Benzodiazepinabhängigkeit trotz unregelmäßiger Einnahme?

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
17.03.2011 um 13:36

Kann man von Benzodiazepinen physisch Abhängig werden obwohl man Sie unregelmäßig einnimmt? Wie z.b. 2-3 tage nehmen dann ein tag pause, dann wieder 2 tage nehmen und 2 tage pause usw.
Bei den Benzodiazepinen die ich meine handelt es sich um Flunitrazepam und Lorazepam.

Patientendaten

Geburtsjahr: 1991(20 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 70,0 kg
Größe: 185,0 cm
Eingetragen durch: Patient
Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen
Missbrauch melden

Antworten

Sie müssen angemeldet sein um selbst eine Antwort zu verfassen.
Loggen Sie sich ein, oder registrieren Sie sich hier schnell und kostenlos.

Mitglied werden…

  • Gleichgesinnte kennen lernen
  • Antworten erhalten
  • Unterstützung finden
  • Anderen helfen
  • Wissen weiter geben
  • Umarmt werden und Mut machen
Anmelden

5 Antworten:

Scowi

17.03.2011 22:34

Ich hatte ne zeit lang tavor von meinem Arzt gekriegt um meine Panikattacken zu bendigen. Danach habe ich citalopram gekriegt wovon ich aber gewaltige Schlafstörungen hatte und habe dann von meinem Hausarzt nach mehreren Versuchen mit Zopiclon usw. Flunitrazepam gekriegt. Flunitrazepam habe ich so unregelmäßig wie oben angegeben ca. 5 Wochen lang genommen. Habe aber nie mehr als 1mg davon genommen.

Was sagt ihr dazu habe ich jetzt mit starken "Absetzsymptomen" zu rechnen?

Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
Benutzer gelöscht?

17.03.2011 16:28

Dass risikoreiche Medikamente in der Psychiatrie "eigentlich" keine Anwendung finden, halte ich mit Verlaub gesprochen, für ein Gerücht - nur mal der Vollständigkeit und Gerechtigkeit halber.

Und ansonsten ist es tatsächlich eher unwahrscheinlich, dass ein Arzt Lorazepam und Flunitrazepam regelmäßig in Kombination rezeptiert. Und bevor´s zu Flunitrazepam kommt, muss schon eine außergewöhnlich hartnäckige Symptomatik ausgeprägt sein.

Falls Du Dich für die Frage des Abhängigkeitsrisikos interessierst, ist Dir anzuraten, Dich mal ein wenig umzuschauen, wie der Suchtmechanismus vermittelt wird. Indem dem Körper immerzu Benzodiazepine zugeführt werden, die die GABA-Ausschüttung anregen, stellt der Körper irgendwann seine eigene Produktion/Regulation ein, die dann zur Sucht führen, um die gewöhnlichen Körperprozesse aufrechterhalten zu können (die der Körper sonst autonom reguliert). (So ähnlich funktioniert es auch bei Heroin)

Weil Flunitrazepam eine lange Wirkdauer hat, reichen 2 - 3 Tage Karrenz ("Pause") nicht aus, um das vorgenannte zu verhindern. Erforderlich sind dann eher 10 bis 14 Tage, bei Lorazepam auch eine Woche, um diese körperliche Reaktion zu vermeiden.

Bei Flunitrazepam kommt erschwerend hinzu, dass dies das potenteste Benzodiazepin ist, was also vielfach empfindlicher auf die oben beschriebenen Vorgänge wirkt. Je nachdem, wie lange Du es schon nimmst, kann wirklich eine ärztliche Begleitung dringendst erforderlich sein.

Bewerten:0xNegative Bewertungen5x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
orhanbaki2010
Benutzerbild von orhanbaki2010
17.03.2011 15:27

Hallo, lieber Sie,

Flunitrazepam kann relativ schnell zu einer lebensgefaehrlichen Sucht führen. Lorazepam im Vergleich zu Flunitrazepam ist ein viel verlaesslicheres Mittel mit einer grösseren therapeutischen Breite, und daher findet in der Psychiatrie bei akuten Angszustaenden oft eine klinische Anwendung. Die regelmaessige Lorazepam- Einnahme kann auch zu einer Sucht führen. Nur, bei Lorazepam ist die therapeutische Breite und Verlaesslichkeit viel grösser im Vergleich zu Flunitrazepam.

Eigentlich hat Flunitrazepam in der Psychiatrie gar keine Anwendung, da es ein ausgesprochen risikoreiches Preparat ist und unter Umstaenden relativ schnell zu Atemdepression, einem plötzlichen Herzstillstand, einer schnellen Suchtentwicklung und einer lebensbedrohlichen Entzugssymptomatik etc. führen kann.

Daher müssen Sie sich von Flunitrazepam unbedingt fernhalten, was in der Psychiatrie sowieso gar keine Anwendung findet.

Für die Behandlung der Angstzustaende und Ein- und Durchschlafstörungen sollte zuerst eine exakte, ursaechliche Diagnose gestellt werden, dann sollte mit einer Psychotherapie begonnen werden, die von einer medikamentösen Behandlung ergaenzt wird.

Falls Sie eigenstaendig zur Flunitrazepam- Einnahme neigen würden, sollten Sie sich möglichst schnell und am liebsten in der Ambulanz einer Suchtklinik untersuchen, aufklaeren und gegebenenfalls behandeln lassen.

Ich wünsche Ihnen gute Besserung, viel Glück, Erfolg und Gottessegen,

herzliche Grüsse,

Orhan Baki

Bewerten:0xNegative Bewertungen4x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
Tavor
Benutzerbild von Tavor
17.03.2011 13:51

Hallo,
ich stimme knuti zu, Du kannst abhängig werden oder schon sein! Psychische Abhängigkeit ist weit schlimmer als die körperliche Abhängigkeit - ich glaube das sagen zu können, weil ich beides durch habe und von Tavor einen stationären Entzug gemacht habe. Ich rate Dir dringend mit Deinem Arzt darüber offen und ehrlich ein ausführliches Gespräch zu führen! Er/sie wird dann schon wissen, was als nächstes zu tun ist!
Alles Gute, Tavor

Bewerten:0xNegative Bewertungen3x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
knuti50
Benutzerbild von knuti50
17.03.2011 13:46

Hallo, ja,man kann trotzdem abhängig werden. Aber ich verstehe das nicht ganz: Ist das so mit dem Arzt abgesprochen? Du soltest Dich strikt an die Anweisungen des Arztes halten! Sonst bekommst Du das nie hin und bist Dein Leben lang auf diese Mittel angewiesen. knuti50

Bewerten:0xNegative Bewertungen2x Positive Bewertungen
Missbrauch melden

Weitere Fragen zu

Medikamenten:  Citalopram

Verwandte Fragen

[]