubulopathie, die zu Glukosurie, Aminoazidurie, Phosphaturie und Urikosurie führt).