Liebe Sanego-Mitglieder, ich bin seit vielen Jahren generalisiert angstgestört und in den letzten Jahren fortschreitend depressiv. Gegenwärtig habe ich unter dem sehr neuen Medikament "Brintellix" (Vortioxetin) massive Antriebsprobleme. Mich nur zu überwinden, die Spülmaschine auszuräumen, kostet schon mal einen Tag. Ich schlafe tagsüber viel, habe aber (klassisch) einen gestörten Nachtschlaf. Mir ist klar, dass bei Antriebsstörung Venlafaxin/Sertralin/Escitalopram indiziert wären. Diese Medikamente machen mir aber massive Libidostörungen und führen zu Anorgasmie. Hat jemand eine Idee, welches AD den Antrieb steigern könnte, ohne zu sexuellen Funktionsstörungen zu führen? Ich bin zu alt, um einfach mal so weitere Jahre meines Lebens chemisch kastriert vor mich hinzuvegetieren... PS: Mein Arzt versucht ja schon vel (siehe das teure "Brintellix"), aber vielleicht kann ich ihn ja auch mal nach Medikamenten fragen, die außerhalb seines Erfahrungsspektrums liegen - sofern Ihr eine Idee habt. Vielen Dank!
Hallo zusammen, zunächst vielen Dank für die Antworten, ganz besonders an die Doctores Freitag. Einige schießen ein wenig über die Fragestellung hinaus. Ich muss halt sagen, dass ich diese Erkrankung seit über einem Vierteljahrhundert habe, seit Anfang der 90er Jahre mit sehr vielen verschiedenen medikamentösen Ansätzen v.a auf Basis SSRI/SNRI behandelt wurde, und daher über sowohl viel Erfahrung, als auch viele Jahre "Lust-Verlust" verfüge. Es ist also kein neuer Effekt für mich, sondern ich stehe eher am Ende einer langen Herumprobiererei, so dass ich schon weiß, was ich möchte. Natürlich habe ich auch mehrere Psychotherapien hinter mir, und ich bin wegen der Erkrankung verrentet. Mit geht's also wirklich darum, "das Beste", was noch möglich ist, "aus der Situation zu machen".
"Brintellix"/Vortioxetin macht bislang nach 2 Wochen auf 20mg (Höchstdosis) noch keine Antriebssteigerung, aber (anders als z.B. Sertralin) macht es definitiv keine Anorgasmie.
"Anorgasmie" u. "Libidostörungen" ... bedeuten nicht zwangsläufig auf Liebkosungen verzichten zu müssen oder bei ihnen nichts zu empfinden. Wenn das Ziel der Vollzug des eigentlichen Aktes im Vordergrund steht, bleibt oftmals der Rest auf der Strecke.
Medikamente möchte ich aber dennoch keine nennen. Mir stellt sich eher die Frage, was denn sonst so gegen deine Depressionen und Ängste tust. Pillen schlucken allein wird es nicht richten.
Vielleicht bestände auch die Möglichkeit, du ließest dich organisch mal durchchecken?
Eine Idee wäre Bupropion: antidepressiv, antriebssteigernd und kein Libidotöter. Selbstverständlich muss sorgsam abgewägt werden, ob es in Ihrem Fall Risiken oder Gründe gegen dieses Medikament gibt, und das geht nicht per Ferndiagnose und schon gar nicht, ohne persönlichen Kenntnisse Ihrer Krankengeschichte, sondern nur gemeinsam mit Ihrem behandelnden Arzt vor Ort.
Da haben wir wieder die Unterschiedlichkeit der Menschen, ohne dem wärs auch langweilig ;-) Einer sagt, alles oder nichts, der andere gibt sich mit einem Kompromiss zufrieden (der spatz in der Hand ist besser wie die Taube auf dem Dach) Würde der fragesteller kein AD nehmen, hätte er keine NW dieser Art, aber hätte er dann mehr Lust? Wohl eher nicht. Kein Mensch in einer schweren Depression denkt an Sex und kann es auch garnicht. Also was bleibt?
Genau das mit dem nur küssen und kuscheln, ein Frau kann sich sehr gut damit arrangieren, ein Mann eher nicht, da kommt der Versagensgedanke...ich bin kein richtiger Mann, wenn ich das nicht kann oder will. Natürlich ist es auch möglich, das ein Mann, der solche Störungen hat, auch keine Lust auf Zärtlichkeit hat, das halte ich für absolut möglich. Aber Mann ist nicht gleich Mann, auch da gibt es solche und solche. Man ist hier bei solchen Fragen doch immer sehr auf Vermutungen angewiesen, deshalb muss der FG auch mitarbeiten, entweder erklären oder sich halt das für ihn passende raussuchen.
Doch ich habs gelesen, stimme Dir trotsdem in dieser Hinsicht nicht zu, eine Libidostörung bedeutet nicht gleich, das man auch keine Lust auf küssen und kuscheln hat.
Ich zumindest nicht und ich nehme AD, das hintert mich aber nicht dran trotsdem Zärtlichkeiten auszutauschen und einfach mal nur zu kuscheln und auch zu küssen.
Sorry Yvonne..du liest mal wieder nur die hälfte und denkst verkehr herum Küssen Zärtlichkeit gehört zum Sexleben dazu...und wenn man der FS Funktionelle Sexstörungen hat...wird er wohl kaum Bock auf Küssen und Zärtlichkeiten haben...und das hat nichts mit "Liebe"zu tun...Man liebt sich auch so...hat aber kein verlangen danach :) ...SEX...
Sorry @Angelblack,
aber Dein letzter Satz stimmt ja nun nicht, wenn die Sexlust nicht da ist, ist aber das Gefühl für den Partner nicht weg, man liebt Ihn trotsdem und kuschelt und küsst auch gerne, es muß nur nicht jedesmal zum Sex kommen.
Und in gewisser Weise hat Susanne Recht, denn ziel sollte es zuerst sein die Krankheit im Giff zu haben, sonst könnte eventuell die Partnerschaft auch drunter leiden, Sex ist nicht alles im Leben, gehört dazu ist aber nicht das Wichtigste.
Dir alles Gute lieber FS, versuch ein gutes Maß zu finden, so das Ihr Beide trotsdem glücklich sein könnt.
Ich muss dir leider (knallhart) sagen, du musst dich für eins entscheiden.
Erfülltes sexleben oder keine Antriebstörung, Angst und Depression.
Was ist dir lieber?
Ähmmmm ich finde das übertrieben wenn oder aber...
ich wollte auch beides haben...nicht einen halben Kuchen sondern einen ganzen...und das sage ich knallhart;)
Lieber Ischmama^^
Oh jeeee ein wirklich altbekanntes Problem bei viele die ADs nehmen
Allerdings kann man auch vieles selber tun..du .schreibst das du .Zitat . Mich nur zu überwinden, die Spülmaschine auszuräumen, kostet schon mal einen Tag. Ich schlafe tagsüber viel, habe aber (klassisch) einen gestörten Nachtschlaf.
Diesen Schlaf über Tage kannst du doch steuern indem du dir sagst....nö...ich lege mich nicht hin...sondern erledige erst meine Aufgaben..auch wenn es schwer fällt.
Ein selbst gestalteter Tagesplan ist immer eine Hilfe...weil man ihn Punkt für Punkt abarbeitet...und somit etwas Struktur im Tagesablauf zu bringen...packe noch etwas mit Spazierengehen...so 20-30 Minuten mit rein...etwas leichten Sport usw...und nach einiger Zeit wirst du feststellen W es funktioniert...das es dir am,Anfang schwer fällt ist verständlich klar ^^
Dein Tagesablauf wäre dann gesichert und Abends wirst du dann so müde sein ....das du schlafen kannst...natürlich gibt es auch Nachtmenschen...Auch ich bin eine davon:)
Zum Sexualleben...natürlich ist das deprimierend...doch auch das wird wieder werden...alles braucht seine Zeit :)
Ich habe für dich mal was gesucht und gefunden...schaue dir den Link einfach mal an wenn du magst..ist sehr interessant zu lesen...ich hab's getan^^
Ich wünsche dir von ganzen Herzen Gute Besserung und das dein Sexualleben bald wieder klappt und du in dem Genuss eines
...Bombastischen Orgasmus kommst ;)
Zitat..Küssen und zärtlich sein kann man auch ohne wahnsinniges (sex) verlangen. Und darauf kommt es an.
Also ohne Sexgedanken....Unlust usw... die man ja dann hat...wirds mit Küssen und Zärtlich sein wohl auch nix^^ Da das Gefühl dafür ja auch nicht vorhanden ist :)
Ja genau, die von dir aufgezählten Medikamente sind mit die besten bei Antriebsstörungen, haben aber die NW von Libido- und Orgasmusproblemen. Mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt.
Ich muss dir leider (knallhart) sagen, du musst dich für eins entscheiden.
Erfülltes sexleben oder keine Antriebstörung, Angst und Depression.
Was ist dir lieber?
Meine Einstellung dazu: Sex wird heute oft völlig überbewertet und wer "nicht kann oder will" wird schief angesehen. Die Einzige, die damit klarkommen muss, ist deine Partnerin und das sollte sie, wenn sonst alles stimmt bei euch. Küssen und zärtlich sein kann man auch ohne wahnsinniges (sex) verlangen. Und darauf kommt es an.
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