Unterschied DHC (Dihydrocodein) und Codein

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
04.03.2009 um 01:07

Ich wusste nicht, wohin ich das schreiben sollte, aber in Paracodin und Codidol ist NICHT Codein, sondern Dihydrocodein enthalten. Es gibt auch das Medikament "DHC Munipharma". Angaben, wie z.B. dass in Codipront und Paracodin der selbe Wirkstoff enthalten ist, stimmen nicht. DHC hat eine viel höhere antitussive und analgetische Potenz als Codein. Meist wird versucht unproduktiven, schweren Reizhusten zunächst mit Codein zu behandeln, wenn dies nicht ausreicht, wird das stärkere Paracodin verordnet.

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2 Antworten:

Anonymer Benutzer

07.03.2009 02:23

Vom Frage-Steller selbst

Ganz so fein sind die Unterschiede nicht. Dihydrocodein ist keine Form des Codeins (wie der Freiname vielleicht vermuten lässt), wie z.B. Codeinphosphat-Hemydrat, sondern ein eigenes Opioid. Durch Demethylierung wird ca. ein Zehntel des Codeins (Triv.: Methylmorphin) im Körper zu Morphin umgewandelt, während der Metabolit bei Dihydrocodein Dihydromorphin ist. Aufgrund von Enzymen ist die Metabolisierung nur bis zu einer bestimmten Grenze möglich, weshalb Codein oder Dihydrocodein, bei schwersten Schmerzzuständen, Morphin, Hydromorphon oder andere starke Opiate oder Opioide, nicht ersetzen kann. Die Metabolisierung ist nicht bei allen Menschen gleich ausgeprägt, weshalb bei manchen (wenigen) Menschen kaum ein Wirkungsunterschied, bei anderen wieder ein sehr starker Wirkunsunterschied zwischen Codein und Dihydrocodein zu erreichen ist. Deshalb sind die Angaben zu Dihydrocodein unterschiedlich.
Für Patienten sind folgende Daten vielleicht relevant:
Nach der Literatur, die ich gelesen habe, liegt je nach Buch, die analgetische Potenz um 1,5-3 und die antitussive um 2-5 höher als bei Codein. In allen Büchern werden
Nebenwirkungen, wie größere Neigung zu Obstipation, höheres Potential zu Euphorie und zu luziden Träumen und damit auch ein höheres Suchtpotential, sowie stärkere
opiat- typische Reaktionen, wie Juckreiz, Übelkeit und Erbrechen beschrieben.
Bei Hustenmitteln, die Dihydrocodein enthalten, werden diese Unterschiede, aufgrund der niedrigen Dosierung, kaum deutlich (Erwachsene nehmen normalerweise bis zu 20 Tropfen Paracodin, entsprechend ca. 10mg Dihydrocodein), aber bei Schmerzmitteln, die Dihydrocodein einthalten "DHC-Mundipharma" (Deutschland), "Codidol" (Österreich) betragen die Einzeldosen 60mg, 90mg oder 120mg, also eine Menge bis um das 12-fache, das normalerweise bei Husten eingenommen wird.

Liebe Grüße

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Nector
Benutzerbild von Nector
04.03.2009 20:18

Das stimmt, das sind ganz feine Unterschiede. Durch zusätzliche Anlagerung von Wassermolekülen an das Molekülgerüst des Grundstoffs Codein wird eine andere Verstoffwechslung erreicht mit unterschiedlicher Wirkgeschwindigkeit und Stärke.
Ich werde das in der Datenbank ändern.

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