Erschreckende Nebenwirkung

Hi,
inzwischen habe ich mich - mit Eurer Hilfe - eingearbeitet. Ich habe auch Bedenken wegen der Nebenwirkungen und plädiere für erzieherische Maßnahmen.
Dir würde ich empfehlen ein Zweitgutachten in einer anderen Region machen zu lassen.
MfG
harry&son

Hallo,

ich bin auch kein Arzt, aber selbst ADS-Betroffener Erwachsener (ADS ohne Hyperaktivität, also die sog. "unaufmerksame, verträumte" Variante). Ich nehme zur Zeit auch Ritalin als therapieunterstützende Maßnahme.

So wie bei Deinem Sohn die Verordnung zustande gekommen zu sein scheint, wüde ich an Deiner Stelle das Medikament auch so ohne weiteres nicht geben. Weniger wegen dieser Nebenwirkung, das ist so wie der anonyme Nutzer das schreibt.

Ich finde es nur schlimm, wenn ein Arzt 'wegen Konzentrationsstörungen' direkt Ritalin verschreibt. Ritalin ist ein Amphetamin bzw. ein Amphetamin-ähnliches Präparat. Es macht nur Sinn bei deutlich ausgeprägtem ADS (und das kann durchaus auch ohne 'Zappelphillip'-Verhalten der Fall sein, nämlich wie bei mir bei der verträumten Form).

Ob ADS bei Deinem Sohn vorliegt, kann auf keinen Fall ausschließlich an einer Konzentrationsstörung festgemacht werden. Sowas alleine kann tausende Ursachen haben (z.B. ganz banal bei einer nicht erkannten Sehschwäche). Die Diagnose von ADS ist ein äußerst diffiziler Prozess und kann nur über gründliche Beobachtung vieler Verhaltensaspekte und Ausschließen anderer Probleme erfolgen. Das Störungsbild ist sehr diffus und daher enorm schwer von anderen Dingen abzugrenzen.

Wie gesagt, Ritalin ist eine leistungssteigernde Droge. Bei Menschen, die kein ADS haben, wirkt es TEILWEISE(!) anders. Die Konzentration verbessert es auch bei Menschen ohne ADS. Allerdings (soweit ich weiß, wie gesagt, bin kein Arzt!) wirkt es auf nicht-ADS-betroffene eher aufputschend, innerlich unruhig machend, antreibend. ADS-Betroffene sind unter Ritalin meist innerlich ruhiger und ausgeglichener, ohne dabei aber gedämpft zu werden. Diese These ist aber umstritten, das trifft nämlich nicht immer zu, daher kann man das auch nicht einfach als Diagnosehilfe nutzen.

Mein Tipp: such Dir einem Arzt (Neurologe), der sich wirklich gut mit ADS auskennt und eine genaue, gewissenhafte Diagnose vornimmt. Und erst dann kann man sich Gedanken über Ritalin machen. Das sollte dann aber immer begleitend zu einer Psychotherapie erfolgen, nie als alleinige Dauerlösung.

Wenn es wirklich nur um eine reine Konzentrationsstörung geht ohne ADS, solltet ihr nach den Gründen dafür suchen, Ritalin beseitigt nur das Symptom.

Wenn ADS, dann immer ADS. Damit muss der Betroffene leben lernen. Das Medikament kann einem genau dabei helfen, insbesondere einem Kind. Ritalin wirkt genau in der Zeit, in der man es nimmt, es 'heilt' keine Konzentrationsstörung. Und niemand sollte sein Leben lang leistungssteigernde Drogen nehmen müssen, es kann immer nur eine Hilfestellung sein, insbesondere bei einem Kind.

Das Thema 'Ritalin' ist nicht einfach und wird sehr kontrovers diskutiert, genau wie ADS selbst. Deswegen ist eine gesunde Vorsicht dabei sehr gut. Richtig eingesetzt kann es allerdings dann ein Segen für den Betroffenen sein.

Alles Gute und viel Kraft,

Gruß,
Jörg

bin auch kein arzt, aber ich weiß, daß dieser eine todesfall unter 10001-100000 patienten in den beipackzettel aufgenommen werden muß. das ist vorschrift. ob daran wirklich das medikament schuld war ist unerheblich.

wenn er kein ads/adhs hat, würde ich es ihm aus diesem grund nicht geben, denn es wirkt dann völlig anders. verstehe nicht, was sich der arzt dabei denkt, würde nochmal fragen.
nur wegen einem symptom gleich ritalin einzusetzen scheint mir mit kanonen auf spatzen geschossen. eine gründliche diagnostik sollte da schon vorausgehen.

hallo, ich bin kein arzt!
mein sohn hat auch adhs und sehr starke konzentrationsprobleme. er bekommt seit seinem fast 5ten lebensjahr metyhlphenidat. das ist in allen medis bei aufmersamkeitsproblemen drin. es gibt noch atomexin, das aber ehr für psychische unaufmersamkeit genommen wird oder auch mit metyhlphenidat gemeinsam. mein sohn ist in der dosis sehr hoch eingestellt. ich kenne zwangsläufig einige, deren kinder mit medikinet behandelt werden und alle sind erleichtert wenn sie sehen, dass es endlich bergauf geht mit dem kind. nebenwirkungen gibt es bei allen medis. und fast alle verschreibungspflichtige sind lebensgefährlich für einen geringen teil der menschheit. vorallem da es sich ja eigentlich um eine droge handelt, ist immer ein bitterer beigeschmack dabei. ich kann dich sehr gut verstehen. lg gabi