Ist es eine Polyneuropathie?

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
18.08.2011 um 08:53
  • Medikament: Marcumar, Torem 10, Vestil, Vitamin B 12 5 mg Krankheit: Bluthochdruck

Ich habe im Jahre 2006 ein Aortenanorysma im Brustraum bekommen, erhielt drei Stents und lag dann 5 Wochen im Koma. In der Reha wurde eine Blutungsanämie im Bauch zu spät erkannt, so dass eine Operation notwendig wurde. Wegen weiterer Operationsfehler mussten noch 2 weitere Operationen vorgenommen werden. Letztlich blieb der Bauch offen und es wurde eine Vakuumpumpe eingesetzt. Später wurde der Bauch dann mit einer Mash-Graft-Plastik verschlossen. Nach einer dieser Operationen befand ich mich am Rande des Todes. Ich hatte Organausfall mit Sepsis, dazu eiskalte Füße. Doch wider Erwarten erholte ich mich und konnte nach 7 Monaten Reha aus dieser entlassen werden. Bei der eigenen Mobilisierung durch Waldspaziergänge stellten sich links unter der Fußfläche Druckbeschwerden ein, die stetig zunahmen. Ich habe das neurologisch untersuchen lassen. Alle Professoren kamen zu dem Ergebnis, es sei eine Polyneuropathie. Ich habe aber nicht die typischen Beschwerden einer solchen. So habe ich kein Ameisenlaufen, keine stechenden Schmerzen, kein Taubheitsgefühl, keinen Kraftverlust, was ich habe, ist ein kaum vorhandenes Vibrationsempfinden und einen kaum vorhandener Achillessehnenreflex. Keiner der untersuchenden Ärzte konnte mir die Ursache meiner Beschwerden noch eine Heilungsmöglichkeit nennen. Deshalb noch einmal meine Frage. Woher kommen die Druckbeschwerden? Dafür muss es doch eine Ursache geben. Es kann doch nicht sein, dass die Nervenforschung so rückständig ist, dass man soetwas nicht erklären kann. Für eine Antwort wäre ich wirklich sehr dankbar!

Patientendaten

Geburtsjahr: 1944(67 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 83,0 kg
Größe: 180,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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1 Antworten:

kw471
Benutzerbild von kw471
18.08.2011 09:03

Polyneuropathie ist der Oberbegriff für bestimmte Erkrankungen des peripheren Nervensystems, die mehrere Nerven betreffen. Abhängig von der jeweiligen Ursache können motorische, sensible oder auch vegetative Nerven gemeinsam oder auch schwerpunktmäßig betroffen sein. Die Erkrankung kann eher die Isolationsschicht der Nerven (Myelin) oder eher den Zellfortsatz (Axon) selbst betreffen, sie kann sich eher körperfern (distal) an Händen und Füßen oder sehr viel seltener auch körpernah (proximal) zeigen, es gibt symmetrische und asymmetrische Formen; stets aber sind mehrere periphere Nerven betroffen (poly (griech.) = viele). Die Symptome können je nach betroffenem Nervenfasertyp und betroffener Körperregion sehr vielfältig sein.

Bezüglich der Ursachen gibt es viele:
- Diabetes mellitus
- Alkoholmissbrauch
- Idiopathische Polyneuropathie, d.h. ohne erkennbare Ursache
- Autoimmunologisch bedingt
> Guillain-Barré-Syndrom (GBS)
> Chronisch inflammatorische demyelinisierende Polyradikuloneuropathie (CIDP)
> Churg-Strauss-Syndrom (CSS)
- Toxisch (Alkohol, Medikamente, andere Giftstoffe)
- Infektionskrankheiten (Mononukleose, Ehrlichiose, Typhus, Diphtherie, HIV, Lues, Borrelien und andere)
- bei Krebserkrankungen als paraneoplastisches Syndrom oder als Nebenwirkung bestimmter Wirkstoffe der Chemotherapie (z.B. Oxaliplatin)
- vererbbare (hereditäre) Polyneuropathie (z. B. Morbus Charcot-Marie-Tooth, auch bekannt unter HMSN I). Hier gibt es zahlreiche verschiedene, zum Teil sehr seltene Formen.

Mögliche weitere Ursachen:
- Vitamin-B12-Mangel
- Vitamin-E-Mangel
- Morbus Refsum (genetisch bedingte unnatürliche Speicherung der Phytansäure als Folge einer Störung der Alpha-Oxidation)
- Bassen-Kornzweig-Syndrom (Hypocholesterinämie und Verminderung der beta-Lipoproteine)
- Morbus Fabry (Mangel an alpha-Galactosidase)
- Strachan-Syndrom
- Vaskulitis
- Amyloidose
- Cadmiumvergiftung
- Thalliumvergiftung (Rattengift)
- Bleivergiftung

Es gibt Krankenheiten die nun mal besser Erforscht sind und andere halt weniger gut. Das ist LEIDER so.

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