Die richtige Therapie

Iulia
Benutzerbild von Iulia
Frage gestellt am
16.03.2011 um 12:03

Hallo an Alle!
Ich weiß, dass das wahrscheinlich am Ende alles sehr subjektiv ist, aber vielleicht hat ja schon jemand ähnliche Erfahrungen gemacht.
Also mir geht es darum, dass ich fünf Jahre lang eine Verhaltenstherapie gemacht habe gegen meine Ängste und Depressionen. Ich habe also gelernt, mit Panikattacken und Ängsten einigermaßen umzugehen. Jetzt bin ich umgezogen, brauche einen neuen Therapeuten und mir wurde empfohlen auf eine psychodynamische Therapie umzusteigen.
Nun bin ich es gewöhnt, dass mich mein Therapeut aufbaut und mir Tipps gibt, wie ich das praktische Leben, die Angstattacken usw. meistere. Ich hatte jetzt zwei Sitzungen bei einer neuen Psychologin und sie macht das gar nicht. Sie macht eben anscheinend psychodynamisch oder tiefenpsychologisch, sie erklärt mir, was so hinter meinen Problemen steckt, aber sie sagt mir nicht "Machen Sie dies oder das, damit es Ihnen besser geht." Meine neue Therapeutin hat mir auch klar gesagt, dass sie mir auch weiterhin keine Alltagstipps abgeben wird, da ich die ja sowieso in der Verhaltenstherapie schon gelernt haben müsste. Was ja auch stimmt!
Ich frage mich jetzt also, ob mir diese neue Therapie ausreicht, um stabilisiert zu werden. Diese Therapie könnte vielleicht meine Probleme dauerhaft lösen und ich weiß nach so vielen Jahren, dass die Verhaltenstherapie das für mich nicht kann. Aber ich bin mir nicht sicher, dass ich klarkomme ohne einen Psychiater, der mich ständig wieder neu aufbaut und meinen Alltag regelt.
Wie empfindet ihr den Unterschied zwischen einer Verhaltens- und einer psychoanalytischen/psychodynamischen Therapie? Wird man in einer psychodynamischen Therapie wirklich mit seinen Problemen allein gelassen, so wie ich das empfinde nach zwei Stunden? Habt ihr gute Erfahrungen mit psychodynamischer oder psychoanalytischer Therapie gemacht?
Viele Grüße!

Patientendaten

Geburtsjahr: 1988(23 Jahre)
Geschlecht: weiblich
Gewicht: 55,0 kg
Größe: 168,0 cm
Eingetragen durch: Patient
Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen
Missbrauch melden

Antworten

Sie müssen angemeldet sein um selbst eine Antwort zu verfassen.
Loggen Sie sich ein, oder registrieren Sie sich hier schnell und kostenlos.

Mitglied werden…

  • Gleichgesinnte kennen lernen
  • Antworten erhalten
  • Unterstützung finden
  • Anderen helfen
  • Wissen weiter geben
  • Umarmt werden und Mut machen
Anmelden

3 Antworten:

kia1
Benutzerbild von kia1
16.03.2011 19:58

Ja, es liegen Welten zwischen diesen beiden Therapieformen. Ich habe lange Zeit nur analytische Therapieformen gemacht und für mich war das immer recht hilfreich, allerdings brauche ich auch niemanden, der mir sagt, was ich zu tun und zu lassen habe. Im Sommer habe ich dann mal eine Verhaltenstherapie gewagt, einfach weil in keiner anderen Klinik Platz war für mich. Ich bin ziemlich geschockt, was diese Therapie "nur" kann. Mir hat das weder genützt, noch gereicht, was lernen konnte ich aber dennoch, aber das nur mal am Rand.

Ich könnte mir vorstellen, dass Dir ein Wechsel der Therapieform empfohlen wurde, weil die KK nur eine gewisse Zeit lang zahlt und dann eine zweijährige Pause dran ist, es sei denn, man wechselt die Therapieform. Sie gibt ja immer irgend etwas, einen Halt, jemanden, der da ist. Wenn Dir das wichtig ist oder eben besser als nichts und wenn Du denkst, auch diese Therapie könnte was bringen für Dich, sie so aber für Deinen Alltag nicht reicht, könntest Du ja mal schauen, ob der psychosoziale Dienst Dir nicht für den Alltag weiter helfen könnte. Die haben ganz gute Möglichkeiten, auch, wenn man das will, im Hausbesuchsdienst. Ambulant betreutes Wohnen wäre auch eine Idee, ich weiß ja nun nicht, wie weit Deine Alltagskompetenz reicht. Das würde bedeuten, Du bist selbstständid zu Hause, aber wenn was gar nicht klappt, kommt jemand zu Dir, hilft Dir, redet mit Dir, geht mit Dir spazieren, was Du eben meinst zu brauchen. Vielleicht in Verbindung mit der Therapie erst einmal ein Weg für Dich? Oder mal bei Beratungsstellen schauen, Caritas oder Diakonie, da gibt es auch Leute, die Dir helfen können, Dir Rat geben können für die Probleme des Alltags.

Lieben Gruß, kia

Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
Iulia
Benutzerbild von Iulia
16.03.2011 14:31

Vom Frage-Steller selbst

Danke für die Antwort schon mal. Empfohlen wurde mir das in einer psychosomatischen Klinik. Ich hatte da ein Gespräch, das allgemein einschätzen sollte, was ich für Probleme habe und wie man sie lösen könnte.
Genau das Gefühl (dass man dabei schon relativ stabil sein sollte) hatte ich nämlich auch bei den ersten beiden Stunden. Vielleicht sollte ich mir darüber auch nicht zu viele Gedanken machen... (Aber wenn ich das einfach so könnte, bräuchte ich wohl auch keine Therapie. ;) )

Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen
Missbrauch melden
Benutzer gelöscht?

16.03.2011 14:05

Die von Dir beschriebene Problematik ist nicht untypisch. Wie Du gesehen hast, liegen zwischen diesen beiden Therapieformen Welten. Wichtig ist, dass Du Dir das nicht zu Herzen nimmst. Gut ist schon mal, dass Du weißt, was Du für Dich brauchst, und wenn das ein Psychiater ist, der dich immer wieder aufbaut und Dir bei Deinen Alltagsproblemen hilft, ist das doch gut.
Die psychodynamischen Therapien setzen bei den Patienten meist schon eine gewisse Selbstständigkeit und Standfestigkeit voraus, dass viele ironischerweise aber nicht schon von sich aus mitbringen. Wer hat Dir denn empfohlen, auf diese Therapieform zu wechseln?
Ein guter Kompromiss kann auch darin bestehen, sich einen zu suchen, der beide Therapieformen anbietet und mit Dir schwerpunktmäßig vorzugsmäßig nach der Methode Deiner Wahl arbeitet, aber auch zwischendurch andere Methoden einfließen lässt.

Bewerten:0xNegative Bewertungen0x Positive Bewertungen
Missbrauch melden

Weitere Fragen zu

Medikamenten:  Opipramol
Krankheiten:  Depression
Themen:  Psychiatrische Erkrankungen

Verwandte Fragen

[]