Weg vom Tavor mit Bromazepam
Frage gestellt am
14.11.2018 um 20:13
Ich leide seit ca. 30 Jahren (15 psychiatriische stationäre Behandlungen, ca. 500 Stunden Therapie) an einer chronischen Depression (mit schweren und mittelschweren Episoden) und einer generalisierten Angststörungen. Ich bin immer im Arbeitsprozeß geblieben, ich denke wegen Psycho- und Parmakothherapie (SSRI, Mirtazipin, Pregabalin). Daneben leide ich unter chronischen Schmerzen. Ich bin mit diesem Behandlungsregiment zufrieden, bin aber in besonderen Situationen, wie Reisen beginnen, in Hotelbetten schlafen, Vorträge halten, auf Diagnosen warten, workshops leiten,unter Zeitstress stehen etc. auf Benzos angewiesen. Wenn man von Panikattacken sprechen mag, dauern diese mir eben nicht zwanzig Minuten oder eine Stunde, sondern mindestens einen halben Tag, wenn nicht Tage, inklusive Nächte. Nicht der Bequemlichkeit oder des Vergnügen willens, sondern mich konzentrieren, fokussieren und arbeiten zu können, brauche ich dann ein Benziediazipin. Verschiedentliche Versuche mit niedrigschwelligen Neuropleptika sind immer daran gescheitert, dass die Dosis, die , die hoch genug ist, um einen beruhigenden Effekt zu zeitigen, dazu führte, dass meine Sprachperformanz doch in auffälliger Weise in Mitleidenschaft gezogen wurde, also meine Aussprache wird dann und deutlich und verwaschen.
Mit demTavor, dass mir in der Klinik und ambulant immer verschrieben wurde, war ich aber nie zufrieden, weil bei mir die angstlösende Wirkung unzureichend ist und die Wirkungsdauer zu kurz ist. Nach vier Stunden bin ich dann wieder am "Startpunkt" und die Versuchung, manchmal auch die schiere Notwendigkeit, eine weitere 1mg zu nehmen, ist groß. Der Vollständigkeit möchte ich noch anfügen, dass ich mich viel bewegezweimal wöchentlich einen Tai Chi - kurs besuche und für mich Achtsamkeitsübungen während einer psychosomatischen Kur erlernt habe.
normalerweise ist mein Konsum auf 3-4 Tavor/ Woche begrenzt, in der letzten, extrem strssigen und konfliktreichen Zeit habe ich aber nun über zwei Monate, wenn auch mit wenigen tageweisen Unterbrechungen, 1,5 mg Lorazepam /Tavor) eingenommen. Ich denke, eine leichte psychische Abhängikeit ist seizdem nicht mehr ganz zu leugnen oder ist nicht mehr weit wegDamit bin ich unzufrieden, weil ich mir nicht eine körperlich manifeste Abhängigkeit einfangen will, also mit steten Dosissteigerungen, Kontrollverlusten und massiven psychischen und körperlichen Absetzbeschwerden. Nun ist es mir gelungen, meinen Arzt trotz seiner Vorbehalte dazu zu bewegen, mir Bromazepam (Lextonanil) aufzuschreiben. Bromazepam habe icbe ich durch meinen ersten Psychiater, der leider micht mehr praktiziert, kennen gelernt.
Nun endlich meine Frage a): wie gehe am sinnvollsten bei der Umstellung von Tavor auf Bromazepam vor und b) wie reduziere ich am sinnvollstten, dass ich wieder auf einen sporadischen Gebrauch komme, aber arbeitsfähig bleibe?
Patientendaten
Geschlecht: männlich
Gewicht: 105,0 kg
Größe: 193,0 cm