Zahnarztphobie, Schmerzen nach Wurzelbehandlung, Zahnsanierung
- Medikament: Novalgin, Neuralgin extra, Clinda-saar Krankheit: Zahnentzündung
Ich leide unter extremer Zahnarztphobie die mich 15 Jahre von einem Dentisten fernhielt. Als ich dann vor einigen Wochen starke Zahnschmerzen bekam die nicht verschwanden, blieb mir nichts anderes übrig, als zu einem Arzt zu gehen.
Dazu sollte ich noch erwähnen, dass ich auch unter Agoraphobie leide und an einer Angsstörung mit Panikattacken sowie Depressionen. Das macht es dann auch nicht gerade leichter. Ich ging also erst zum Hausarzt meines Vertrauens und ließ mir eine hohe Dosis Diazepam geben, dann zum Zahnarzt. Die behandelnde Ärztin wollte den Zahn aber nicht ziehen wegen mögl. Komplikationen und schickte mich zum Zahnchirurgen.
Der verpasste mir ein paar Spritzen und zog das Ding, habe nichts gemerkt, auch hinterher keine Schmerzen. Doch wie das Leben so spielt, fing kurze Zeit darauf natürlich der nächste Zahn an. Also wieder zur Zahnärztin. Wieder weigerte sie sich, den Zahn zu ziehen. Da ich ja noch jung sei, könne ich mir nicht gleich jeden Zahn der weh tut, ziehen lassen. Schließlich könnte man ihn behandeln. Als ich fragte wie, meinte sie, sie würde mir eine Spritze geben, den Zahn aufbohren, den Nerv entfernen, Medikament einlegen und provisorisch verschließen.
Alles klar, NIEMALS !!! Aber dann sollte ich wieder zum Chirurgen, sie würde das nicht machen. Nach einigem hin und her willigte ich ein, was ich inzwischen bereue. Während und nach der Behandlung hatte ich jedoch keine Schmerzen. Nach 2 Wochen sollte das Medikament gewechselt werden.
Ok, immer nich sehr nervös aber ohne "Drogen" schaffte ich es, hinzugehen. Ok, Zahn wurde aufgemacht, gespült, neues Medi rein, ohne Betäubung. Nicht ganz schmerzfrei, aber auszuhalten. Das war an einem Montag. Nächster Termin in 2 Wochen. 4 Tage später, am Freitag, begannen
plötzlich heftige Zahnschmerzen, ich fuhr nachmittags zur Praxis doch die hatte verfrüht zugemacht. Das Wochenende war heftig aber am Sonntagabend ließen die Schmerzen plötzlich nach und waren am Montag weg. Ich unternahm also bis zum nächsten Termin nichts mehr.
Die 2. Nachbehandlung verlief ohne Probleme, jedoch bestand ich auf eine Spritze, die ich nach zögern der Ärztin dann auch bekam. Wieder Beschwerdefrei bis zum Wochenende, sanstags und sonntags Schmerzen, dann wieder weg.
Letzten Freitag dann die 3. und schlimmste Nachbehandlung. Eine Woche vorher hatte sich die Plombe verabschiedet aber hatte keine Zeit hinzugehen und auch keine Beschwerden. Sie meinte, das würde nichts machen und begann mit der Behandlung (ohne Spritze). Zuerst war es erträglich, dann wollte sie... keine Ahnung... was messen, Zahntiefe? Jedenfalls steckte sie nacheinander Nadeln in den Zahn die wie Pinnwandnadeln aussahen und hat daran was gemessen. Es tat fürchterlich weh!
Danach wieder Medi rein und verschlossen, beim nächsten Mal würde er endgültig verschlossen. Erst nach dem alles fertig war, wurde der Zahn geröngt und ich fuhr nach haus. Zuerst spürte ich nur ein Puckern und einen leichten Schmerz, nicht weiter schlimm. Erst gegen Mittag ging es los. Schmerzen, die immer heftiger wurden. Ich dachte, das geht wieder vorbei wie sonst auch und nahm mein Novalgin. Aber zum Abend war es kaum nich auszuhalten, ich schlief die ganze Nacht nicht. Novalgin schlug nicht mehr an, erst nach 3 Neuralgin Extra (Ibu-Lysinat, 684 mg) die ich sonst bei Migräne nehme, ließen die Schmerzen nach aber nur für 2 Stunden. Von Freitag bis Sonntag nahm ich über 20 von den Tabletten, zwischendurch versuchte ich es auch noch mit Novalgin, 3 Nächte nicht geschlafen und 3 Tage nicht gegessen. Ich hatte noch NIE solche Zahnschmerzen.
Am Montag tat der ganze rechte Kiefer weh, was bis zum Ohr ausstrahlte. Ich ging natürlich zum Arzt. Meine Ärztin hat(te) Urlaub aber es ist eine Gemeinschaftspraxis. Der alte und erfahrene Chef hat mich dann untersucht und wollte röntgen. Die Helferin meinte, es sei Freitag noch geröntgt worden und er sah sich das "alte" Bild an und sagte, der Zahn sei entzündet.
Er verschrieb mir ein Antibiotikum (das berüchtigte "Clinda-saar" weswegen ich überhaupt auf dieser Seite gelandet bin. Den Berichten zufolge ein echtes Teufelzeugs - Aber leider bin ich gegen diverse Antibiotika allergisch, er wollte erst was anderes verschreiben, was mich aber mit anaphylaktischem Schock ins Krankenhaus befördert hätte).
Also habe ich gestern 3x 600mg genommen und heute. Aber so schnell wirkt das leider wohl nicht. Der Zahn selbst schmerzt nicht mehr so schlimm wie gestern aber der Kiefer tut noch sehr weh. Morgen muss ich zur Kontrolle.
Ich überlege nun, mir den Zahn morgen endgültig ziehen zu lassen, was ich sofort hätte machen sollen. Außerdem will die Ärztin nach ihrem Urlaub unbedingt mein Gebiss sanieren, was ich bis letzten Freitag auch noch wollte, nun natürlich nicht mehr.
Ich weiß, sehr lang für einen ersten Beitrag (sorry) und falls Tippfehler... Hab ich mit iPhone getippt. Ich würde gern wissen, wie die Erfahrungen bei anderen sind, gab es da auch mal Komplikationen bei Wurzelbehandlung? Zahn raus oder gibt es Hoffnung? Gibt es hier Angstpatienten die Erfahrungen mit Zahnsanierungen haben?
Ralle
Patientendaten
Geschlecht: männlich
Größe: 187,0 cm