Mirtazapin ohne Therapie

Benutzer gelöscht?

Frage gestellt am
16.08.2010 um 22:21

Hallo,
ich weiß nicht genau ob ich hier so richtig bin, da es hier ja hauptsächlich um die Medikamente an Sich geht. Aber vielleicht hat ja jemand Lust, sich alles durchzulesen und kann mir helfen..

Ich bin vor. ca. 3 Wochen aufgrund einer Panikattacke,die sich bei mir auf der Arbeit ereignete, in die Notaufnahme eines Krankenhauses eingeliefert worden. Ich hatte die üblichen Symptome (Schwindel,Herzrasen,Atemnot usw.) Ich wurde dort von oben bis unten durchgecheckt (EKG,Blutuntersuchung,Herzecho..). Der Arzt teilte mir mit, dass körperlich völlig gesund sei und es sich bei mir um eine Panikattack handelt und er fragte ob ich das schon öfters hatte und ob mich irgendetwas stark belastet. Gehabt hatte ich sowas schon einige Male, nur nicht so heftig (ebenfalls auf der Arbeit), dachte nur immer, dass das der Kreislauf wäre..Er stellte mir wirklich viele Fragen und war echt bemüht. Ich erzählte ihm, dass mich mein Job wirklich sehr belastet.
Ich arbeite seit ca. 2 Jahren in einem Call-Center und der Job macht mich einfach irre. Alleine der Gedanke daran löst in mir Magenschmerzen aus. Leider ist in den letzten Jahren auch mein Selbstwertgefühl so völlig in den Keller gegangen. Kein Mut mich anderweitig zu bewerben, habe zwar einen abgeschlossene Ausbildung (darin möchte ich aber nicht unbedingt zurück), jedoch zieren auch zwei abgebrochene Studiengänge meinen Lebenslauf. Weiß einfach nicht was ich aus mir machen soll. Das belastet mich sehr.
Der Arzt entließ mich wieder und empfohl mir einen Psychologen aufzusuchen. Ich wendete mich zunächst an meine Hausärztin, sie verschrieb mir dann Cipralex und schrieb mich vorerst eine Woche krank. Die Tabletten nahm ich erstmal nicht. Dachte es wird alles wieder von alleine. Dann kam plötzlich die Angst vor der Angst, ich hatte ständig Angst wieder Angst zu haben.In gewohnter Umgebung war alles gut. Aber plötzlich bekam ich Angst in Zügen,Bussen, Supermärkten und die größte Angst war wieder auf die Arbeit zu gehen.
Ich suchte einen Psychiater auf, er verschrieb mir Mirtazapin dura. Eine weitere Krankschreibung folgte. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob das des Rätsels Lösung ist. Ich nehme sie jetzt seit 6 Tagen, war an den ersten zwei Tagen wie benommen, dieser Zuständ lässt zum Glück langsam nach, konnte prima schlafen. Allerdings weine ich seitdem genauso oft wie auch zuvor. Die Angstzustände sind weg, mache aber allerdings auch nicht viel ausser Lebensmittel ran schaffen und mal nen Kontoauszug holen. Zu mehr habe ich keine Motivation. Ich weiß, dass sich der Körper erst daran gewöhnen muss und das es etwas dauert..aber ich frage mich ob ich vielleicht bei einer Therapie besser aufgehoben bin, gerne durch Unterstützung durch Medikamente. Denn ich kann mich schon eine ganze Weile nicht mehr leiden.
Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben

Patientendaten

Geburtsjahr: 1980(30 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 70,0 kg
Größe: 167,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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3 Antworten:

Benutzer gelöscht?

17.08.2010 10:47

Hallo meine Erfahrung ist, daß Medikamte durchaus Sinn machen, erstmal zur Ruhe zu kommen. Ich mache beides Medikamente einnehmen und Psychotherapie. Mir wurde es sogar empfohlen. Was ganz wichtig für dich ist, daß du dichnicht so sehr zurückziehst, wie du es im Moment machst. Gerade bei Panik und Angst ist es wichtig, daß du nicht aufhörst Dinge zu machen. Wenn du in Zügen, Bussen Angst hast und du auch Angst vor der Angst hast, ist es wichtig, es weiterhin zu machen. Der Kreis wird mit der Zeit immer enger und du gehst irgendwann gar nichtmehr raus, so geht es den meisten Angstpatienten. Ich war mal ein halbes Jahr überhaupt nichtdraußen. Im Moment geh ich nur mit meinem Mann raus und mache aber alle Weg mit, die zu machen sind. Wenn die Panik dann kommt, bleibe ganz ruhig stehen, atme gut durch, länger aus als ein und laß diese Angstwelle einfach über Dich ergehen. Du wirst die Erfahrung machen, daß diese Angst nach läßt. Laß es einfach nicht zu, daß sie dich in die Knie zwingt. Sie kann ganz schön hartnäckig sein. Erst als ich lernte, daß mir nichts passiert und ich nicht versuchte mich abzulenken oder aus der Situation gar rauszugehen, ließ die Panik nach. Dann einfach weitermachen. Genauso würde dir das einPsychologe auch sagen. Hört sich schrecklich brutal an, aber nur so kannst du die Panikattacken überwinden. Auf der anderen Seite zeigen dir die Ängste auch, daß etwas in deinem Leben nicht stimmt. So war es bei mir auch. Ich habe meine Arbeit damals gekündigt und habe erstmal Therapie gemacht. Das hat fast ein halbes Jahr gedauert. Erst stationär, dann Tagesklinik und dann ambulant. Dann ging es auch wieder mit arbeiten. Du musst aber nicht kündigen, den Fehler habe ich damals gemacht. Laß dich ruhig weiter krank schreiben und suche dir einen guten Verhaltenstherapeuten, damit du auch der Ursache auf den Grund gehen kannst.
Nochmal was zu Mirtazapin, wenn du dich hier mal umschaust zu den Nebenwirkungen. Viele sprechen davon, daß sie gerade bei diesem Medikament sehr zugenommen haben. Paß da auf dich auf. Ich finde beides gut, Medikamente und Therapie. Und frag mal bei deiner Krankenkasse nach, ob sie Kurse in Entspannungstechniken anbieten. Viele Patienten, die hier bei sanego sind nehmen Medikamente und machen gleichzeitig therapie. Oft geht es nicht ohne. Lg. Tine

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Benutzer gelöscht?

17.08.2010 00:22

Es ist immer besser, eine Therapie Medikamenten vorzuziehen - wenn dies möglich ist. In der Therapie lernst du mit deinen Ängsten umzugehen, Medikamente unterdrücken das Ganze nur.
Alles Gute

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frank44
Benutzerbild von frank44
17.08.2010 00:02

Eine die Therapie begleitende medikamentöse Behandlung wirkt sich meist ungünstig auf den Erfolg der Psychotherapie aus. Nach Absetzen der Medikamente tritt die Panikstörung wieder auf. Du lernst nämlich nicht, deinem Körper zu vertrauen, da die Fortschritte in der Therapie ja auf die Medikamente zurückzuführen sein könnten. Du könntest Angst haben, die Medikamente abzusetzen und du hast nach dem Absetzen die ängstliche Erwartung, es könnte wieder zu einem Anfall kommen. Ganz abgesehen davon: Medikamente setzen nicht an der Ursache Ihrer Angst an.
Wenn dein Leidensdruck sehr groß ist und du durch die Panikstörung stark beeinträchtig bist, können quasi zum Einstieg in eine Psychotherapie, Medikamente eingenommen werden.
Entspannungstraining wäre auch zu empfehlen. Du erlernst ein Entspannungsverfahren wie etwa die Progressive Muskelentspannung. Mit dieser einfachen Entspannungsmethode gelingt es dir vielleicht deine körperliche Erregung und Ihre Angst zu mindern.

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Weitere Fragen zu

Medikamenten:  Mirtazapin
Krankheiten:  Angststörungen
Themen:  Psychiatrische Erkrankungen

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