Hallo zusammen

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
12.01.2014 um 09:32

Ich hatte vor 9 Jahren einen schweren Reitunfall und seither nehme ich 300mg Tramadol retard pro Tag (Am Anfang mehr, aber etwa seit 5 Jahren so). In schlechteren Phasen bis zu 450mg. Alle 6 Monate versuchen wir (mit Schmerzklinik) die Dosis zu reduzieren, was aber nicht mehr klappt. Ich habe mich damit abgefunden, dieses Medikament halt lebenslänglich zu schlucken, da ich kaum Nebenwirkungen merke.
Nun habe ich dummerweise vor einem Monat einen zweiten schweren Reitunfall gebaut: 7 Rippen gebrochen, Schulterblatt gebrochen, Schlüsselbein kompliziert gebrochen (Ops), sämtliche Lendenwirbelfortssätze abgebrochen... Naja, halt so recht krass...
Nun war es von Anfang an für die Ärzte sehr schwierig, eine angemessene Schmerztherapie zu finden. Nach den Operationen konnte die Mo-Dosis nicht genug runtergeschraubt werden, weil sonst die Schmerzen zu stark wurden... und unter zu viel Mo funktionierte die Atmung nicht mehr recht, sodass ich mehrere Tage Sauerstoff brauchte.
Ich musste dann in ein anderes Spital verlegt werden und die Diskussionen begannen von neuem... Also hab ich angefangen, nebst den verordneten und verabreichten Medis, meine zuhause 300 bis 400mg Tramadol zusätzlich zu nehmen. (ich liess sie mir von jemandem von zuhause bringen).
Jetzt werde ich dann entlassen, gehe heim und werde von der Spitex betreut, da ich mich noch nicht selber anziehen, duschen etc. kann...
Ich habe Angst davor, dass ich nicht genügend Schmerzmedis bekomme... nach meiner Einschätzung bräuchte ich vorläufig etwa 800mg Tramadol retard wegen meiner hohen Toleranz...
Ist das gefährlich? Wie geht man mit solchen Situationen um?

Patientendaten

Geburtsjahr: 1970(44 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 93,0 kg
Größe: 178,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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4 Antworten:

Anonymer Benutzer

12.01.2014 17:53

Vom Frage-Steller selbst

Vielen Dank für die Ratschläge. Ich werde mich morgen ausführlich mit meinem Hausarzt beraten und ihm auch die Situation ehrlich auf den Tisch legen...
Und natürlich wird Reiten nicht so schnell wieder ein Thema sein. Wenn, dann vielleicht in 6 Monaten oder so und von jetzt an nur noch mit Airbag-Weste. Es kann auch gut sein, dass es vernünftiger ist, es definitiv zu lassen. 2 schwere Unfälle sollten genügen. Einen dritten zu riskieren wäre zugegebenermassen schon etwas fahrlässig, v.a. weil ich noch die Verantwortung für meine Kinder habe...
Vielen Dank für die Antworten!

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voxlenis

12.01.2014 16:38

Dosierungsvorschläge darf ich hier nicht geben. Das ist ausschliesslich Sache der verantwortlichen Ärzte.

Die Abhängigkeit von Opioiden ist kein ernsthaftes Problem. Im Notfall kann man absetzen, ohne auszuschleichen. Das ist sehr unangenehm, aber nicht gefährlich.

Zur Eliminierung Deiner Schmerzen würde ich den Arzt auf Oxycodon, Tilidin und Fentanyl ansprechen, woraus sich ergeben würde, dass das Tramadol überflüssig wäre. Mit z.B. Fentanylpflastern wäre Dir wahrscheinlich bestens geholfen. Runterdosieren geht immer, indem man die Pflaster zerschneidet. Das würde alle zusätzlichen und die Leber belastenden Medikamente überflüssig machen.

Auch die Gewichtsreduzierung beurteilst Du richtig. Jedes Kilo zählt in Deinem Fall.

Mhhh ja, und vielleicht solltest Du doch längere Zeit auf's Reiten verzichten... :-)

Gruss, Vox

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Anonymer Benutzer

12.01.2014 16:11

Vom Frage-Steller selbst

Vielen Dank für die Antwort. Ich gehe davon aus, dass die jetzigen Schmerzen, im Gegensatz zum ersten schweren Unfall, vorübergehend sind. Es schmerzt v.a. der vor 4 Tagen operierte Schlüsselbeinbruch und die vielen gebrochenen Rippen.
Auf der einen Seite höre und lese ich, dass die Schmerzen genügend unterdrückt werden müssen, damit sie sich nicht chronisieren. Auf der anderen Seite scheint mir hier niemand so recht zu glauben, dass ich mit den verordneten 300mg Tramadol (plus Paracetamol plus Inflamac 3 mal rote Kapsel, weiss Dosierung nicht) noch so starke Schmerzen habe.
Welches wären denn schwächer wirkende Opioide? Ich werde morgen aus dem Spital entlassen und habe nicht die Absicht, meine Leber leichtsinnig aufs Spiel zu setzen. Ich möchte noch meine 5 Kinder grossziehen. Ich denke auch nicht, dass ich dazu neige, überflüssige Medis zu schlucken.
Vielleicht sollte ich mich direkt bei der Schmerzklinik melden statt beim Hausarzt...
Hier habe ich das Gefühl, dass beim Wort Tramadol alle sofort an Sucht denken. Und es hat bei mir nichts damit zu tun. Mit den Retard-Tabletten hatte ich nie ein berauschendes Gefühl...
Hast du einen Vorschlag, wie die Medikation etwa aussehen könnte? Im Moment also theoretisch 300mg (praktisch 600mg) Tramadol (plus Paracetamol und Inflamac). Ich denke, dass es ja nicht für längere Zeit geplant ist. Die postoperativen Schmerzen werden wohl in einer Woche schon wesentlich schwächer sein... naja und das mit den Rippen wird so in 3 Monaten auch vorbei sein, hoffe ich mal..
Später stell ich mir vor, wieder auf den 300mg Tramadol zu landen und immer wieder zu versuchen, die Dosis zu verringern. Vielleicht kann ich durch abnehmen die Belastung auf den Rücken reduzieren (habe vor dem Unfall schon 14 Kg abgenommen mit Weight-Watchers und möchte auf einen BMI von etwa 25 runterkommen)... Hier im Spital habe ich die Diät unterbrochen, aber wenigstens nicht zugenommen.
Wäre sehr dankbar für eine Antwort, da mir das Heimgehen morgen etwas Angst macht.

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voxlenis

12.01.2014 12:23

Mit 400 bis max. 600mg erreichst Du bereits die absolute Obergrenze dessen, was gerade noch zu tolerieren wäre. Mit 800mg ist das Opioid mit Sicherheit lebertoxisch. Hinzu kommt die weitere Toleranzentwicklung, die dazu führen wird, dass irgendwann keine Wirkung mehr zu erwarten ist. In solchen Fällen kombiniert man besser ein oder zwei schwächer wirkende Opioide mit dem Tramadol. Es findet keine Verdrängung durch das stärkere Opioid statt, so dass die gesamte Kombination wirksam wird, die Toleranzentwicklung aber niedriger bleibt. So kannst Du zumindest Zeit schinden. Gruss, Vox

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