Hallo will Bromazepan loswerden,schaffe ich es allein ?
- Medikament: Bromazepan Krankheit: Angstzustände
Eigenständiges Absetzen von Bromazepan, ist das möglich ?
Hallo, bin neu hier und hoffe, hier Hilfe zu finden bezüglich einer selbstständigen Ausschleichung des Medikamentes Bromazepan.
Meine Erfahrungen mit Bromazepan sind unter der Einnahme natürlich positiv. Allerdings litt und leide ich unter großen Angstzuständen und ebenfalls unter Schlafstörungen. Ich habe, wie wahrscheinlich sehr viele, zunächst ,mit 1X6mg abends angefangen und im Laufe der Monate hat sich die Dosis gesteigert. Plötzlich waren es 3x6mg abends und ich bekam nicht mehr genug verschrieben. Mein Arzt machte ein bedenkliches Gesicht und es war entwürdigend, immer wieder um "Ausnahmerezepte" zu betteln. Nach ein paar Jahren war ich auf 6x6mg und habe verschiedene Apotheken gehabt, die mir Privatrezepte auch einmal nicht abgestempelt haben. Das Geschichten Erzählen ist das Schlimmste, man fühlt sich so jämmerlich und plötzlich wollte ich das nicht mehr. Es wurde mit den Verschreibungen immer schwieriger und ich habe plötzlich Panik bekommen, wie das weitergehe soll und wie das eventuell in 10 Jahren aussieht.
In einer sehr schweren Lebenskrise, die familiär bedingt war, habe ich entschieden, zumindest erst einmal zu reduzieren. Ich habe also halbiert. Von 6x6mg abends auf 3x6mg abends ( tagsüber habe ich nie etwas genommen, das war ja durch die starke Nachtdosis auch nicht notwendig.
Die ersten beiden Nächte ging es erstaunlich gut, bis ich gelesen habe, welche Langzeitwirkung ( oder Halbzeitwirkung ?? ) das Medikament hat. Mein Körper war jedenfalls offenbar noch gut versorgt , so dass nur eine leichte Unruhe zu spüren war. Nach 4 Wochen ( ich war sehr stolz auf mich ) bin ich dann auf 2x6mg abends runter gegangen. Eine Woche war das keine wirkliche Leistung, denn ich spürte keine Absetzungserscheinungen. Aber in der zweiten Woche war es furchtbar. Ich bin berufstätig und muss mich sehr adäquat verhalten und GENAU DAS war fast unmöglich. Plötzlich wurde ich reizbar durch Dinge, die völlig belanglos waren, ich wurde sehr schnell aggressiv, fing Streit an, wurde ungerecht, ich fand mich abscheulich und dachte nur: Bloss abends schnell wieder zur alten Dosis zurück. ABER: abends habe ich dann überlegt, was für ein Wahnsinn, schon Wochen mit weniger , als der Hälfte auskommen und jetzt wieder einsteigen, NEIN, das wollte ich nicht. Es wurde aber leider heftig, nun kamen auch solche unerwarteten Kalt -Heiss - Ausbrüche, wenn ich unter die Dusche wollte, dann war mir hinterher kalt, zog ich drei Pullover an und stellte die Heizung auf Hochtouren, dann wurde mir wieder furchtbar heiß. Am schlimmsten sind derzeit ( ich bin immer noch bei 2x6mg abends, dass ich mich plötzlich sehr konzentrieren muss, mir Dinge zu merken. Habe ich einen Film gesehen, dann weiß ich am nächsten Tag nicht mehr den exakten Ablauf oder es fallen mir Schauspielernamen nicht mehr ein, wenn ich deren Gesichter sehe. Bin vor ein paar Tagen auf einen Western gerutscht, natürlich war das Clint Eastwood, aber der Name fiel mir ums Verrecken nicht mehr ein, ich habe schließlich nachgeschaut. Aber das fand ich sehr deprimierend, dass gerade nach starker Reduzierung von " Betäubungsmitteln" Erinnerungslücken auftreten. Übelkeit und Stromschüsse, wie sie beschrieben werden, habe ich nicht, auch keine Darmbeschwerden, aber insgesamt merke ich schon,dass mein Körper nicht mehr so viel " Gift" bekommt, denn es ist ja ein chemisches Gift, das nicht gut sein kann für den Körper. Und ich möchte auf keinen Fall von Ärzten abhängig sein, das ist eigentlich schon unterste Stufe. Ausserdem kosten die Tabletten auf Privatrezept in dieser Dosierung eine Menge Geld, das man besser und gesünder anlegen könnte.
Nun muss ich es aber noch schaffen, die letzten beiden Tabletten à 6mg auszuschleichen. Ich wäre schon glücklich, wenn ich auf eine Tablette 6mg käme, dann hätte ich zumindest schon einmal die Sicherheit, nicht im Notdienst auf Ausnahmelage zu improvisieren und könnte meinen Arzt alle 50 Tage einmal besuchen, das ist dann auch medizinisch vertretbar. Vor diesem letzten Schritt habe ich ziemliche Angst, denn hier werden ja allerlei schlimme Entzugssymptome geschildert, die nach gänzlichem Absetzen eintreten. Vielleicht hat der ein oder andere noch ein paar hilfreiche Tipps. Ich wäre sehr dankbar!
Ach ja, jemand schrieb, dass die sogenannte Libido wieder vorhanden sei nach dem Absetzen. Das wäre noch ein Grund mehr, denn ich leide seit langem unter dem Verlust der "Schmetterlinge im Bauch", so dass dies natürlich toll wäre, wenn man sie durch das Absetzen wieder fliegen lassen könnte. Was ich vergessen habe sind leider unschöne Alpträume, die sich seit ein paar Tagen eingestellt haben, sie sind sehr realistisch, wie im Leben, also das ist eine sehr unangenehme Entzugserscheinung, wobei ich ja noch nicht wirklich ganz entzogen habe, es aber möchte!
Patientendaten
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 66,0 kg
Größe: 167,0 cm