wege aus der grauen ödnis

dodof
Benutzerbild von dodof
Frage gestellt am
11.08.2010 um 15:46

Hallo allerseits,

ich leide seit Jahren unter Depressionen, die leider immer wiederkehren.

Im Augenblick stecke ich wieder mal im grauen Loch, nehme seit ein paar Wochen wieder Medikamente, die allmählich zu wirken beginnen, meine ich. Insofern bin ich aus dem Schlimmsten raus, habe aber keinerlei Lust zu nichts. Und zu arbeiten habe ich zur Zeit auch prkatisch nichts - Gottseidank oder leider!?

Meine Frage an andere Betroffene in vergleichbarer Situation? Was macht Ihr, wie verbringt Ihr Eure Zeit, wenn Euch die graue Ödnis im Griff hat? Kein Antrieb, keine Idee da ist, nur Trübsal, Elend und der Wunsch, dass der Schrecken endlich mal vorbei ist?

Für ein paar Tipps, die auch anderen helfen können, bin ich dankbar.

Dank + Gruß

dodof

Patientendaten

Geschlecht: männlich
Eingetragen durch: Patient
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8 Antworten:

Platon
Benutzerbild von Platon
12.08.2010 13:35

Hallo Dodof,

ich bin zur Zeit in einer ganz ähnlichen Situation wie du auch. Meine Stimmung ist wieder etwas besser geworden, aber an Arbeiten ist trotzdem noch nicht zu denken, wobei ich auch noch auf eine Therapie warten muss. So habe ich auch sehr viel Zeit. Ich lege momentan sehr viel Wert auf die Kommunikation mit anderen und auf einen Austausch mit ebenfalls Betroffenen, da kann man mitunter so einiges auch für sich selbst mitnehmen und in Kontakt zu gehen, das hilft mir gegen die Isolation, weil ja viele Leute auch gar nicht so viel Zeit haben wie ich, wenn sie arbeiten müssen. Das Internet ist da schon sehr hilfreich, denn es gibt ja viele Leute, die in einer ganz ähnlichen Situation sind. Wann immer ich kann, gehe ich außerdem auch unter Menschen, und ich versuche, aktiv zu sein. Was mir aber nicht immer so gut gelingt, denn so viel Zeit zu haben, das ist ja eher ungewöhnlich, das kann kaum jemand richtig nachvollziehen, der es nicht selbst mal erlebt hat.

Viele Grüße
Ralf

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traummaid

12.08.2010 13:29

Hallo dodof,

depressive Phasen aufgrund der beruflichen situation kenne ich nur zu gut, Rente gibt es nicht, aber sinnvolle Arbeit auch nicht.
Eine gute Alternative wäre vielleicht auch für dich, etwas ehrenamtlich zu machen. Es gibt mittlerweile reichlich Freiwilligenzentren oder caritative Einrichtungen, die jede Menge abwechslungsreiche Aufgaben bieten.
Es muss nicht immer Seniorenbetreuung sein, es gibt z.B. auch Vorlesen im Kindergarten oder Mitarbeit in der Bücherei oder im Stadtpark usw.... meiner Meinugn nach ist für jeden etwas dabei und vielleicht bekommst du dann auch wieder ein höheres Selbstwertgefühl und findest wieder etwas, was dir Spass macht. Oder überlege mal, was dir Hobbymäßig Spaß bereiten könnte.
Oft helfen schon kleine Schritte, längerfristig aus den Phasen herauszukommen.
Ich kenne das nur zu gut, manchmal habe ich auch überhaupt keine Lust, aber wenn ich mich dann aufgerafft habe, dann läuft es doch meist erstaunlich gut und die Laune steigt auch wieder.
..und du hast Recht, manchmal muss sich auch wieder in Erinnerung rufen, was man in der Therapie gelernt hat. Erstell dir doch in einer guten Phase mal einen Notfallzettel, den du dann liest und versuchst, das ein oder andere umzusetzen.
Ich nehme bereits seit 2 Jahren Venlafaxin ( Trevilor) und manchmal genügt es, die Dosierung in depr. Phasen minimal zu erhöhen, dann gehts bereits wieder besser.
Viel Erfolg mit kleinen Schritten :o)

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dodof
Benutzerbild von dodof
12.08.2010 13:00

Vom Frage-Steller selbst

Vielen Dank an indi, traummaid und rosenbluete,
ich nehme venlafaxin und habe auch schon kognitive verhaltentherapie gebracht. Das hat mir was gebracht, zumindest lebe ich noch. Eure Tipps haben einiges wieder aufgefrischt. Leider bin ich nicht so diszipliniert, dass ich mich streng an Empfehlungen halte. Vor allem, wenn es mir wieder besser geht, sind manche guten Vorsätze weg. Aber durch das mehrmalige Rauf und Runter kenne ich mich mittlerweile und ich hoffe, das nächste Mal, wenn es mir wieder gut geht, nichts mehr zu übertreiben, sodass ich einen erneuten Absturz verhindern kann.
Tierisch wichtig ist im augenblicklichen Tief meine Frau, die mich gut unterstützt und viel Energie aufbringt. Ich weiß nicht, ob ich im umgekehrten Fall ebenso viel Kraft hätte.
Mein Hauptproblem ist m.E., dass meine Depression stark mit meiner unbefriedigenden beruflichen Situation zusammenhängt. Und die lässt sich bei mir altersbedingt nicht so einfach ändern. Und das Rentenalter habe ich auch noch nicht erreicht.
Nochmal vielen Dank für den Zuspruch. Er versetzt zwar nicht Berge, aber auch kleine Schritte sind ein Erfolg.
Gruß
dodof

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Benutzer gelöscht?

11.08.2010 22:21

Ich nehme mir immer nur den einen Tag vor, der vor mir liegt, nur einen, nicht an die kompletten folgenden Wochen oder die Zukunft denken. Dann lobe ich mich auch selbst, wenn mir etwas gelungen ist und ich mich aufraffen konnte, etwas zu tun. Ganz wichtig: Ich setze mich hin und überlege, was mir die traurigen Gedanken und die depressiven Zustände macht, mit was das zusammen hängen könnte. Oft gehe ich auch in einen Park und laufe ein Stück weit, alleine, die Bewegung tut gut und die frische Luft vertreibt oft die traurigen Gedanken. Oder du denkst an professionelle Hilfe in der Art eine Psychotherapie. Denn derartige Zustände haben IMMER EINEN GRUND !!

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traummaid

11.08.2010 21:32

sorry, wurde irgendwie mehrfach gespeichert

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traummaid

11.08.2010 21:31

Hallo dodof,

leider erwähnst du nicht, ob du schon mal eine Therapie gemacht hast. Habe mit einer Verhaltenstherapie gute Erfahrungen gemacht. Wenn ich merke, dass ich wieder mal in eine depressive Phase gerate, dann mache ich z.B. Tages - und Wochenpläne, nehme mir jeden Tag eine oder mehrere Kleinigkeiten vor und versuche, sie zu erledigen. Dadurch bessert sich auch das Gefühl, zu garnichts Lust zu haben oder nichts zu unternehmen, denn man kann die geplante Unternehmung nach Erledigung positiv abhaken und sieht am Ende der Woche, das man doch einiges machen konnte.
Das Wichtigste ist, den Tag zu strukturieren, möglichst immer um die selbe Zeit aufzustehen, zu essen, Zeiten für Erledigungen, Arbeiten, Hobbies einzuplanen ... nur nicht zu viel auf einmal .... lieber nur eine Sache und diese erledigen!
Vielelicht melodest du dich mal zu einer Verhaltenstherapie an, Adressen gibt es meist bei den Krankenkassen.

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traummaid

11.08.2010 21:30

Hallo dodof,

leider erwähnst du nicht, ob du schon mal eine Therapie gemacht hast. Habe mit einer Verhaltenstherapie gute Erfahrungen gemacht. Wenn ich merke, dass ich wieder mal in eine depressive Phase gerate, dann mache ich z.B. Tages - und Wochenpläne, nehme mir jeden Tag eine oder mehrere Kleinigkeiten vor und versuche, sie zu erledigen. Dadurch bessert sich auch das Gefühl, zu garnichts Lust zu haben oder nichts zu unternehmen, denn man kann die geplante Unternehmung nach Erledigung positiv abhaken und sieht am Ende der Woche, das man doch einiges machen konnte.
Das Wichtigste ist, den Tag zu strukturieren, möglichst immer um die selbe Zeit aufzustehen, zu essen, Zeiten für Erledigungen, Arbeiten, Hobbies einzuplanen ... nur nicht zu viel auf einmal .... lieber nur eine Sache und diese erledigen!
Vielelicht melodest du dich mal zu einer Verhaltenstherapie an, Adressen gibt es meist bei den Krankenkassen.

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Indi
Benutzerbild von Indi
11.08.2010 21:08

Hallo dodof,ich habe einige solcher Monate hinter mir, Lust zu nichts, nur schlafen wollen, ....Ich war in dieser Zeit sehr viel hier in Sanego, denn hier habe ich immer jemanden getroffen und dann habe ich sehr viel Zeit mit meinen Tieren verbracht,wozu ich mich allerdings auch aufraffen musste, aber da ist ja aun Muss dahinter,das mir allerdings geholfen hat!!!Mir wurde geraten,diesen Zustand zu bejahen und auszuhalten, denn er würde eher vergehen,wenn ich es akzeptiere,als wenn ich immer versuche dagegen anzukämpfen!!!
Ich hoffe ich konnte dir wenigstens etwas helfen!!! Kannst mich gerne anschreiben,wenn du mehr wissen möchtest, ich kenn diesen Zustand seit ca 25 Jahren!!

Lg
Indi

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