Jejunale Verabreichung von Pantozol bei einem Wachkomapatienten

Zathkiel

Frage gestellt am
06.03.2010 um 08:23

Medikament: Pantozol Krankheiten: Wachkoma, m Spastiken

Sehr geehrte Damen und Herren,

meine Frage ist, welche Wirkung genau Pantozol auf die Magensäure hat. Eine Ärzin sagte, P. blocke die Magensäure. Was bedeutet das genau? Oder ist die Wirkung noch anders. Und vor allem: wie ist das, wenn P. jejunal verabreicht wird?

Die Situation:

junger Wachkomapatient wird jejunal ernährt und mit Medikamenten versorgt. Nun haben wir angefangen, kleine Nahrungsgaben in den Magen zu verabreichen und zu schauen, was passiert, ob diese auch weiter transportiert wird. Nach ca. einer Stunde aspirieren wir vom Magen, um festzustellen, ob noch etwas da ist. Oft sind wir hier dahingehend erfolgreich, als dass wir abziehen können. Aber dieser Inhalt hat einen ganz normalen pH von 1 wie er zum Verdauen sein sollte. Dazu kommt, dass dieser Mageninhalt gar nicht sauer riecht. Das irritiert uns: saurer Mageninhalt, der nicht sauer riecht und die Flüssigkeit ist oft hell-trüb, manchmal mit einem grünstich (Galle?!)

Patientendaten

Geburtsjahr: 1998(12 Jahre)
Geschlecht: männlich

Eingetragen durch: Pflegepersonal

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1 Antworten:

Pfleger Mayoo

06.03.2010 11:18

pantozol ist ein protonenpumpeninhibitor. wie der name schon sagt, wird die protonenpumpe gehemmt, d.h. es wird einerseits weniger magensäure aus den belegzellen der magenschleimhaut ausgeschüttet, zum anderen wird der magensaft in seiner aggressivität gemindert.
Natürlich ist die jenunonale gabe von pantozol möglich bzw. sogar erwünscht, weil es sich meist um magensaftresistente filmtabletten handelt. wenn diese, wie ich in deinem fall annehme, gemörsert werden und über eine PEJ-Sonde (und nicht über PEG) verabreicht werden, ist das genau richtig, denn im dünndarm soll der wirkstoff aufgenommen werden und nicht im magen. fimtabletten zermörsert über PEG zu geben, geht am sinn und zweck der magensaftresistenten filmtablette vorbei.