Bekämpfung von Alk-Sucht

Wer wie Voxlenis im Zusammenhang mit Baclofen von Gift spricht, zeigt dass er wenig Ahnung von der Pharmakologie hat. Noch weniger Ahnung hat er von Nebenwirkungen und Langzeitschäden die grösser sein sollen, als die des Alkohols. Zum einen gab es in 50 Jahren bis heute keinen Hinweis auf Langzeitschäden und zum andern ist bekannt, dass Alkohol auch bei „Normaldosierung“ enorme Langzeitschäden an nahezu jedem Organ verursachen kann. Bei Überdosierung führt Alkohol gar nicht selten zum Tod – mit Baclofen ist noch kein einziger Todesfall bekannt geworden. Selbst ein Einzelfall mit 100-facher Überdosierung in suizidaler Absicht führte nicht zum Tode (Fall ist in der Literatur dokumentiert), der Patient überstand den Versuch folgenlos. Wie man sich kommerziell gefärbte Werbung für ein Generikum vorzustellen hat, bedarf näherer Erläuterung. Der einzige richtige Satz ist: Momentan lastet die Verantwortung bei "off label use" auf den Schultern der Ärzte. Allerdings lastet die Verantwortung bei verantwortungsvollen Ärzten immer auf dessen Schultern.

Grüße F.

Also mir geht es genau wie dir, komme also mit den AA auch nicht klar. Die sind mir zu altmodisch gestrickt, und stur dazu. Aber nicht jede Gruppe ist gleich. Wie in jeder anderen Gruppe kommt es immer auf die "Mischung" an. Das heißt wenn die Chemie stimmt ist es egal wie sie sich nennen.
Zu Baclofen kann ich leider nichts sagen, doch hast du mein Interesse geweckt.
Was meinst du mit: "Baclofen spricht eine andere Sprache?"

Alles Gute noch

Hallo Peter,

in erster Linie, muss Du es wirklich wollen, keinen Alkohol zu trinken. Dabei ist meine Erfahrung, dass es sehr wichtig ist, die richtige Selbsthilfegruppe zu finden, ich persönlich komme auch gar nicht mit den AA klar, aber es gibt genug andere Gruppen, wo Du Dich wohl fühlen könntest, wie gesagt, Du musst es von Dir aus auch wollen.
Ich habe gute Erfahrungen nach der Entgiftung und der Langzeittherapie mit Campral gemacht...

lg Andrea

Du scheinst massive Probleme im Umgang mit dem Alkohol zu haben. Das Deine Familie Dich zu einem Besuch einer Selbsthilfegruppe " gedrängt " hat, entsteht aus der Co-Abhängigkeit. Selbsthilfegruppen sind sehr hilfreich ( AA sind zu streng organisiert ), ich würde Dir jedoch anraten, vorher eine Entgiftung und Therapie in einer Klinik zu machen. Ohne Entgiftung und Therapie liegt die Rückfallquote bei 99,9 %. In der Klinik werden Dir auch Selbsthilfegruppen vorgestellt, die Du anschließend aufsuchen kannst.
Gute Besserung.

Pierre-Marcel
Krankenpfleger

Ich habe gute Erfahrungen mit den AA's gemacht, Konzept mag bisschen befremdlich wirken, hat aber nix mit Sekte zu tun. Und auch das der Alkohol schuld sein soll und man selbst nicht, habe ich da noch nie gehört.

Prinzipiell sollte sich jeder eine Gruppe suchen die zu ihm passt, gibt ja genug auswahl, AA's waren halt die ersten und die größten Weltweit.

Ich persönlich halte auch nix von Pillen, man muß an sich arbeiten und lernen sein Leben ohne Suchtmittel zu bewälltigen nur dann gelingt eine dauerhafte Abstinenz, Wundermittel gibt es keine.... Aber der Mensch neigt nunmal dazu immer den einfachsten Weg zu gehen. :)

Ich kann deine Erfahrung mit den AA gut verstehen. Hat mir auch nicht zugesagt, kam mir vor wie bei einer Sekte. "Nicht du bist schuld, der Alkohol ist schuld..."- so ein Blödsinn...
Bei einer Selbsthilfegruppe sollte man sich in erster Linie wohlfühlen können und mit dem Konzept klar kommen. Aber eine Selbsthilfegruppe ist auf jeden Fall zu empfehlen im Rahmen der Rückfallprophylaxe, man kann wirklich viel lernen und vor allem Rückhalt bekommen. Deswegen ist meine Empfehlung, einfach bei verschiedenen Gruppen teilnehmen und sehen, wo du dich am ehesten wohl fühlst.

Das entscheidet jeder für sich selbst. Es ist jedoch auf lange Sicht gesehen nicht sinnvoll, ein Gift durch ein anderes zu ersetzen. Mit begleitender Therapie mag Baclofen kurzfristig hilfreich sein, aber im Eigenversuch ist es ein Spiel mit dem Feuer, denn die therapeutische Breite ist sehr gering. Das bedeutet, dass schon bei geringer Überdosierung die Nebenwirkungen und Langzeitschäden grösser sind, als die des Alkohols. Die dahingehende Werbung ist wie immer kommerziell gefärbt und stellt ein Therapeutikum als Wunderpille dar, was absolut unsinnig und gefährlich ist. Momentan lastet die Verantwortung bei "off label use" auf den Schultern der Ärzte. Gruss, Vox