Kontraindikationen gegen Avelox

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
03.03.2011 um 17:45

ich nehme Corticoide und hatte einen Herzinfarkt. Darf ich Avelox einnehmen?

Patientendaten

Geburtsjahr: 1935(76 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 97,0 kg
Größe: 180,0 cm
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1 Antworten:

orhanbaki2010
Benutzerbild von orhanbaki2010
03.03.2011 19:27

Hallo, lieber Sie,

Ihre behandelnde Aerztin/Ihr behandelnder Arzt ist selbstverstaendlich über therapeutische Wirkungen und Nebenwirkungen von Moxifloxacin (Avelox Tbl. 400 mg) informiert. Nach der sorgfaeltigen Abweaegung des Risiko- und Nutzen- Verhaeltnisses eines Praeparates haette jeder Arzt gleichermassen handeln können, wie Ihr Behandler es getan hat.

Das Moxifloxacin ist sicherlich ein sehr effektives, modernes Antibiotikum, könnte aber nur bei praedisponierten (anfaellig- empfindlichen) Patienten Nebenwirkungen hervorrufen.

Z.B., wenn im EKG die QT- Strecke verlaengert ist, könnte die Moxifloxacin- Einnahme bei diesen empfindlichen Patienten die QT- Strecke im EKG noch mehr verlaengern und zu einer bradykarden Herzrhythmus- Störung führen (zur weiteren Verlaengerung der QT- Strecke und zu einer weiteren Verlangsamung des Herzrhythmus).

Eine absolute Kontraindikation für die Moxifloxacin- Einnahme liegt vor, wenn der betroffende Patient wegen einer Herzrhythmusstörung mit den die Herzfrequenz verlangsamenden Medikamenten, mit sogenannten Antiarrhythmika (Procainamid, Amiodaron, Sotalol etc.) behandelt wird.

Wenn eine therapiebedürftige Herzrhythmus- Störung (verlangsamte Herzfrequenz) oder ein akuter Herzinfarkt vorliegen würde, ist dann mit der Avelox- Behandlung absolute Vorsicht geboten.

Waehrend einer Corticosteroid- Behandlung könnte wiederum bei anfaelligen, empfindlichen (praedisponierten) Patienten eine Sehnenentzündung, sogar Sehnenruptur (Sehnenrisse) eintreten.

Dies ist auch lediglich ein Hinweis, der ausgesprochen selten in der klinischen Praxis auftreten könnte.

Diese Informationen liegen bei dem Beipackzettel des Medikamentes vor und eine genaue Abschaetzung und Abwaegung des Risiko- Nutzen- Verhaeltnisses gestaltet sich tatsaechlich ziemlich schwierig und laesst dementsprechend viele behandelnde Aerztinnen/Aerzte nicht selten mit Entscheidungs- Schwierigkeiten konfrontieren.

Solche Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, könnten aber unter dem Einfluss und Mitwirkung anderer Risikofaktoren
eintreten.

Ich würde an Ihrer Stelle zuerst mit der Avelox- Behandlung beginnen, da diese oben aufgeführten Hinweise grundsaetzlich keine Kontraindikationen darstellen, vielmehr den behandelnden Arzt und den Patienten zu mehr Wachsamkeit fordern wollen.

Es gibt leider in der Schulmedizin gar kein Medikament, ohne mögliche toxische Nebenwirkungen. Das ist das Problem, mit dem sich jede Aerztin/jeder Arzt in der klinischen Praxis tagtaeglich konfrontiert fühlen muss.

Z.B., es sind Anti- Tumor- Medikamente, waehrend diese den einen Krebs behandeln, könnten sie an einem anderen gesunden Organ oder Organsystemen eine andere Krebserkrankung auslösen, wenn auch dies sehr selten der Fall sein könnte.

Wenn Sie sich aber innerlich unsicher fühlen würden, verlieren Sie bitte damit gar keine Zeit mehr, und lassen Sie sich möglichst bald von Ihrem Behandler über mögliche Risiko- und Nutzen- Verhaeltnisse von Avelox Tbl. erneut aufklaeren.

Ich haette eher mit der Avelox- Behandlung begonnen, beim Auftreten der Nebenwirkungen haette ich die Avelox- Behandlung sofort abgesetzt und haette mich dann von meinem Behandler erneut untersuchen und beraten lassen.

Der behandelnde Arzt traegt im Endeffekt die volle Verantwortung für Ihre Behandlung und wird bei Ihrer Behandlung das Sagen haben und wird Ihre Behandlung selbst gestalten und bestimmen können und dürfen, natürlich mit Ihrer Einwilligung.

Ich wünsche Ihnen gute Besserung und einen schönen, angenehmen und ruhigen Abend,

herzliche Grüsse,

Orhan Baki
FA f. Kinder- und Jugendpsychiatrie
Avcılar Hospital
Istanbul

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