Operation bei Difertikeln

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
12.11.2009 um 23:47

Ich hatte im Februar 2009 eine schmerzhafte Difertikulitis und wurde während einer Woche mit Antibiotika im Spital versorgt. Die Beserung trat schnell ein. Nach etwa 6 Wochen traten erneut Schmerzen auf und ich bekam nochmals Antibiotika. Eine Darmspiegelung zeigte eine ausgeprägte ,dunkle Pigmentierung (nehme seit 50 Jahren jeden Abend 2 Kaffeelöffel Agiolax -- ohne passiert garnichts ) Es finden sich zahlreiche Difertikel im Sigma ohne Lumeneinengung. Bei 25 cm ab ano gerötete , ödematös geschwollene Schleimhaut.Ein Difertikel mit gelblichem Ausfluss. Frage : muss ich unbedingt eine Op. machen lassen ? Habe keine grossen Beschwerden - passe auf bei der Ernährung... habe Angst vor einem künstlichen Darmausgang.

Patientendaten

Geburtsjahr: 1934(75 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 87,0 kg
Größe: 173,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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2 Antworten:

Anonymer Benutzer

13.11.2009 01:39

Ein künstlicher Darmausgang ist doch gar nicht oder nur selten nötig.
Lies mal diesen Bericht.

Die Behandlung ist zweigleisig: 1. Ernährung - 2. Medikamente: Ernährung: In der Akutphase (ca. 3 Wochen) sollte der Dickdarm ernährungsmäßig „ruhiggestellt" werden, damit die akute Entzündung abheilen kann: Ideal ist Astronautenkost, die vollständig im Dünndarm aufgenommen wird. Am einfachsten ist es, wenn man reichlich trinkt und nur leicht verdauliche Kost zu sich nimmt: Milch, Joghurt etc, Kartoffelpüree und passierte Kost, die keine Ballaststoffe und nichts stopfendes enthält ( keine Schokolade! ). Nicht schwer heben! Medikamente: Bei einer akuten Divertikulitis hat sich eine Kombination aus 2 Antibiotika als ideal herausgestellt: Je ein Antibiotikum gegen die „Aerobier" und die „Anaerobier" ( z.B. Clont + Ciprobay, je 2x1, ca. 3 Wochen). Ca. 75 % aller Fälle einer akuten Divertikulitis verlaufen unkompliziert, wenn die o.g. Behandlung durchgeführt wird. Bei 25 % der Fälle kommt es zu Komplikationen: Abszessen und Durchbrüchen ( „Perforationen“ ). Eine Akutoperation ist nur bei Durchbrüchen - in Analogie zum geplatzten Blinddarm - erforderlich. Abszesse können heutzutage in der Regel ohne Operation behandelt werden, in dem man sie abpunktiert bei gleichzeitiger Antibiotikagabe. Wie ist nun das weitere Vorgehen nach Ausheilung der Akutphase? Tritt die akute Divertikulitis zum zweiten mal auf, so wird sie zunächst behandelt wie beim 1. Schub. Danach raten wir - in einem Sicherheitsabstand von ca. 4 Wochen zu einer „elektiven“ ( = ausgewählten ) Operation. Diese Empfehlung gilt insbesondere für junge Menschen, Männer und Übergewichtige, da bei diesen Patienten die Widerkehrrate der Entzündung besonders hoch ist.

Operation:
Bei der Operation wird der entscheidende divertikeltragende Teil des Dickdarms entfernt. Dies ist in der Regel der S-Darm oder der komplette „Linksdarm“, das heißt der im linken Teil des Bauchraumes befindliche Teil des Dickdarms. Dabei bleibt der Mastdarm unberührt, ein künstlicher Darmausgang ist nicht erforderlich und die beiden Darmenden werden wieder End- zu End zusammengenäht. Der Chirurg entscheidet dabei über die Methode: Bei Vorliegen von Abszessen wird in der Regel die klassische offene Operation bevorzugt; bei Patienten ohne Abszess bekommt die laparaskopische Methode den Vorzug, d.h. der Darm wird über teleskopartige Instrumente über den Nabel operiert. Nach erfolgreicher Operation kann man von einer Heilung der Divertikel-krankheit sprechen, da danach die Widerkehrrate der Erkrankung sehr selten ist.

Vorbeugung:
Die ideale „Darmpflege" besteht aus der Dreierkombination: BALLASTSTOFFE - FLÜSSIGKEIT - BEWEGUNG Der beste Ballaststoff ist indischer Flohsamen (z.B. Präparate „Flosa" oder Metamucil in der Apotheke), bzw. fein geschrotete Weizenkleie. Eine Erhebung bei 47000 amerikanischen Männern ergab ein extrem niedriges Risiko für das Auftreten einer Divertikelkrankheit für diejenigen, die den höchsten Verzehr an Ballaststoffen aufwiesen. Günstige Nahrungsmittel: Vollkornbrot, Mohrrüben, Äpfel, Orangen, Salate, Blu- menkohl und andere nicht blähende Gemüsesorten. Ungünstige Nahrungsmittel: Zucker und Schokolade; Weissmehlprodukte.

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Anonymer Benutzer

13.11.2009 01:36

Insbesondere bei Komplikationen ist eine chirurgische Behandlung erforderlich. In der Regel wird der betroffene Darmabschnitt entfernt. Es kann auch ein Vorgehen in mehreren Schritten erforderlich sein. Dann wird zunächst vorübergehend ein künstlicher Darmausgang (Anus praeter) gelegt. Dadurch kann sich der dahinterliegende Darmabschnitt beruhigen. Danach erfolgt dann in einer weiteren Operation die Entfernung des betroffenen Darmabschnittes und die Wiederverbindung der Darmenden, so dass dann wieder eine durchgehende Darmpassage möglich ist.Der künstliche Darmausgang wäre nur eine vorübergehende Sache.
Wenn du keine Beschwerden hast und du auch auf entsprechende ernährung achtest ,wird eine OP ja erstmal unnötig.

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