Schmerzen in den Hoden nach Vasektomie

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Frage gestellt am
03.02.2013 um 16:16

Guten Tag,
ich habe vor 3 Wochen (am 11.01.2013) eine Vasektomie durchführen lassen. Alles ist gut verlaufen. Ausser einem blauen Fleck auf der linken Seite am Hodensack, ist nichts weiter passiert. Nichts schwoll an. Allerdings bemerkte ich beim Bücken ein leichtes Ziehen im linken Oberschenkel.
Bei einer ersten Nachkontrolle des Urologen war seine erfreuliche Nachricht: „Alles gut, es ist ja nicht einmal etwas angeschwollen!“ Nach 4 oder 5 Tagen waren die OP-Schmerzen weg. Nach 6 Tagen bekam ich dann Schmerzen in den Hoden. Ich habe „Diclofenac“ vom Arzt bekommen, die aber nicht geholfen haben. Eine Urinuntersuchung ergab, dass keine Entzündung vorlag. Plötzlich musste ich auch schneller zur Toillette, als früher, wenn ich Urin lassen muss. Früher konnte ich Urin gefühlt, ewig zurück halten. Jetzt kommt das Gefühl, ich muss urinieren und ich kann es nicht mehr lange zurück halten. Der Urologe meint, dass die Prostata gereizt ist und auf die Blase drückt. Er hat mir „Prostess uno“ verschrieben. Aber warum ist die Prostata gereizt?

Nach einer Ejakulation am Morgen des 7. Tages wurden die Schmerzen in den Hoden extrem stark und ich bekam stechende Schmerzen in beiden Fußsohlen, die beim Laufen sehr unangenehm waren. Erst am Abend ließ die Schmerzintensität nach und das stechende Gefühl in den Fußsohlen verschwand. Die Schmerzen in den Hoden sind aber bis heute (seit 14 Tagen!) geblieben. Sie sind 24 Stunden lang zu spüren. Auch „Tramadol“ hat die Schmerzen nicht lindern können. Der Urologe tastete noch einmal ab und stellte fest, dass tatsächlich die Hoden, bzw. der Rest der Samenleiter geschwollen sind. Zu den stechenden Schmerzen in den Füssen meinte er, dass die wohl vom Rücken kommen. Er vermutete, dass ich eine Schonhaltung eingenommen habe und sich im Rücken dabei etwas getan hat, was in die Füsse ausstrahlt. Er sagte, dass ich ein MRT machen und dann wieder zu ihm kommen soll.
Ganz ehrlich, da glaubte ich ihm irgendwie nicht mehr. Denn die Schmerzen in den Füssen waren Ursächlich mit den starken Schmerzen in den Hoden. Er gab mir „Reparil“ und meinte, das würde die Schwellungen zurück gehen lassen. Ich habe die „Reparil“ jetzt schon 3 Tage eingenommen und es ist nichts besser geworden.

Ich möchte die Hodenschmerzen genauer beschreiben:
Es sind Schmerzen, die sich brennend anfühlen. So, als wenn etwas unter starkem Druck steht und platzen möchte. Im linken Hoden ist der Schmerz immer stärker als im rechten Hoden. Es ist sehr unangenehm!!!
Wenn ich mich schone und nur breitbeinig liege oder stehe, ist es erträglich. Aber sowie ich mich aufrecht hin setze (Stuhl / Auto) und die Hoden gedrückt werden, wird der Schmerz stärker. Und wenn ich mich bewege, also herum laufe, dann wird der Schmerz auch stärker.
Ich wage gar nicht daran zu denken, was passiert, wenn ich Sport treibe. Ich bin ein leidenschaftlicher Läufer und Radfahrer. Ich sitze jetzt schon seit drei Wochen nur rum und versuche mich soweit es geht, zu schonen. Ich könnte ausrasten. Normalerweise gehe ich 3x die Woche laufen. Immer so 10 km, manchmal auch 21 Km. Und nun? Ich sitze zu Hause rum und hoffe, dass die Schmerzen zurück gehen. Aber es passiert nichts.

Ich habe daraufhin im Internet recherchiert. Leider gibt es viele Betroffene, die von gleichen Schmerzen berichten und es gibt Berichte über Theorien, dass diese Druckschmerzen von der ständigen Spermienproduktion kommen, die ja nie aufhört, immer neue Spermien zu produzieren. Und die wollen ja in die Samenblase und nach draussen. Und in den Berichten wird oft beschrieben, dass es vorkommen kann, dass bei einigen Männern dieser Überdruck zu massiven Schmerzen führen kann. Über lange Zeit soll dass sogar die winzigen Verästelungen des Nebenhoden schädigen und ein Langzeitschmerzgefühl erzeugen, was irreparabel im Gedächnis bleibt und auch nach einer Refertilisierung nach mehreren Jahren nicht mehr zum Rückgang der Schmerzen führen kann. Auch habe ich gelesen, dass die Libido und der Testosteronspiegel zurück gehen. Leider musste ich schon vor dem Lesen dieser Berichte feststellen, dass meine Libido zurück gegangen ist. Während ich vor der Vasektomie fast jeden Morgen mit einer „Morgenlatte“ aufgewacht bin und auch mehrmals am Tag ein„steifes Glied“ bekam, so bleibt das völlig aus. Auch hatte ich vorher oft mehrmals am Tag eine Ejakulation. Entschuldigung für diese offenen Worte, aber ich habe echt eine scheiß Angst, dass nun alles vorbei ist, denn ich habe überhaupt keinen Bock mehr auf Sex und auch keinerlei angenehme Gefühle mehr:-(
Durch Berichte von Männern, die alles rückgängig gemacht haben (Refertilisierung), konnte ich erfahren, dass dies oft die einzige Möglichkeit ist, Schmerzfrei zu werden. Wenn auch mit der Einschränkung: Je länger die Vasektomie zurück liegt, umso weniger die Erfolgsaussichten.

Deshalb meine Fragen:

1.Handelt es sich wirklich um Druckschmerzen, die durch die weiter produzierten Spermien und dem damit verbundenen Spermienstau / Druck verursacht werden?
2.Könnte hier eine schnelle Refertilisierung Abhilfe schaffen?
3.Steigen dann auch meine Libido und mein Testosteronwert wieder?
4.Hat der Operateur eventuell bei dem Eingriff etwas falsch gemacht?
5.Hat er eventuel einen Nerv geschädigt, durchtrennt?

Hier noch einige Ergänzungen:

Ich habe niemals prüfen lassen, wieviele Spermien mein Körper produziert. Ich habe nie einen Testosteronspiegel machen lassen, weder vor, noch nach der Vasektomie. Aber ich habe diese beschriebenen Wahrnehmungen und mein Bauchgefühl!!!

Bitte helfen Sie mir!!! Ich brauche dringend einen Expertenrat.

Vielen Dank im Voraus

Jumperx01

Patientendaten

Geburtsjahr: 1968(45 Jahre)
Geschlecht: männlich
Gewicht: 70,0 kg
Größe: 186,0 cm
Eingetragen durch: Patient
Bewerten:0xNegative Bewertungen3x Positive Bewertungen
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