Wechsel von Trevilor 75mg retard zu Edronax 4mg

Benutzer gelöscht?

Frage gestellt am
29.06.2009 um 08:09

Möchte morgen zu Edronax wechseln. laut meinem Neurologen/Psychiater ist der Wechsel von einem auf den anderen Tag möglich und relativ problemlos. Hat jemand Erfahrungswerte damit?
Möchte ja nicht unbedingt unerwünschte Nebenwirkungen, wie Entzugserscheinungen haben!

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Eingetragen durch: Patient
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3 Antworten:

Benutzer gelöscht?

30.06.2009 06:41

Hallo Marrywelli, in der Regel ist es so, dass das eine ausgeschlichen und mit und mit das andere zugemischt wird, ich habe beide Medikamente bereits genommen und nie irgentwelche Probleme beim Medikamentenwechsel. LG Anne

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Gekko
Benutzerbild von Gekko
30.06.2009 00:03

Hallo Marywelli,
bei mir erfolgte der Wechsel der ADs von einem Tag auf den anderen, war völlig komplikationslos. Das was den unten stehenden Erfahrungsbericht betrifft ist natürlich heftig. Gerade vor der suizidalität wird aber bei allen ADs in den Beipackzetteln berichtet. Ich bin auch der Meinung, dass bei "Anonymer Benutzer" zu schnell ausgeschlichen wurde.
lg Gekko

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Anonymer Benutzer

29.06.2009 10:17

Erfahrungsbericht


.....als ich dann wieder staerkere Depressionen und Selbstmordgedanken hatte, war mein Therapeut der Meinung, er müsste nun doch auf ein Medikament einer anderen Gruppe (NARI) umsteigen.

Naja, ich sollte dann drei Tage je 150 mg Trevilor nehmen und dann mit dem neuen Medikament (Edronax) anfangen. Das entsprach keinesfalls dem langsamen "ausschleichen" was mir der Therapeut ja vorher versichert hatte. Na gut, ich dachte vielleicht wird das neue medikament ja Trevilor irgendwie ersetzen, dass ich keine allzu grossen Probleme haben werde.

Meine Bedenken hatte ich bereits bei meinem Besuch beim Therapeuten geaeussert, als er aufgeschrieben hat, wann ich was nehmen muss - also wie der Übergang verlaufen wird. Er meinte da nur, dass das Benzodiazepin und das Neuroleptikum, das ich ja ohnehin nehme, den Übergang vereinfachern wuerde…..

Aber ich möchte jetzt wirklich mal aufschreiben, was in dieser einen Woche physisch und psychisch alles mit mir passiert ist.

Nach der Reduzierung von 300 mg Trevilor auf 150 mg ist am ersten Tag noch nichts passiert. Am zweiten Tag hatte ich diese Stiche im Kopf, Sehschwierigkeiten, leichte Schwindelgefühle und Energielosigkeit. Psychisch gesehen ging es mir auch nicht gut aber ok, ich hatte ja ohnehin die letzten zwei Wochen (mit 300 mg Trevilor) schon Schwierigkeiten, deswegen habe ich das einfach als eine Fortsetzung angesehen.

Am dritten Tag mit 150 mg Trevilor verschwanden die Stiche im Kopf, ich war einfach nur schlapp, musste aber oft weinen.

Am vierten Tag habe ich ja kein Trevilor mehr genommen, sondern mit Edronax angefangen (wie mir der Arzt das gesagt hatte). Nachmittags fing es mir wieder an schwindlig zu werden, ich hatte Kopfschmerzen und hatte irgendwie sowas wie Stromstösse durch den ganzen Körper. Diese Stromstösse dauerten immer nur einen Bruchteil einer Sekunde oder vielleicht maximal eine Sekunde, waren aber teilweise so stark, dass mir die Luft wegblieb. Besonders psychisch fühlte ich mich immer schlechter.

Am fuenften Tag ging es weiter mit diesen Stromstössen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel. Beim Laufen musste ich mich oft irgendwo festhalten. Die physischen Probleme hatte ich auf die Einnahme des neuen Medikaments bezogen und dachte, das wird in ein paar Tagen vorbei gehen. Aber psychisch ging es mir von Stunde zu Stunde schlechter. Die negativen Gedanken wurden immer schlimmer. Ich war fast den ganzen Tag am weinen. Am Abend erreichte das Ganze den Höhepunkt. Als ich nach Hause kam, war ich zuerst aussergewöhnlich ruhig. Meine Gedanken drehten sich um die Hoffnungslosigkeit, die nicht vorhandene Zukunft, meine Einsamkeit und die Selbstmordplaene die ich schon lange vorher gemacht habe. Aber ich musste nicht weinen - ich war total ruhig. Auf einmal aenderte sich die Situation aber und mein Weinen artete fast in Hysterie aus, die Selbstmordgedanken wurden immer staerker. Zuerst hab ich mich innerlich geweigert den Arzt anzurufen, aber spaeter habe ich es doch getan. Ich war total verzweifelt und am Boden. Der Arzt hat mir geraten sofort eine Kapsel Trevilor zu nehmen. Natürlich ging es mir psychisch auch nach der Einnahme von Trevilor nicht besser. Ich habe einen Freund angerufen und ihn gebeten zu kommen, weil ich nicht wusste, was noch passieren wird, wenn ich allein bleibe.

Naja, heute muss ich sagen, dass ich sehr viel Glück hatte den Psychotherapeuten abends um 10 erreicht zu haben, denn von alleine waere ich wohl nicht auf die Idee gekommen Trevilor zu nehmen. Und ich hatte auch Glück, dass mein Freund sofort gekommen ist. Ich weiss nicht was ich gemacht haette, wenn ich in diesem Zustand alleine geblieben waere. Die Selbstmordgedanken sind ja immer schlimmer geworden. Es war die Hoelle.

Einen Tag spaeter ging es mir erheblich besser. Ich hatte weder physische noch psychische Probleme. Und wenn ich ehrlich bin, konnte ich die ganzen Gedanken, die mich besonders am Vortag so belastet hatten, gar nicht mehr nachvollziehen.

Aber ich habe doch eins erkannt: Die Nebenwirkungen kamen nicht von dem neuen Medikament (Edronax). Denn mit der Einnahme von nur einer Kapsel Trevilor ist keines dieser "Nebenwirkungen" zurückgeblieben.

Seit diesem misglueckten Versuch nehme ich wieder die alte Dosis Trevilor ein. Der Therapeut hat nie wieder versucht das Medikament auszutauschen. Stattdessen nehme ich jetzt Edronax noch zusaetzlich zu Trevilor, konnte aber inzwischen zumindest auf 225 mg runterdosieren. Mein Versuch auf 150 mg zu kommen blieb aufgrund der gleichen Absetzsymptome (Stromschlaege, Depressionen) erfolglos….
.....

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Medikamenten:  Simvastatin
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Krankheiten:  Depression
Themen:  Psychiatrische Erkrankungen

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