Amisulprid absetzen

GretchenReinw…
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Frage gestellt am
07.03.2014 um 17:26
  • Medikament: Amisulprid Krankheit: Angst angeblich Psychose

Hallo zusammen,
ich bin völlig verzweifelt. ich nehme seit 2006 Amisulprid, erst 200mg, dann 400mg, zuletzt 600 mg. Ich habe in den letzten Wochen langsam auf 350 mg reduziert und halte jetzt den Entzug kaum aus. ich habe einige Sachen von Peter Lehmann gelesen.Ich weiss, dass Neuroleptika nicht heilen, sondern das Gehirn schädigen und alle die es nehmen Opfer der Pharmaindustrie sind. Ich leide durch das Medikament an Gewichtszunahme, bin also einfach nur total fett geworden,leide ausserdem an Prolaktinerhöhung mit Milchfluss und Ausbleiben der regel und dem verlängerten QT-Intervall. Ich will so nicht mehr weiterleben. Ein sexualleben habe ich nicht mehr, ich hasse meinen fetten Körper und war VOR der Medikamenteneinnahme normalgewichtig. Gibt es irgendjemanden auf dieser Welt der das Neuroleptika Amisulprid erfolgreich abgesetzt hat? Aus einem seelischen leiden wird ein hirnorganischer Schaden gemacht!!!
ich will das nicht mehr. Waskann ich tun umden Entzug (Depersonalisation, Unruhe,starke Einsamkeitsgefühle,Druck, Verwirrung)
zu lindern.Gibt es überhaupt Hoffnung vondemmedikament loszukommen????

LG
Gretchen Reinwald

Patientendaten

Geburtsjahr: 1983(31 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 100,0 kg
Größe: 170,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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3 Antworten:

Benutzer gelöscht?

16.11.2014 18:39

Hi Gretchen...
Hab eben deinen Text gelesen und ich kann dir evtl ein paar Tipps geben,wenn du nicht schon unten bist von dem Zeug.Ich hab Amisulprid 4 Jahre lang genommen und etliche Male versucht es abzusetzen.Mir gings damit psychisch eigentlich sehr gut,was sich aber nach einer Zeit verschlechtert hat durch die immense Gewichtszunahme.Ich habe in den Jahren in denen ichs genommen hab 30 KG zugenommen und war vorher sehr trainiert und schlank.Mich machte dieser Zustand saumäßig depressiv,weil ich mich einfach nur noch fett fühlte und damit nicht klar kam.

Als ich beim Arzt dieses Thema dann ansprach hieß es immer nur ich sollte meine Sichtweise auf mein Gewicht verändern,dann wird sich das von alleine geben und ich könnte besser damit umgehen.Zu all dem kam bei mir dann auch noch Libidoverlust und totale Abgestumpfteheit.Ich verlor an allem das Interesse und zog mich sehr zurück,weil mir alles egal war.Irgendwann stellte ich klar,dass es so nicht weitergehen kann und wird.Ich hab dann mit meinem Arzt gesprochen und wollte wieder zurück wechseln auf Opipramol,weil mir das auch sehr gut geholfen hat in hoher Dosierung.Die haben auch die wenigsten Nebenwirkungen.Ich habe die gleiche Diagnose wie du im Übrigen.Angst und psychotische Züge,dazu noch ne Sopzialphobie und ne Depression.

Ich kann nur sagen,dass es verdammt hart ist von Neuroleptika wieder loszukommen.Härter wie ein Benzoentzug,den ich auch schon hinter mir hab.Ich will dir keine Angst machen,aber meine Erfahrung ist,dass man versucht das Amisulprid über Monate auszuschleichen und gegen die Entzugserscheinungen mit einem anderen Mittel was sich zusammen verträgt gegenwirkt.In meinem Fall Opipramol.Ich habe 4 Versuche gebraucht um ganz davon loszukommen.Die letzten 50mg waren die schwersten.Alle Versuche ohne anderem Medikament haben bei mir nix gebracht.Bei 50 mg war Ende und ich musste wieder hochdosieren.Bekam genau die gleichen Zustände wie du oben beschreibst.Sehr sehr unangenehm.Mit einem Mittel kannst du gegen diese Absetzerscheinungen gut vorgehen.Das klappt auch ganz gut.Nur musst du dir Zeit nehmen und darfst nichts überstürzen.Wenn dich dein Arzt dabei unterstützt wäre es super.Die meisten helfen da aber wenig meiner Erfahrung nach.Wenn net,einfach fragen ob du umsteigen kannst auf etwas anderes.Da sind die meist mit dabei.Schilder denen deine Probleme und die gehen dann meist drauf ein.Bringt ja nix,wenn du mit medis noch unglücklicher bist als vorher.

Ich kenne Leute die Neuroleptika schon über 10 Jahre nehmen und sie nicht mehr davon loskommen und wenn sie versuchen es abzusezen ihr gesundheitlicher Zustand schlimmer ist als er vor der Einnahme war.Ich kann dir von Medikamenten ein Lied singen und kämpfe jetzt auch schon 12 Jahre rum um wieder ein normales Leben führen zu können,was mir aber ohne Medikamente nicht möglich wäre im Moment.So sehr wie ich den ganzen Medikamentenmist auch verachte,sind sie aber doch eine Hilfe,wenn es einem schlecht geht.Leider hab ich die Erfahrung gemacht,dass man bei allen Psychopharmaka zunimmt und andere nebenwirkungen hat.Bei den einen mehr bei den anderen weniger.Sport und Diät helfen da sehr wenig.Es sei denn du würdest permanent ne Diät halten und sehr viel Sport treiben, was aber definitiv auch nicht gesund ist und wenn du mal wieder in ein Loch fällst und du keine Lust hast am ball zu bleiben,haste alles was du abgenommen hast in kurzer Zeit wieder drauf.Das wird von vielen Ärzten totgeschwiegen und auf die Besserung des Zustandes geschoben und weil du dann mehr ist.Das ist völliger Quatsch.Was mir mein Hausarzt bestätigte,der auch nicht gerade angetan ist,dass ich schon so lange Medis nehme.

Ich kann dir noch einen Tipp geben.Versuch so viel in deinem Leben zum positiven zu ändern wie möglich und stell dich stetig deinen Ängsten,mach zusätzlich ne Therapie und versuch dich so gut wie es geht nicht gehen zu lassen.Arbeite an dir,auch wenn es noch so schwer fällt.Ich weiß es ist leichter gesagt als getan, aber mit viel Disziplin wirds dir dadurch irgendwann besser gehen und du hast es einfacher von den Medis wieder loszukommen,denn ich kenne auch einige die es geschafft haben und wieder im Leben stehen.Rückfälle sind ganz normal.Die hat jeder dabei.Davon einfach nicht unterkriegen lassen.Ich hab das Neuroleptikum jetzt schon seit fast 3 Jahren los und von den anderen Medis komme ich auch noch weg.Versuche diese Medis auch als Hilfe zu sehen.Nur sollte man sie nicht über einen längeren Zeitraum nehmen.Meiner Meinung machen sie mehr kapput auf Dauer als sie nutzen und mit der Meinung stehe ich nicht alleine da.

Wie gesagt frage deinen Arzt ob er dich dabei unterstützt.Das wäre der beste und einfachste Weg.Wenn net,kannst du immernoch über einen Wechsel des Arztes nachdenken.Ne begleitende Therapie ist auch sehr nützlich bei so was.Klinik ginge auch,aber die gehen meist nicht auf die Patienten ein und machen was die für richtig halten.Da hat man nicht so das Mitspracherecht.Muss nicht überall so sein,aber ich habe mal so diese Erfahrunge gemacht und halte mich so gut es geht von Kliniken fern.Wenn es halt garnicht geht wäre das aber die beste Option.

In diesem Sinne,noch einen schönen Abend...

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GretchenReinw…
Benutzerbild von GretchenReinwald
08.03.2014 09:48

Vom Frage-Steller selbst

Sorry aber bevor ich noch mal in eine klinik gehe würde ich lieber aus dem fenster springen. Da ist man in den besten Händen??? Dass ich nicht lache. Ich habe meine eigenen erfahrungen dortgemacht- und das war die Hölle. Unfreundliches Personal, Ärzte, die keine zeit haben, Stigamtisierung, Fixierung für nichts, eingesperrtsein, behandelt wie der letzte Dreck, vollgestopft mit Medikamenten bis zum geht nicht mehr.
Nein, sorry,aber da gehe ich nicht nochmal hin. ich gehe einen weg ohne Psychiatrie. Lieber tot als Psychiatrie.
Aber heute geht es mir auch schon etwas besser. Ist das wirklich alles was ihr mir dazu sagen könnt? Dass ich in der Klinik in besten Händen bin? Oh weia.

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Benutzer gelöscht?

07.03.2014 21:01

Liebes Gretchen. Ich kenne das Amisulprid nicht...habe andere ADs..ich hoffe du hast das runterdosieren nicht ohne deinen behandelnden Arzt gemacht. Das ist fatal glaube es mir..so was gehört in Ärztliche Hände. Suche bitte deinen Arzt auf zur Abklärung und er wird dir mit Sicherheit helfen. Ansonsten in einer Klinik gehen für deine Psychischen Beschwerden., dort bist du in besten Händen --man wird dir helfen das Medikament auszuschleichen und dann eventuell ein neues einsetzten das dir besser hilft und nicht so derbe NW hat
Gute Besserung wünscht dir Angelblack..

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