Anonymer Benutzer Frage gestellt am 04.01.2012 um 23:07
Meine Oma liegt im Sterben. Sie baut jeden Tag mehr ab. Irgendwie habe ich nun schrecklich Angst vor dem Tod bekommen. Wie bekomme ich die Bilder meiner Oma aus dem Kopf?
Deine liebe Oma ist 63, Du 17 Jahre.
Da habt ihr bestimmt einige angenehme Jahre zusammen verbracht.
Überlege, was Deine (junge) Oma gerne mag, auch gerne hört & riecht. Damit kannst Du sie jetzt noch erfreuen, auch wenn Du meinst, sie reagiert nicht mehr.
Die Arme, Beine, auch vielleicht Augen kann sie nicht mehr bewegen?
Aber die Ohren bleiben bis zum letzten Augenblick hörend.
Du kannst den Tod nicht aufhalten. Aber jetzt lernen, daß das Leben nur eine begrenzte Zeit hat. Gleich nach der Geburt gehen wir todsicher auf den Tod zu. Es gilt die Zeit dazwischen zu nutzen.
Du kannst es vielleicht jetzt noch so einrichten, daß Du später Dich gut an diese Zeit zurück erinnerst.
Als mein Opa starb war ich 5 Jahre alt.
Noch heute, mit meinen 65 Jahren, kann ich mich an ihn angenehm erinnern.
Wenn Du kannst, singe oder musiziere für Deine Oma. Lies ihr vor aus ihrer Lieblingslektüre, erzähle ihr was du "Heute" erlebt hast.
Jetzt ist für Dich eine neue "Lebenserfahrungszeit" gekommen.
Wünsche Dir viel Kraft und weiterhin Lebensfreude
in allem momentanen Leid &
der vor Dir liegenden Zeit.
Memento
Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
Allein im Nebel tast' ich todentlang
und lass' mich willig in das Dunkel treiben.
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
doch mit dem Tod der anderen muss man leben.
Mascha Kaléko
- Informatiker Prof. Dr. Werner Gitt: Was wird sein nach dem Tod? www.dwg-load.net
Diese Woche gibt es zu diesem Thema auch eine Telefonansage:
07424 - 50 17 84
Die Menschen bereiten sich auf ihre Reisen ausführlich vor. Studieren Reisekataloge, überlegen, was sie mitnehmen usw.
Dann ist es doch erst recht angebracht, sich auf die längste Reise, nämlich in die Ewigkeit, vorzubereiten...
Wenn Du magst kannst mich ma per PN anschreiben. Hab ähnliches durchgemacht.
Eins kann ich Dir aber sagen: Die Bilder wird man nicht los. Ob das nun gut oder schlecht ist überlass ich jedem selbst.
Hallo.
Ich kann mir sehr gut vorstellen wie schlimm dieser Sterbeprozess für Dich sein muß.
Und auch dass Dir diese Situation Angst macht.
Habe selbst schon viele liebe Menschen durch schwere Erkrankungen verloren und schlimmes gesehen. So ganz aus dem Kopf bekam ich die Bilder nicht mehr aber sie verblassen mit der Zeit und der Gedanke dass sie erlöst sind machten mir es leichter diese Bilder vor mir zu sehen.
Die allerletzte Phase wird Deiner Oma sicher durch den Arzt erleichtert.
Meinen Vater legten sie damals ins Koma und er ist quasi im Schlaf gestorben.
Er hatte jahrelang heftige Schmerzen. Als er gestorben war hatte er seit langer Zeit wieder einen richtig entspannten Gesichtsausdruck. Das war damals ein sehr großer Trost für uns alle.
Ich wünsche Dir ganz ganz viel Kraft und sende vlg
ich kann deine Gedanken sehr gut verstehen. Mir ging es vor vier Jahren nicht anders.
Meine Oma stand mir näher als manch ein anderer Mensch Und zu sehen, wie sie litt ohne helfen zu können, war ein unbeschreiblich abartiges Gefühl. Doch auch der Tod gehört zum Leben, wie viele hier schon schrieben. Und aus der Erfahrung heraus kann ich dir sagen, dass dein jetziges Bild verblassen wird. Ich habe mir immer wieder gesagt, dass meine Oma mächtig mit mir schimpfen würde, wenn ich mich von diesen Gedanken zerfressen lassen würde. Meine Oma wollte immer, dass es mir gut geht, und das wird deine Oma auch wollen.
Natürlich musst du das alles erst verarbeiten, und ganz weg wird es nie gehen, aber ein anderes ganz tiefes Gefühl wird irgendwann größer sein. Die tiefe Liebe, die du empfindest wird immer da sein, Momente schöner Erinnerungen werden überwiegen, und die kann dir niemand nehmen.
Hier bist du an dem Punkt angekommen, wo uns die Religion helfen soll.
Wenn es einen Sinn im Leben gibt, dann gibt es den auch für die Geburt und den Tod.
Der Glauben deiner Oma kann auch dir den Trost geben, dass sie vielleicht keine Angst mehr vor dem Tod hat. Diesen Trost kannst du in jedem Glauben finden und das ist auch gut so.
Ich wünsche dir viel Stärke und Mut, diesem Lebensabschluss zu begegnen.
Jürgen
Ich weiß wie du dich fühlst bin auch bei meiner Oma groß geworden...doch sie merkt das du da bist glaub mir..du tust mir wahnsinnig leid und das mit17 Jahren..aber du bist bestimmt ein starkes Mädchen...halt mich bitte auf dem laufenden...sei lieb gedrückt...
Meine Oma hat Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Sie bekommt gar nichts mehr mit. Sie merkt noch nicht einmal, dass ich da bin. Ich habe mein Leben bei ihr verbracht. Sie hat immer bei uns gewohnt. Sie ist doch erst 62 Jahre alt. Ich weiß, der Tod gehört zum Leben. Trotzdem ist es schrecklich sie so zu sehen. Früher sah meine Oma ganz anders aus. Ich träume jede Nacht von ihr und werde dann wach. Ich habe Angst vor dem Tod gekriegt. Früher hatte ich das nicht.
Der Tod gehört nunmal zum Leben dazu, ich glaube, es ist immer angsteinflößend, wenn man ihm zum ersten mal begegnet, das führt einem ja schließlich auch die eigene Sterblichkeit vor Augen. Ich kann dir nur raten, dich nicht zu sehr damit auseinander zu setzen, sondern zu akzeptieren, das der Tod nun mal zum Leben dazu gehört. Klingt vielleicht abgedroschen, aber ich glaube, dies ist die einzige Möglichkeit der ständigen Angst vor dem Sterben auszuweichen.
Deine Oma hat mit Sicherheit ein langes und erfülltes Leben hinter sich, von dem sie bestimmt keinen Moment missen möchte.
Oh Mann..was hat sie den?du tust mir leid.habe voriges Jahr am 24.12 meine Oma verloren..habe immer noch sehr damit zu kämpfen.sei stark und da für sie..das spürt sie..du brauchst keine Angst haben deine Oma wird erlöst von ihren qualvollen Schmerzen.ich schicke dir ganz viel kraft..lg