Hilfe: Wie kann ich weiterleben - viel Angst

Anonymer Benutzer
Frage gestellt am
17.03.2011 um 11:03

Mein Mann (48) ist unheilbar krank - er wird schwerst zu 100% pflegebedürftig bevor er sterben wird. Er hat ALS. Sein Leiden kann noch 1 bis 3 Jahre dauern.
Ich leide deshalb sehr an Ängsten und auch an Schuldgefühlen - täglich wird es stärker. Ich habe eine Psychotherapie begonnen. Aber ich habe das Gefühl: im Prinzip kann ich auch gegen eine Wand reden. Die Therapeutin hört ja nur zu.
Bekam "Venlafaxin 37,5mg" vom Arzt (konnte aber sehr schlecht schlafen), nahm u. nehme dann zeitweise Schlafmittel Noctamid 1/2 (selbst besorgt). Von Bekannter erhielt ich zum Test einen Blister "Bromazanil 6 mg" ( nehme 1/4 einer Tablette - da kann ich besser schlafen - will aber mein Allgemein Arzt nicht verschreiben wegen Abhängigkeitspotential). Aber meine Angst bleibt trotzdem. Ich begann jetzt schon morgens etwas Bier zu trinken - macht ja auch im Hirn irgendwie "platt".
Was um Himmels Willen soll ich an Medikamenten nehmen, oder welche Beratung/Betreuung gäbe es für mich.
Mir kommt jetzt immer öfter in den Sinn: "Wie wäre es nicht mehr zu leben" Aber ich kann doch meinen armen kranken, bald hilflosen Mann nicht alleine lassen!!
Wir leben hier ohne Familie (alle weit entfernt wohnend) und haben hier auch keine Bekannten oder Freunde. Der Allgemeinarzt ist zwar informiert über alles - aber er nimmt es zu locker. Der Nervenarzt bei dem ich war, hat mir aus seiner Schublade einfach ein paar Packungen Venlafaxin übergeben - ruckzuck war das Praxisgespräch beendet.
Wir leben am ehemaligen Zonenrandgebiet in einer kleinen Stadt ohne große Arztauswahl.
(Schuldgefühle habe ich, da ich über mehrere Jahre nicht an den Ort (500km Entfernung) des neuen Arbeitsplatzes meines Mannes ziehen wollte und nun wo ich nachzog wird er krank. Ich hörte, ALS bekommen Menschen häufiger, die großem Stress ausgesetzt waren.)
Bin auch selbst etwas, aber beileibe nicht tödlich erkrankt: 3 Bandscheibenvorfälle, ausgeprägt Hypoparathyreoidismus, Hypokalzämie, Hashimoto, fast keine Schilddrüse mehr, ehemals Borreliose.
erhalte Calcium 1500mg, Novothyral100, Rocatrol 0,5mg (hatte zuvor wegen Adenom viele Jahre unentdeckt sehr starken Hyperparathyreoidismus mit starker Hyperkalzämie deswegen Osteoporose).

Patientendaten

Geburtsjahr: 1960(51 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 73,0 kg
Größe: 171,0 cm
Eingetragen durch: Patient
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4 Antworten:

Reiterfee
Benutzerbild von Reiterfee
20.07.2014 10:19

Hallo,
ich kann Dich nur zu gut verstehen, dem allen zu entrinnen. Aber da muß man leider durch. Ich hatte auch 2 Jahre lang einen schwerstpflegebürftigen Mann und konnte keinen Schritt mehr aus dem Haus. Hatte mir dann vom Arzt auch Beruhigungspillen verschreiben lassen. Aber der Arzt war sehr verständlich und hat uns auch oft besucht. kannst Du nicht dort einen verständnisvolleren Arzt bekommen ?? Wenn ich dort in der Nähe wäre, würde Dir gerne bei Deinen Problemen helfen. Aber Alkohol ist auf keinen Fall eine Lösung.
Versuche es mal mit dem homeopatischen Mittel "Dystro-Logess-S", das kannst Du bedenkenlos oft und auch viel nehmen, schädigt überhaupt nicht. Damit wird Dein ganzes Problem erleichtert und der Allgemeinzustand leichter für Dich. Ich bin mir ganz sicher, daß es Dir helfen wird.
LG und alles Gute weiterhin
Romy

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Biker Wolle
Benutzerbild von Biker Wolle
18.03.2011 10:45

Hallo.RLS ist schon etwas sehr schlimmes, mein Vater hatte es auch, deine Schuldgefühle sind hier fehl am Platz,den du bist völlig unschuldig an der Krankheit deines Mannes.

Alkohol und Tabletten sind garantiert der Falsche weg.

Mir hat geholfen,über die Krankheit meines Vaters zu reden.
Zum Beispiel mit guten Freunden, und natürlich auch mit einen Psychator des vertrauens.
Ich wünsche Dir Durchhaltekraft.
LG Biker Wolle

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mischkot

17.03.2011 14:29

Ich kann deine Situation sehr verstehen.Wir alle können Ereignisse und wenn sie noch so brutal sind abwenden.Ich denke mir in deiner Situation ist eine Möglichkeit eine Selbsthilfegruppe bzw. passende AD zu bekommen die einzige Möglichkeit aber Du darst auch nicht vergessen dass Du auch einen Anspruch auf ein eigenes Leben hast.Gönne Dir ab zu etwas was Dir gut tut.Wünsche Dir viel Kraft und alles Liebe glb gr. Manfred

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Benutzer gelöscht?

17.03.2011 11:34

Hallo,
das ist eine schlimme Situation, doch es gibt keinen Grund sich selbst Vorwürfe zu machen. Die Ursache(n) von ALS ist nicht bekannt! Ich kann Dir raten den psychosozialen Krisendienst anzurufen, sie haben die Möglichkeit Dich und Deinen Mann zu beraten wo es z.B. therapeutische Hilfe gibt, aber vor allem können sie Euch beide unterstützen. Eine weitere Anlaufstelle ist die Diakonie, die Dich ebenfalls unterstützen und auffangen können. Wichtig ist das Du Dir keine Schuldvorwürfe machen mußt, es ist nicht Deine Schuld!
Ich wünsche Dir viel Kraft!
LG
Christiane

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