ich wills wis… Frage gestellt am 21.10.2011 um 12:15
Wer kann mir Ratschläge geben für den Umgang mit erkrankten Angehörigen? Habe da meine großen Schwierigkeiten, mit bestimmten Situationen klarzu kommen! Pat. ist meine älteste Tochter - 45 Jahre - ledig- eigene Wohnung im Ort! Danke für jeden Tip!
Patientendaten
Geburtsjahr: 1966(45 Jahre) Geschlecht: weiblich Gewicht: 54,0 kg Größe: 170,0 cm
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17 Antworten:
ich wills wis…
24.10.2011 14:05
Vom Frage-Steller selbst
Bitte geben Sie Ihre Antwort ein.
Da die Situation sich mittlerweile verschärft hat, möchte ich doch erst einmal Kontakt zu meinem Doc aufnehmen, bei dessen Frau ist auch meine Tochter in Behandlung!
Vielleicht weist er mir einen Weg!
Allen ein dankeschön!
LG
Frank hat die Frage umfassend beantwortet. Ich finde es toll, dass du dir Gedanken um den Umgang mit deiner Tochter machst. In meiner Familie war das leider nicht der Fall. Ich werde von meinen Eltern als Psycho abgestempelt und werde nie ein Grundverständnis erwarten können. Ich hätte mir gewünscht, dass sich meine Eltern über meine Krankheit informieren. Das heißt ja nicht, dass sie meine Verhaltensweisen akzeptieren sollen. Ich weiß, dass klare Grenzen wichtig sind und ich selbst aktiv an mir arbeiten muss. Frank hat es treffend geschrieben. Borderliner leiden am meisten unter ihren Verhaltensmustern.
Ich wünsche dir viel Erfolg und Kraft. GLg Jac.
@IchWillsWissen und @Chaiyo: Es macht mich immer wieder glücklich, zu sehen, dass nicht alle Menschen so sind wie meine Mutter.
Ich war schon als kleines Kind krank. Logisch durch das Verhalten meiner Mutter.
Und das Einzige, was sie auch heute interessiert:
Kann ich meinen Sohn(ich habe einen Bruder) und meine Tochter "vorzeigen" ? Sind sie erfolgreich, so dass ich mich in ihrem Status "sonnen " kann.
Mehr kommt von ihr emotional nicht `rüber.
Kam auch noch nie.
Musste ich einfach `mal loswerden.
VLG von Dschungi. :-))
Meine erste Zwischenbilanz:
Erst einmal danke ich allen, die mir mit durchaus beachtenswerten beiträgen zum besseren Verständnis für die Krankheit verholfen haben!
Nochmals, ein herzliches Dankeschön!
Und denen, die meine Frage dazu benutzen, sich hier innerhalb der Comunnity zu blamieren sage, geht doch einmal in Euch, denkt nach, bevor ihr Euren Finger auf der Tastatur tanzen lasst, welche Wirkungen eure Worte auf andere haben, selbst dann, wenn der eigentliche Sachbeitrag sogar hilfreich war!
Aber hier rumzustreiten und zu -zicken, das muß nun wirklich nicht seine!
LG
Im Internet findest du auch Foren für Angehörige von Borderline-Patienten. Vielleicht findest du da auch Hilfe. Ich möchte nur aus meiner Erfahrung noch sagen, daß ich als Borderliner keineswegs in Watte gepackt werden möchte. Ich möchte ganz normal behandelt werden. Gerade auch im Krankenhaus, wo ich lange therapie gemacht habe, kam ich mit einer gewissen Strenge viel besser klar, aber auch mit Verständnis, das mir entgegengebracht wurde, aber sowas, wie Mitleid oder Bauchpinseln kann ich nicht ab. ist nur meine Erfahrung und muss nicht gleich wieder mit Daumen runter kommentiert werden.
Hilfreich ist ein von Verständnis und klaren Grenzen geprägter Umgang. Und es sollte auch nicht vergessen werden, Borderliner leiden selbst am meisten unter ihren Borderline-Verhaltensweisen, können sie aber oft in Krisensituationen nicht oder nur äußerst schwer kontrollieren. Klare Grenzen sind wichtig, um dich und auch sie vor schädigem Verhalten zu schützen. In akuten Krisensitautionen macht es wenig Sinn, das Gespräch zu suchen, sie wird sich der Logik entziehen. Dann ist es besser, du ziehst dich zurück und sprichst später das Problem noch einmal an.
Wenn du das Gefühl haben solltest, sie legt bestimmte Verhaltensweisen an den Tag um dich und andere zu manipulieren oder gegeneinander auszuspielen, kann ich verstehen, daß du vielleicht mit Wut oder Verlust des Vertrauens reagierst. Es ist aber nur eine tiefe Hilflosigkeit von ihr. Wichtig ist das Gespräch mit ihr. Eigentlich können Borderliner, wenn sie sich nicht gerade in einer Krise befinden, ihr Erleben gut schildern. Hilft dir vielleicht "ihre Sprache" zu verstehen, wenn sie dir die Zusammenhänge erläutert.
Kann sein, du hast eventuell Schuldgefühle, das sie Borderliner ist. Aus welchen Gründen auch immer, vielleicht denkst du, ihr zu wenig Liebe gegeben zu haben. Die solltest du ablegen. Schuldgefühle sind schlechte Ratgeber.
Als sehr wichtig erachte ich, daß du für sie da bist. Auch und gerade, wenn es ihr nicht schlecht geht. Es kann helfen, bestimmte Symptome nicht noch zu fördern.
Aus perönlicher Erfahrung weiß ich, es kann extrem reagiert werden, wenn das Gefühl aufkommt, bevormundet oder wie ein Kind behandelt zu werden. Du solltest sie in Entscheidungsprozesse, welche sie betreffen einbeziehen.
Du könntest mit ihr besprechen, welcher Umgangsstil bei einer erneuten Krise hilfreich ist. Dann wüßtest du wie zu reagieren ist.
Es gäbe bestimmt noch vieles, was anzuführen wäre, aber ich möchte dich ja nun auch nicht zutexten und vieles wurde ja unten auch schon gesagt. Es kann auch sein, es kommt noch einiges, würde ich mir für dich wünschen.
natürlich ist Borderline schlimm, aber es darf nicht zum Lebensinhalt in einer Familie werden. Jeder muss für sich sorgen, vor allen Dingen die Angehörigen.
Hallo "ich wills wissen"
Ich habe auch die Diagnose Borderline. Ich gehe zu meinen Therapiesitzungen, arbeite an mir, denn das ist meine Aufgabe.
Meine Angehörigen sollen und wollen sich nicht wegen mir verbiegen. Mir müssen Grenzen gesetzt werden und das macht mein Mann auch. Er läßt mich in Ruhe, wenn ich mich zurückziehen möchte. Er geht auch nicht auf Wutausbrüche ein, dazu habe ich meinen Boxsack und meine Skills.
ich finde es ganz wichtig, daß die Angehörigen sie selber bleiben und gar nicht so übermäßig drauf eingehen auf die Stimmungsschwankungen der Borderliner. Vielleicht bin ich auch nur schon ein Stückchen weiter in der therapie, aber mir hilft das echt besser, wenn ich nicht in den Mittelpunkt gerückt werde.
ich bin selbst borderlinerin,und ich kann dir z.b.bei mir,bei anderen mag es anders sein,---sagen,dass ich grosse probleme mit meinem impulsiven verhalten hab.ich bin über-über,überempfindlich---was andere als"normal"ansehen,geht dann bei mir schon in verletzung (seelisch)über.ich sehne mich nach liebe und geborgenheit,bekomme ich sie,will ich sie wieder nicht mehr haben.angst vor nähe.stimmungsschwankungen tagtäglich,viel selbstmitleid,dass dann zum selbsthass umschwingt.dann verletze ich mich selbst(körperlich),um eine grosse "Leere"in mir zu vernichten.ich spüre manchmal nichts mehr,doch wenn z.b.ich blut von der verletzung sehe,geht dieses "Leeregefühl"erstmal wieder weg.Sieh zu,dass du deine tochter nicht mit worten verletzt,lass sie den anfang machen,eines gesprächs z.b.Lob und anerkennung würden ihr bestimmt guttun,keine vorwürfe oder "normale"kritik an ihr üben.Lass sie spüren,dass du sie liebst,bleib aber körperlich auf abstand.Borderliner leben immer von einem extrem ins andere,für sie gibt es nur schwarz oder weiss---eine grauzone existiert nicht.
lieber ich wills wis,mir geht es heute sehr schlecht,deswegen höre ich mal hier auf--ich könnte sonst noch ein buch über borderliner schreiben. eins noch---deine tochter ist 45,ich bin 50--ich kann dir sagen von meiner psychiaterin,dass mit zunehmenden alter die erkrankte verhaltensweise schwächer wird! Alles liebe für dich und deine tochter sternchen
Ja, würde ich auch so sehen. Versuchen, es gelassen zu nehmen, wenn sie anders könnte, würde sie es anders machen. Und vor allem, nimm es nicht persönlich und lass nicht Dich und Deine Stimmung von ihren Schwierigkeiten bestimmen.
Es ist zwar keine Entschuldigung für oft schwieriges Verhalten, aber meist eine Erklärung. Sie hat irgendwann über längere Zeit sehr Schlimmes erlebt/empfunden, sonst entwickelt man diese Krankheit nicht. Das hat in ihr viel zerstört und sie selbst kämpft am meisten damit. Verständnis für ihre Situation und Gelassenheit sind - für MEINE Begriffe - die Zauberwörter. Nicht immer leicht umzusetzen.
Mit Borderlinern umzugehen ist nicht immer einfach. Das stimmt wohl. Am schlimmsten sind wohl die häufigen Stimmungsschwankungen und Meinungsänderungen, sowie einerseits der Wunsch nach Nähe und gleichzeitig die Ablehnung. Lass das nicht zu Nahe an dich rankommen und bleib innerhalb deiner Grenzen.