Tramadol und Norspan

Norspan mit dem Wirkstoff Buprenorphin gehört zu den sogenannten starken Opioiden der WHO-Schmerzmittelstufe III. Es ist ein partieller Opioidrezeptoren-Antagonist, d.h. es wirkt einerseits stark schmerzlindernd wie andere starke Opiate (Morphin, Fentanyl, Oxycodon etc.), andererseits wirkt es auch den anderen typischen Opiatwirkungen, die nicht - oder nur indirekt - mit dem Schmerz zu tun haben entgegen, weshalb es von seinem Nebenwirkungsprofil als günstiger eingestuft wird. Gleichwohl können aber auch hier vor allem in der Anfangsphase (wenn man starke Opiate nicht gewöhnt ist) Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schwindel, aber auch Verstopfungen auftreten, die sich mit der Zeit dann auch oft wieder geben. Tramadol ist ein so genanntes schwaches Opiat (nur 1/10 der Potenz vom Referenzopiat Morphium), welches bei Anwendung von einem starken Opiat wie Buprenorphin von der Schmerzlinderung her keinen zusätzlichen Nutzen mehr bringt. Zumal 20 mg schon eine recht hohe Dosis darstellt. Allenfalls die Nebenwirkungen werden dadurch verstärkt. Ich empfehle Ihnen bei Schmerzspitzen und Abwesenheit entsprechender Unverträglichkeiten eine Komedikation mit einem Nicht-Opioid wie Metamizol oder einem CoxII-Hemmer oder - falls nicht ausreichend statt Tramal ein starkes orales Opiat wie Oxycodon+Naloxon.

Bei chronischen Schmerzen kommen außerdem weitere schmerztherapeutische Verfahren in Betracht und sollten gerade in Anbetracht Ihres noch jungen Alters nicht allein auf permanenter Opiatmedikation fußen.

Bitte sprechen Sie in jedem Fall mit Ihrem Hausarzt darüber, damit er sie in der für Sie besten Variante individuell einstellen kann.