hoffnung

martay

Frage gestellt am
19.12.2011 um 00:18

hallo
wer hatte schon mal an einer depression gelitten und ist wieder gesund geworden ?? und vorallem wie ??

Patientendaten

Eingetragen durch: Patient
Bewerten:0xNegative Bewertungen1x Positive Bewertungen
Missbrauch melden

Antworten

Sie müssen angemeldet sein um selbst eine Antwort zu verfassen.
Loggen Sie sich ein, oder registrieren Sie sich hier schnell und kostenlos.

Mitglied werden…

  • Gleichgesinnte kennen lernen
  • Antworten erhalten
  • Unterstützung finden
  • Anderen helfen
  • Wissen weiter geben
  • Umarmt werden und Mut machen
Anmelden

4 Antworten:

america
Benutzerbild von america
19.12.2011 08:46

ich hatte glück die richtigen ärzte nach langer zeit gefunden zu haben, die die richtigen medis und therapien ansetzten.
aber auch das unsagbare glück einen menschen zu finden der mich auffängt. mein jetziger mann ist seelsorger ( ehrenamtlich) und weiss wie man depressiven menschen gegenüber tritt.das hat mir unendlich viel geholfen. während eines klinikaufenthalts lernte ich meine jetzige freundin kennen , die eine ähnliche krankengeschichte hatte wie ich. das hilft enorm , weil man verständniss für den anderen aufbringen kann.
ich habe mich immer auf die therapien einlassen können und habe versucht immer mitzuarbeiten, so gut es eben ging.
und mein glaube , das gott mich trägt haben mich immer gehalten.
auch wenn noch viele trübe gedanken mich malüberfallen, so habe ich halt an jeder seite. und das weinen an der richtigen schulter erleichtert.
meine tochter , die ich noch immer so sehr vermisse hat ein platz in mir gefunden den ich liebevoll pflege.
nach 5 jahren der hölle bin ich bis auf ein medi zum schlafen und meinen schmerzmittel frei von psychopillen .es beginnt ein neues leben, das nicht leicht ist , aber endlich habe ich kraft dafür gefunden und nehme jede helfende hand an , die mich darin unterstütz und führt........einfach nie aufgeben....und weiter gehen....

Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
Dschungi
Benutzerbild von Dschungi
19.12.2011 06:33

@M.-Fr.: Es war gut, dass Du soviel schriebst. Du hast mir mit Deinen Worten viel abgenommen, was ich vielleicht anders formuliert, aber ähnlich gemeint hätte. Wir alle tragen unsere Lasten mit uns. Manche Lasten verkehren sich in uns und somit in ihrer Auswirkung auf uns ins Positive. Geben Kraft und Sinn! VLG von Dschungi. :-)

Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
Benutzer gelöscht?

19.12.2011 01:16

Am 29. Dezember 2009 starb meine über alles geliebte Hündin,
die mir sehr viel bedeutete. Wir mussten sie euthanasieren,
was sich sehr in die Länge zog , sie sträubte sich, wollte nicht
gehen, schlug um sich, heulte wie ein Wolf, ihr Leiden, ihr Heulen,
ihr Klagen, all das sehe ich täglich vor Augen, denn es verging
seither kein einziger Tag in meinem Leben, an dem ich nicht an
dieses Geschehnis gedacht hätte. Augenblicklich nach ihrem
Tod fiel ich in ein tiefes Loch, es war so schwarz und so leer,
es war starr, es war weder Leben noch Tod, es war eine lähmende,
gähnende Stille, ein Schweigen, es war so, als ob ich noch niemals
vorher in meinen Leben gelebt hätte, als gäbe es mich gar nicht,
als hätte es niemals Freude, Lachen, Glück , Freundschaft oder
Liebe gegeben, mein Körper bewegte sich wie ein Schatten, ich
war eine lebende Tote, ein Spinnennetz, in dem sich nicht mal
eine tote Fliege verfing, ich lag in einem dunklen Brunnen, aber wenn
ich nach oben schaute, da war kein Licht, keine Hoffnung. Das
einzige, was ich anfangs fühlte, das war ein unbändiger Schmerz,
ich wollte ständig aus meinem Körper treten, den ich hasste, weil
ich es zugelassen hatte, dass meine Hündin so starb, dass ich meine
beste Freundin verraten hatte, ich wollte mich umbringen , war aber
so schwach, dass ich nicht mal fähig gewesen wäre, ein Seil an
einen Baum zu knüpfen. Ich wünschte mir jede Minute lang, tot zu
sein, nichts mehr zu fühlen, einfach in einem dunklen, schwarzen
Loch zu verschwinden, einfach AUFHÖREN zu existieren. Dieser
Wunsch brannte in meinen Gedanken und wollte zur Vollendung
reifen. Der Gedanke an meinen Tod hielt mich aufrecht, er war
mir so etwas wie ein kleiner Trost, es war schön und heilsam, an den
Tod und das Verlöschen zu denken. Tot zu sein, dass erschien mir
als das lohnendste Ziel, das ich zur dieser Zeit in meinem Herzen hegte.
Ich verspürte keinen Hunger mehr, keinen Durst, mein Geruchssinn
verließ mich, ich hörte Töne nur noch leise aus der Ferne, ich hatte
nur noch Schleier vor den Augen, ich war ein Zombie, eine lebende
Tote, niemand und nichts konnte mich erheitern oder erfreuen.
Ich hatte mit dem Leben abgeschlossen, saß im Bett, konnte nicht
schlafen, und dachte nur darüber nach, meiner Hündin zu folgen.
"Wo mochte sie nur sein", fragte ich mich fortwährend, aber es kam
keine Antwort. Alles war still im Haus, nichts rührte sich, alle schwiegen,
auch von Gram und Kummer übermannt. Niemand und nichts war mir
eine Hilfe, auch deshalb, weil ich keine Hilfe annehmen wollte.
Ich wollte einfach nur tot sein, nicht mehr atmen müssen. Nachdem
sich mein schlimmer Zustand nicht ändern wollte, erhielt ich zum
Schlafen 0,5 mg Alprazolam, das half mir, mich zu vergessen. Mit
dieser Dosis schlief ich wie ein Stein, traumlos. Ich halte mir noch
andere Tiere, und ich fing an, mich um sie wieder etwas anzunehmen,
aber alles nur ganz, ganz allmählich, unglaublich verlangsamt. Ich
bewegte mich im Zeitlupentempo. Man flößte mir mit einem Löffel
etwas Suppe ein täglich, sodass ich nicht an Auszehrung starb.
Der Januar war ganz besonders schlimm, im Februar kam etwas Sonne
heraus, und in der Natur fing ich langsam wieder an, mich an kleinen
Dingen etwas zu erfreuen, an den Vögeln, die zur Fütterung kamen,
an den eisbedeckten Zweigen, die in der Sonne silbern schimmerten,
der Atem meiner Pferde gefror in der eisigen Luft, und ihr monotones
Kauen der Heuhalme beruhigte mich. Ich setzte mich einfach zu ihnen
in den Stall und hörte ihnen beim Fressen zu. Sprechen wollte ich nicht, ich sprach lange
Zeit nicht, denn das Sprechen wäre mir viel zu schwer gefallen.
Nach acht Wochen fühlte ich mich langsam etwas kräftiger, wollte aber immer noch niemanden sehen, schrieb aber meinem Herzensfreund einen Brief, in dem ich den Tod meiner geliebten Hündin ausführlich schilderte. Dieses Niederschreiben der Geschehnisse half mir sehr.
Ich schickte den Brief ab und träumte in dieser Nacht von meiner Hündin. Sie begegnete mir auf einer Insel, auf der ein wundervolles Gebäude aus Marmor errichtet war, mit vielen glänzenden Treppen, Erkern, Türmchen, mit einer wunderbaren Sonnenterrasse. Alles war so weiß, so grell, so hell, dass ich meine Augen bedecken musste. Meine Hündin lief mir entgegen und sprang in meinen Arm, wir herzten und begrüßten uns. Ich fragte sie ohne Worte, in Gedanken, wie es ihr denn ginge, und sie antwortete auch in Gedanken, die ich erriet, dass es ihr sehr gut ginge, einfach wundervoll, und dass sie sich wünschte, dass ich wieder ins Leben zurückkehren, wieder Glück, Freude empfinden möge, wieder lachen könnte und fröhlich sein, ich möge doch bitte mein Leiden beenden, damit sie nun hier wirklich glücklich sein könnte. Und eines Tages
seien wir wieder vereint. Ich roch ihr Fell, spürte, wie ihre Haare in meinem Gesicht kitzelten, ich spürte ihr Gewicht in meinen Armen (sie wog 43 kg), ich spürte ihre Wärme, den Schlag ihres Herzens. Ich wachte auf und beschloss, mich wieder meiner Familie, meinen Freunden, meinen Tieren und meinen Interessen zuzuwenden. Ich habe meine Hündin nicht vergessen,
seither dachte ich jeden Tag an sie, und das werde ich auch tun bis zu meinem letzten Atemzug, das weiß ich. Man begräbt die, die man liebt im Herzen, und nicht in der kalten, unwirtlichen Erde. Nur der ist nicht tot, den man nicht vergessen hat. Ich setzte über Nacht das Benzodiazepin ab, verspürte keine Entzugserscheinungen. Ich fing wieder langsam an zu essen, konnte wieder lachen, mich freuen. Die Depression war überwunden, allerdings muss
ich anfügen, dass ich seit diesem Tag nicht mehr die bin, die ich vorher war. Seither habe ich eine Haut aus dünner Seide, bin viel empfindsamer geworden, sehr viel dünnhäutiger, als ich vorher sowieso schon war. Meine Schuldgefühle haben abgenommen, aber ich fühle immer noch Reue über ihren gewaltsamen Tod, habe ihn aber akzeptiert.
Meine Depression ist überwunden, aber ich weiß seit dieser Zeit, dass der Tod ein lohnendes Ziel sein kann, wenn man seelisch so darniederliegt, wie ich das damals tat. Und ich bringe für alle Menschen großes Verständnis auf, die aufgrund so eines seelischen Verlustes depressiv sind und den Suizid erwägen.
Die HOFFNUNG hat mich wieder, und die wünsche ich allen hier, dass jeder einen Strohhalm finden möge, an den er sich klammern kann, um alles Böse, Grausame und Verletzende, Gemeine auszuhalten, das es in unserer kalten, lieblosen Welt gibt!
Ich bitte um Verzeihung, dass ich so viel schrieb!

Bewerten:0xNegative Bewertungen4x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
Benutzer gelöscht?

19.12.2011 00:32

Frage mit Antworten:
http://www.sanego.de/Frage_1627_Hoffnung

Bewerten:0xNegative Bewertungen2x Positive Bewertungen
Missbrauch melden

Andere Fragen mit ähnlichem Titel

  • Hoffnung
    Du klammerst Dich an jeden Grashalm, versuchst Dich daran festzuhalten, um nicht den Verstand zu...
  • Hoffnung
    Wenn es dir mal schlecht ergeht,bleib nicht steh'n auf deinem Weg.Berge der Freude hast du...
  • Hoffnung?
    Ich leide seid 5 Jahren an einer schweren chronischen Depression,Klinik und Kuraufenthalt hat nur...
mehr ansehen
[]