MORPHIN-ENTZUG bei Schmerztherapie

rawi
Benutzerbild von rawi
Frage gestellt am
05.02.2016 um 14:45

Hallo,ich bin seit mehr als 15 Jahren Schmerzpatient und habe eine implantierte Medikamentenpumpe, wodurch mir Morphin zugeführt wird. Zuletzt bekam ich 15 mg/Tag, wodurch ich zusätzlich unangenehme Begleiterscheinungen hatte. Gedächtnislücken, Artikulationsschwierigkeiten, Sekundenschlaf etc. waren an der Tagesordnung. Meine Schmerzärztin, welche bislang auf die programmierte Tagesdosis keinen Einfluss hatte, empfahl mir dringend, eine Schmerzklinik aufzusuchen. In dieser Schmerzklinik reduzierte man innerhalb von 14 Tagen in mehreren Schritten meine tägliche Dosis bis auf 10 mg/Tag. Was zu befürchten war, ist eingetreten. Ich habe enorme Entzugserscheinungen jeglicher Art. Man kann es nicht beschreiben und nur wer so etwas schon einmal am eigenen Körper erlebt hat kann sich vorstellen, welche Probleme ich habe. Die Schmerzklinik hat mir empfohlen, ein bestimmtes blutdrucksenkendes Mittel gegen den Entzug einzunehmen. Das hilft aber nicht, macht nur müde. Deshalb meine Frage: Kann mir jemand einen Rat geben, wie ich meine Probleme leichter überwinden kann? Über ernstgemeinte, qualifizierte Antworten würde ich mich sehr freuen.

Patientendaten

Geburtsjahr: 1945(71 Jahre)
Geschlecht: männlich
Eingetragen durch: Patient
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5 Antworten:

Der.Gilb

04.04.2016 18:37

Das ist wieder so ne Sache wo ich einfach den Sinn nicht so recht sehe...
zuerst ist es merkwürdig, daß nach SO vielen Jahren auf einmal solche Probleme aufkommen. Wenn es mit Opiaten Probleme gibt, dann anfangs. Ist einmal die exakte Menge ausbaldowert, läufts eigentlich rund.
Oder kam es nach einer Erhöhung dazu? Das liest sich leider nicht so raus. Oder kam irgendwas an neuen Medis dazu. Auch eine andere Ursache sollte unbedingt ausgeschlossen sein, Mediziner neigen dazu, den Grund gerne bei solchen Sachen zu suchen (frag mich nicht warum, aber um es übertrieben zu beschreiben, wenn du über Schweißfüße klagst fragen die ob du rauchst und wenn ja, ist es schn der Grund... oder eben Morphium, Alkohol usw.)
Ich finde 15mg/tag auch ziemlich wenig (ok, wie das direkt intern gepumpt wirkt, weiß ich nicht, aber die max. Dosis liegt beim 20-60fachen). Weil es ohnehin ziemlich wenig scheint, kann es gut sein, daß selbst die moderate Reduktion um 5mg die nötige Menge unterschritten haben.
Da ist natürlich so eine Pumpe weniger gut um da eine gute Abstimmung hinzubekommen. Überhaupt finde ich persönlich so eine Pumpe übertrieben, wenn nicht grad handfeste Gründe (zerstörter Magen o.ä.) vorliegen.
Soweit der akute Teil, auf zum grundsätzlichen: Morphium in seinen Erscheinungen ist seit Jahrtausenden bekannt und bewährt. Trotz aller Fortschritte unverzichtbar da es auch nach zig Jahren keine Organschäden verursacht und durch das kopieren endogener Stoffe das wirksamste Schmerzmittel ist und sein wird (Opioide an sich). Das die nun den gordischen Knoten gelöst haben und was besseres im Ärmel haben, halte ich für übertrieben optimistisch. Im besten Fall könnte Strom im Anfangsstadium einer Schmerztherapie eingesetzt werden, bevor Opiate an den Start gebracht werden. Jemand der seit 15 Jahren "drauf" ist dann damit gleichwertig behandeln zu wollen, kommt mir völlig hirnrissig vor, wenn ich ehrlich bin. Wie hoch soll die Chance denn stehen, daß es klappt? Wenn es dann doch nicht das gelbe vom Ei ist, hast Du den Entzug hinter dir und es hat nichts gebracht (ok, wieder resensibilisierte Rezeptoren für eine gewisse Zeit... aber ob's das ist?). Und dann noch mit Betablockern gegen den "Turkey" angehen - das Zeug hat ja nun auch so seine Nebenwirkungen (und egal welches, mit Sicherheit üblere als Morphium).
Sorry wenns etwas umfangreicher wurde, aber ich habe mich in die Situation zu versetzen versucht und bin darüber wirklich in Rage geraten. Weil ich natürlich nur wenig Input hab, ist es ledig eine reinpersönliche Ansicht. Nur würde ich - wenn denn sichergestellt ist, daß die Probleme WIRKLICH morphiumbedingt sind - eher auf ein anderes Opiat wechseln (ohne Entzug) anstatt vermeintlichen Wundermethoden vertrauen zu wollen. Dazu aber auch das Eingeständnis, daß ich auch die anderen Vorzüge von Morphium schätze und nicht ausschließlich die analgetische Komponente (aber mal ehrlich: wer tut das nicht ;-).
Wünsche dir auf alle Fälle alles Gute und egal wie es weitergeht, daß SEHR SCHNELL der Entzug abgestellt wird und zwar nicht schlecht mit irgendwelchen abmildernden Pillen sondern recht mit vernünftiger Dosis. Also, toi toi toi!
Und wie iww bin ich am fortlauf der Entwicklung natürlich auch sehr interessiert.

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ich wills wis…
Benutzerbild von ich wills wissen
07.02.2016 00:47

Danke für diese Auskunft, und bitte halte mich auf dem Laufenden, wenn das bei Dir klappt, wäre es ja u. U. auch bei mir möglich!
Bitte verwende die Nachrichtenform.
Danke.

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rawi
Benutzerbild von rawi
06.02.2016 13:19

Vom Frage-Steller selbst

Danke "ich wills wissen" Man will meine Morphin-Dosis reduzieren da beabsichtigt ist, auf elektronischer Basis o.ä. (genaue Infos bekomme ich noch) meine Schmerzen in den Griff zu bekommen. Dadurch soll ich dann gänzlich von Morphin abkommen. Ob das überhaupt möglich sein wird, muss ich abwarten.

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seelenengel
Benutzerbild von seelenengel
06.02.2016 03:59

Ich glaube Deine Schmerztherapeutische Ärztin hat das Morphin auf Grund Deiner Beschwerden so drastisch reduziert.
Geh noch einmal zur Schmerzklinik und schildere denen Dein jetziges Problem.
Sollten die Dir nicht helfen können,geh zu einer ambulanten Schmerzklinik oder suche einen niedergelassenen Anästhesisten auf.
Ich wünsche Dir viel Erfolg.

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ich wills wis…
Benutzerbild von ich wills wissen
05.02.2016 21:19

Irgendwie verstehe ich Deine Frage nicht!
Ich wurde vor ca. 4 Jahren von Morphin 40 mg tgl. umgestellt auf Jurnista 8 mg, ohne jegliche Beschwerden dabei.
Ich habe unter anderem eine 50%ige Verengung des Spinalkanls an der HWS und bekämpfe mit dem jetztigem Schmerzmittel meine Schmerzen so weit, das es mir reicht.
Warum wurde Dein Morphin abgesetzt, hast Du keine Schmerzen mehr?

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